"Jetzt hängt alles von der Justiz ab" - Hermoso sagt vor Gericht gegen Rubiales aus

  • Kuss bei der WM-Siegerehrung sorgt für große Empörung
  • Sexueller Übergriff durch Ex-RFEF-Präsident Luis Rubiales?
  • Haftstrafe von bis zu vier Jahren?

Jenni Hermoso und Luis Rubiales
Jenni Hermoso und Luis Rubiales / Eurasia Sport Images/GettyImages
facebooktwitterreddit

Der Kuss zwischen Luis Rubiales, ehemaliger spanischer Verbandspräsident, und Nationalspielerin Jenni Hermoso bei der WM-Siegerehrung sorgte international für große Aufmerksamkeit. Hermoso wirft dem 46-Jährigen einen sexuellen Übergriff vor, Rubiales spricht von einer einvernehmlichen Geste der Freude. Am Dienstag hat die Spielerin vor dem Staatsgerichtshof in Madrid ausgesagt.

Dabei bekräftigte Hermoso ihren Vorwurf. Rubiales habe ihr den Kuss ohne ihr Einverständnis gegeben, betonte die 33-Jährige, die sich schon kurz nach dem Eklat am 20. August "als Opfer einer impulsiven, sexistischen und unangebrachten Handlung, der ich nicht zugestimmt habe" bezeichnet hatte.

"Jetzt hängt alles von der Justiz ab", erklärte sie beim Verlassen des Gerichtsgebäudes. Rubiales selbst beteuert weiterhin, die Weltmeisterin habe dem Kuss zugestimmt. Der Ex-Profi wurde bereits von der FIFA und dem spanischen Sportgerichtshof für drei Jahre gesperrt. Auch als Präsident des spanischen Fußballverbands RFEF ist Rubiales zurückgetreten.

Haftstrafe möglich

Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Funktionär nun sexuellen Übergriff und Nötigung vor und spricht von einer Haftstrafe von einem bis zu vier Jahren oder einer Geldstrafe, sollte Rubiales schuldig gesprochen werden.

Zunächst muss allerdings Untersuchungsrichter Francisco de Jorge entscheiden, ob Rubiales überhaupt angeklagt wird. De Jorge hat bereits mehrere Zeugen befragt, darunter auch mehrere spanische Nationalspielerinnen.

Jüngst war im Zusammenhang mit einer Veröffentlichung der FIFA bekannt geworden, dass Rubiales neben Hermoso noch weitere Spielerinnen belästigt haben soll. Nach Aussage von Debbie Hewitt, Vorsitzende des englischen Fußballverbands FA und FIFA-Vizepräsidentin, habe ihr Ex-Kollege bei der Siegerehrung am 20. August auch zwei englische Nationalspielerinnen unangemessen berührt. Rubiales wies die Vorwürfe umgehend zurück.


Weitere Frauenfußball-News lesen:

feed