Jubiläum für Simeone in Getafe: Zum 500. Mal Cheftrainer von Atlético Madrid

Für ihn häufen sich gerade die Feiertage und Dienstjubiläen: Diego Pablo Simeone
Für ihn häufen sich gerade die Feiertage und Dienstjubiläen: Diego Pablo Simeone / Angel Martinez/Getty Images
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Kein Trainer war länger bei Atlético Madrid als Diego Pablo Simeone, von allen nur el cholo genannt. Deshalb kann es auch nicht verwundern, dass sich die runden Jubiläen und sonstige Jahrestage in diesen Tagen häufen.

Mit dem 2:0 bei der überraschend starken Real Sociedad aus San Sebastián vor gut einer Woche gelang dem Argentinier sein 300. Sieg mit den Colchoneros. Den neunten Jahrestag seiner Ankunft als Trainer bei dem damals in tiefer Depression versunkenen Klub aus der spanischen Hauptstadt wird Simeone (und mit ihm die ganze Atlético-Fangemeinde) am kommenden 7. Januar 2021 feiern.

Zu diesem Zeitpunkt wird el cholo bereits die magische Zahl von 500 Spielen als Cheftrainer der rojiblancos erreicht haben.

Simeone hat dem Klub seine Identität wiedergegeben

Doch es würde dem Wirken Simeones bei seinem geliebten "Atleti" nicht gerecht werden, wenn man diese 500 Spiele (oder neun Jahre) nur auf statistische Werte beschränkt. Vor allem nämlich hat Simeone einem ganzen Klub und dessen großer Fan-Gemeinde, etwas zurückgegeben, was in den frühen Nuller-Jahren dieses Jahrhunderts völlig verloren gegangen schien: den Respekt vor sich selbst.

Denn nur wenn man vor sich selbst Respekt hat, kann man diesen auch von anderen einfordern. Und Simeone tat dies, und da sind wir dann auch wieder bei den Ergebnissen, mit einer klaren sportlichen Vorgabe: die historischen Stärken des Vereins (Kampfgeist und Mut auch gegenüber scheinbar turmhoch überlegenen Gegnern) wieder verstärkt walten zu lassen.

Dass das in der Folge zum berühmt-berüchtigten "unocerismo" (auf deutsch in etwa "Einszunullismus") führen würde, hätte man sich denken können. Und wirklich gestört hat es im Süden Madrids auch nie wirklich jemand. Denn mit Simeone hatte der Klub wieder eine Identität, ein klar konturiertes Bild.

Die im Jahr 2014 gewonnene spanische Meisterschaft war dann der Kulminationspunkt dieser Entwicklung und bis heute der sportliche Höhepunkt Simeones Schaffen an den Ufern des Manzanares. Für noch höhere Weihen auf der ganz großen europäischen Bühne fehlten bisweilen, wie eben in diesem Jahr 2014 (Ironie der Geschichte!), nur Sekunden.

Am Mittwoch also, im Heimspiel gegen den Lokalrivalen aus Getafe (19.15 Uhr), macht Simeone die 500 Spiele voll. Mit einem Sieg, es wäre der 301., würde man die Tabellenführung behaupten. Das alleine reicht manchem Fan des Klubs schon aus, um sich eine weitere Zukunft mit dem Trainer zu wünschen. Gerne auch wieder über die nächsten 500 Spiele des Klubs hinweg.