Initative "Zukunft Profifußball" kritisiert neuen DFL-Verteilerschlüssel: "Erste Chance wurde vertan"
Von Florian Bajus
Die Initiative "Zukunft Profifußball" hat den von der DFL präsentierten neuen Verteilerschlüssel kritisiert. Demnach handele es sich bei den Änderungen nicht um "wirksame Reformen".
Ab der Saison 2021/22 greift der neue Verteilerschlüssel der DFL. Dann erhalten die 36 Profi-Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga ihre TV-Einnahmen basierend auf den vier Säulen Gleichverteilung, Leistung, Nachwuchs und Interesse. Darüber hinaus dürfen sich die Zweitligisten in den kommenden beiden Spielzeiten auf eine Beteiligung in Höhe von vier Prozent aus der internationalen Vermarktung freuen, ab der Saison 2023/24 sollen die Vereine drei Prozent erhalten.
Die Initative "Zukunft Profifußball" hegt Zweifel daran, dass die Reformen einen gerechteren Wettbewerb einläuten werden. "Die erste Chance, sichtbare und nachhaltige Veränderung im Profifußball voranzutreiben, wurde bei der Neuverteilung der TV-Gelder vertan. [...] Während die Spreizung bei den nationalen Erlösen tatsächlich leicht gemindert wird, mutet es geradezu absurd an, von einer geminderten Spreizung bei den internationalen Vermarktungserlösen zu sprechen", heißt es in einer Stellungnahme, die von Faszination Fankurve zitiert wird. "Zu gering ist der reale Effekt - gerade in Anbetracht der immensen Mehreinnahmen der immer gleichen Clubs durch die UEFA-Medienerlöse."
"Finanzdoping und Misswirtschaft" werde weiter gefördert
Mehr als 50 Prozent der Einnahmen würden nach Leistung verteilt, "wobei der vergangene sportliche Erfolg auch künftig über 90 Prozent der Leistungskriterien ausmacht." Allerdings würden Faktoren, die zu den entsprechenden Leistungen führen, nicht berücksichtigt, was wiederum "Finanzdoping und Misswirtschaft" weiterhin fördere.
Bei den vorgestellten Abänderungen am Verteilerschlüssel handele es sich nicht um "wirksame Reformen". "Diese Entscheidung bedeutet, dass in anderen Bereichen nun erst recht substanzielle Veränderungen folgen müssen, um die Integrität und Spannung unseres Fußballs wiederherzustellen", so "Zukunft Profifußball".