Hütter hadert nach Pleite gegen Gladbach - Eintracht Frankfurt mitten im Abstiegskampf
Von Florian Bajus

Eintracht Frankfurt kann den Sturzflug auch zwei Monate nach der Saisonunterbrechung nicht aufhalten. Das 1:3 gegen Borussia Mönchengladbach war die vierte Liga-Pleite in Folge, der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt nur noch fünf Punkte. Trainer Adi Hütter klagte nach dem Spiel über mangelndes Abwehrverhalten sowie die dünne Personaldecke im Angriff und ist sich der schwierigen Situation bewusst.
Die Eintracht ist wieder da, wo sie bereits zum Ende der Hinrunde stand: Auf dem 13. Tabellenplatz. Der Tabellen-16. Fortuna Düsseldorf ist immerhin fünf statt drei Punkte entfernt, zudem haben die Adler noch das Nachholspiel gegen Werder Bremen in der Hinterhand - doch es erinnert vieles an die komplizierten Tage vor der Winterpause.
Adi Hütter über #SGEBMG und die nächsten Aufgaben ?#SGE pic.twitter.com/rrLpExVKq6
— Eintracht Frankfurt (@Eintracht) May 17, 2020
Mit zehn von zwölf möglichen Punkten startete Frankfurt in die Rückrunde, am Samstag kassierte die Mannschaft jedoch bereits die vierte Bundesliga-Pleite in Folge. Wie schon gegen Borussia Dortmund (0:4), Union Berlin (1:2) und Bayer Leverkusen (0:4) präsentierte sich die Defensive lückenhaft, im Angriff wurde derweil kaum etwas zustande gebracht. Das Torverhältnis der jüngsten Spiele beläuft sich auf 2:13 Tore - zu wenig für die SGE, die eigentlich um Europa und nicht um den Klassenerhalt kämpfen wollte.
Schwaches Abwehrverhalten, keine Offensiv-Power
"Wir müssen besser verteidigen. Besser in den Zweikämpfen werden", forderte Trainer Adi Hütter laut BILD nach dem Spiel. Zweimal habe seine Mannschaft die nötige Konsequenz vermissen lassen, konstatierte er gegenüber dem kicker. Gemeint ist das Abwehrverhalten bei den Gladbacher Angriffen nach 35 Sekunden und in der 7. Minute, aus denen der frühe 0:2-Rückstand resultierte.
"Auf diesem Niveau wird das bestraft", so Hütter, der gleichzeitig einen Fehler in der Aufstellung einräumte. So habe er "wegen der enormen Power" der Fohlen-Offensive um Breel Embolo, Alassane Plea und Marcus Thuram darauf verzichtet, Routinier Makoto Hasebe in der Innenverteidigung aufzustellen. Stattdessen agierten David Abraham und Martin Hinteregger im Abwehrzentrum. "Wenn ich das Spiel jetzt noch mal anschaue", haderte Hütter, "hätte ich vielleicht anders aufgestellt."
Doch auch der Sturm bereitet Probleme. Goncalo Paciencia wird wegen einer Muskelverletzung mehrere Wochen fehlen, Hütter kann somit nur auf André Silva und den verletzungsanfälligen Bas Dost zurückgreifen. Eine Doppelspitze ist wegen der dünnen Personaldecke keine Option, darüber hinaus will der Trainer aufgrund der hohen Belastung keine Verletzungen riskieren: "Ich muss aufpassen bei so vielen Spielen in kurzer Zeit. Ich bin froh, wenn sich keiner von beiden verletzt", sagte Hütter.
Hütter: "Situation ist sehr unangenehm"
Die Eintracht mitten im Abstiegskampf - und am kommenden Wochenende geht es ausgerechnet gegen den FC Bayern. "Die Situation ist uns bewusst. Sie ist sehr unangenehm", so Hütter, der nach dem Höhenflug in der vergangenen Saison eine Achterbahnfahrt erlebt, in der es vorerst nicht mehr bergauf geht. Seiner Mannschaft mangelt es an Kompaktheit und Aggressivität, an Durchschlagskraft in der Offensive. An den Traum von Europa ist bei neun Punkten Rückstand auf Platz sieben nicht zu denken, vielmehr müssen sich die Frankfurter nach unten orientieren.