Huntelaar bestätigt Schalke-Anfrage: "Als ob ich zwischen zwei Kindern wählen muss"
Von Yannik Möller
Nach den verschiedenen Medienberichten über den Plan seitens Schalke, Klaas-Jan Huntelaar bis zum Sommer zurückzuholen, hat er diesen nun bestätigt und von der Anfrage gesprochen. Nachdem er am Donnerstagabend für Ajax in der 89. Minute eingewechselt wurde und das Spiel prompt mit einem Doppelpack entschied.
"Ich weiß vom Interesse, Schalke 04 ist in Schwierigkeiten und Klaas-Jan ist dort eine Ikone. Es ist noch nicht ganz so weit. Ich weiß von dem Interesse, aber ich weiß nicht, wohin das führen wird. Lassen Sie mich vorausschicken: Ich würde ihn gerne bei Ajax behalten." Das erklärte Amsterdam-Coach Erik ten Hag gegenüber ESPN (via transfermarkt) am Donnerstagabend vor der wichtigen Partie gegen Twente Enschede auf eine Nachfrage zu den Gerüchten rund um Huntelaar. Nach der Partie ergänzte er den wichtigen Punkt: "Das ist eine Entscheidung, die er treffen muss."
Das ist tatsächlich auch so der Fall. Der Stürmer selbst muss diese für ihn enorm schwierige Entscheidung treffen, ob er nochmals zum S04 zurückkehren sollte und ob er dort helfen könnte - oder das ohnehin anvisierte Karriereende in Amsterdam mit der zu erwartenden Meisterschaft zu feiern. Bevor er die Anfrage aus Gelsenkirchen bestätigte, wurde er in der Partie jedoch beim Stand von 1:1 eingewechselt, in der 89. Minute. Wie sollte es im Fußball auch anders sein: Innerhalb von 90 Sekunden erzielte er einen Doppelpack, durch den er das Spiel (3:1) entscheiden konnte.
"Ich wäge meine Gefühle ab" - Huntelaar nach Schalke-Interesse hin- und hergerissen
"Schalke hat sich gemeldet, ich habe mit Ajax darüber gesprochen", beschrieb der Hunter die letzten Geschehnisse rund um diese Thematik. Weiter erläuterte er, wie es nun weitergehen werde: "Das ist natürlich eine schwierige Entscheidung. Für mich. Schauen sie, Schalke und Ajax sind die Vereine, mit denen ich am meisten verbunden bin. Ich habe Schalke gesagt, dass ich schauen werde und dass ich das mit Ajax besprechen werde. Dann geht man in den Entscheidungsprozess."
Dem Vernehmen nach würde er, falls tatsächlich gewollt, die Freigabe von Marc Overmars bekommen, der seit inzwischen achteinhalb Jahren die sportliche Leitung in Amsterdam inne hat. Dass er von einer etwaigen Erlaubnis ausgeht, sagte auch der 37-Jährige selbst.
Dennoch: Für ihn ist und bleibt es eine extrem schwierige Entscheidung. Das wusste er nach dem Spiel auch zu betonen, wenngleich auch die Rolle als Backup (inklusive Haller-Transfer) ein Faktor sei: "Am Ende muss man versuchen, eine gute Wahl zu treffen. Das weiß man nie im Voraus. Ich wäge meine Gefühle ab. Zu was ich neige? Es ist schwierig. Für alles spricht was. Schalke hat mehr Probleme, das ist eher eine Gefühlsentscheidung. Ajax ist stabiler, vielleicht ein schöneres Ende in Bezug auf den Meistertitel, Pokal oder Europa." Er sei noch nicht in der Lage, eine genauere Auskunft oder eine Tendenz zu beschreiben.
Wie kompliziert diese Entscheidung für ihn sein wird, wusste er mit einem Vergleich zu beschreiben: "Es ist, als ob ich zwischen meinen zwei Kindern wählen muss." Zunächst jedoch werde er das Match und auch den persönlichen Erfolg darin genießen und später die ein oder andere Nacht darüber schlafen. Mit einem allzu schnellen Beschluss wird wohl nicht zu rechnen sein. Es ist und bleibt eine Wahl, vor die man wohl selbst auch nicht gestellt werden wollen würde.