Kimmich mit Ansage: EM-Titel muss das Ziel sein

Der Boss bei den Bayern - und im DFB-Team: Joshua Kimmich
Der Boss bei den Bayern - und im DFB-Team: Joshua Kimmich / Alexander Hassenstein/Getty Images
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Sein letztes Länderspiel absolvierte Joshua Kimmich am 13. Oktober vergangenen Jahres in Köln beim 3:3-Unentschieden gegen die Schweiz am 4. Spieltag der Nations League. Beim immer noch im kollektiven Fanlörper nachhallenden 0:6 am letzten Spieltag in Spanien einen guten Monat später fehlte der Antreiber verletzt. Trotz jener Schmach fordert er vor der anstehenden Europameisterschaft mehr Vertrauen in die DFB-Auswahl - und geht mit dem Ziel, den Titel zu holen, in das Turnier.


"Mein Ziel ist absolut der EM-Titel, dafür trete ich an, und auf das Turnier habe ich richtige Vorfreude", verriet der Bayern-Spieler der Sport Bild. Die Vorfreude beim 26-Jährigen stützt sich im Wesentlichen auf die zweifellos vorhandene Qualität im Kader von Jogi Löw. Auch wenn der noch gar nicht final nominiert ist.

"Wenn man sieht, welches Potenzial wir im Kader haben, müssen wir so selbstbewusst sein, um zu sagen: 'Wir haben die Qualität, um den EM-Titel mitzuspielen!' Wir sollten trotz der letzten Länderspiele ein Vertrauen in die eigene Stärke aufbauen", wirbt der Mittelfeld-Spieler für etwas mehr Optimismus hierzulande im Hinblick auf das Kontinentalturnier.

"Können es definitiv mit jedem Gegner aufnehmen!"

"Wir Spieler sind gefordert, nun im DFB-Trikot ein anderes Gesicht zu zeigen. Wir können es definitiv mit jedem Gegner aufnehmen", zeigt sich Kimmich angriffslustig.

Und auch wenn er diese Einschätzung wohl schon im Hinblick auf die im Juni wartenden Gruppen-Gegner (Europameister Portugal und Weltmeister Frankreich) abgab - dem ersten Testlauf für dieses Unterfangen können wir Fans schon morgen (Do, 20.45 Uhr) beim Start in die WM-Qualifikation gegen Island in Duisburg beiwohnen.

Gegen immer unangenehme, weil sehr körperlich und über die neunzig Minuten nie aufsteckend agierende Nordeuropäer wird es vor allem darauf ankommen, die rustikale Gangart des Gegners anzunehmen, dabei aber auch die eigenen technischen Vorteile auszuspielen.

Ein erfolgreiches Abschneiden im Quali-Triple-Header (nach Island warten die Aufgaben Rumänien und Nordmazedonien) würde das von Kimmich eingeforderte Vertrauen in "die Mannschaft" sicherlich nicht ins Uferlose wachsen lassen - dafür sind die Gegner einfach nicht renommiert genug -, aber zumindest schon mal die dunkelsten Szenarien von einem EM-Fiasko in den Hintergrund treten lassen.

Debatte über Löw-Nachfolge "spannend und interessant"

Natürlich konnten bei dem Interview Fragen bezüglich der Nachfolge von Bundestrainer Joachim Löw nicht fehlen. Kimmichs Antwort fiel aber naturgemäß diplomatisch-zurückhalten aus: "Wer sein Nachfolger wird, ist spannend und interessant. Oliver Bierhoff und der DFB haben sich ja festgelegt, dass der Nachfolger von Jogi Löw deutsch sein soll. Daher ist der Kreis nicht so groß."

Bezüglich der in den letzten Tagen immer wieder aufgeworfenen Personalie Hansi Flick verwies der gebürtige Rottweiler - ebenfalls wenig überraschend - auf die hinlänglich bekannten Umstände: "Man darf aber nicht vergessen: Hansi Flick hat einen Vertrag, und wir sind hier unglaublich erfolgreich. Deswegen gehe ich nicht davon aus, dass er es wird. Am Ende bin aber nicht ich der, der das entscheiden darf oder muss."