Julian Brandt - Wie der Phönix aus der Asche?

TSG Hoffenheim v Borussia Dortmund - Bundesliga
TSG Hoffenheim v Borussia Dortmund - Bundesliga / Alex Grimm/Getty Images
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Julian Brandt gehört zweifellos zu den talentiertesten Spielern im Kader der Schwarzgelben und in der Nationalmannschaft, doch seine aktuelle Rolle im Team der Borussia spiegelt seine Qualitäten nicht wider. Die meiste Zeit sitzt der deutsche Nationalspieler bislang auf der Bank. Viel zu selten schafft es Brandt, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und zu überzeugen. Doch warum ist das der Fall?

Zu viele Positionen - doch nur selten die Richtige

Lucien Favre setzte Brandt in der vergangenen Saison in 42 Pflichtspielen ein, doch dabei spielte er nur selten auf seiner favorisierten Position im offensiven Mittelfeld. Viel zu häufig spielte Brandt auf den Flügelpositionen oder als Mittelstürmer und konnte seine Qualitäten somit nicht vollständig auf den Platz bringen. Erst gegen Ende der vergangenen Saison stellte Favre den 24-Jährigen vermehrt im Zentrum als Achter auf, wodurch er es schaffen konnte, zu überzeugen.

In einem Interview mit dem kicker meinte Brandt zudem, dass es für ihn "der Horror" wäre, wenn er genau nach festen Abläufen und Mustern spielen müsste. Diese Freiheiten, gepaart mit seinem Wunsch, viele Spieler um sich herum zu haben, findet Brandt am ehesten im offensiven Zentrum vor. Dort, wo er am meisten überzeugen kann.

Borussia Dortmund v FC Schalke 04 - Bundesliga
Borussia Dortmund v FC Schalke 04 - Bundesliga / Martin Rose/Getty Images

Starke Konkurrenz

Dadurch, dass Brandt im offensiven Mittelfeld zuhause ist, hat er einen starken Konkurrenzkampf anzunehmen. Neben ihm kämpfen Spieler wie Axel Witsel, der neu erstarkte Dahoud oder der 25-Millionen-Euro Neuzugang Jude Bellingham um die Position des Achters. Im Kampf um die Position des Zehners bekommt es der deutsche Nationalspieler sogar mit dem Kapitän, Marco Reus, oder dem 17-jährigen Youngster Giovanni Reyna zu tun.

Deshalb muss Favre oft rotieren, um all diesen Akteuren eine Chance zu gewähren. Aus dieser großen Rotation ergibt sich bei schwankenden Leistungen, besonders auf nicht optimalen Positionen, dass Favre eher auf andere Spieler vertraut als auf Brandt.

Braaland (Julian Brandt und Erling Haaland) vs Freiburg - Bundeliga
Braaland (Julian Brandt und Erling Haaland) vs Freiburg - Bundeliga / Lars Baron/Getty Images

Das Derby als Hoffnungsschimmer und Rotation als Chance

Welche Qualitäten der 24-Jährige eigentlich besitzt, zeigte er im Revierderby. In seinen 77 gespielten Minuten erreichte Brandt eine Passgenauigkeit von 93 Prozent und eroberte einige wichtige Bälle zurück. Mit einer Kicker-Note von 2,5 war er einer der am besten bewerteten Borussen auf dem Spielfeld.

Mit Aktionen wie seiner Hackenablage auf Raphael Guerreiro kurz vor dem Führungstreffer gegen Schalke durch Manuel Akanji brillierte der offensive Mittelfeldspieler und zeigte, welche technischen Fähigkeiten in ihm stecken, wenn er auf seiner optimalen Position spielen darf.

Nach seiner starken Leistung im Derby erntete Brandt viel Lob. "Julian Brandt hat mir gut gefallen, er hat einen Schritt nach vorne gemacht und auch das Spiel richtig angenommen. Das war ein positiver Schritt", bewertete Michael Zorc die Leistung des deutschen Nationalspielers.

In den folgenden Spielen gegen Zenit St. Petersburg und Arminia Bielefeld überzeugte Brandt auf ganzer Linie. Zwar blieb er in beiden Spielen ohne Torbeteiligung, er brillierte aber dennoch durch gute Läufe, starke Passkombinationen und vielen herausgespielten Chancen.

FBL-GER-BUNDESLIGA-DORTMUND-SCHALKE
FBL-GER-BUNDESLIGA-DORTMUND-SCHALKE / INA FASSBENDER/Getty Images

In dieser Form wird es für Favre kein Vorbeikommen mehr geben, was die Aufstellung von Brandt anbelangt...