HSV-Wunschspieler Lee kündigt Abschied aus Kiel an!

Lee (hier im Zweikampf mit Hamburgs Onana) beim 1:1 gegen den HSV Anfang November
Lee (hier im Zweikampf mit Hamburgs Onana) beim 1:1 gegen den HSV Anfang November / Martin Rose/Getty Images
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Seit längerer Zeit verbrieft ist das Interesse des Hamburger SV an Holstein Kiels südkoreanischem Offensivspieler Jae-Sung Lee. Während der letzten Sommer-Transferperiode boten die Hanseaten den Kielern drei Millionen Euro für den 28-Jährigen, doch diese lehnten mit Verweis auf Lees sportliche Schlüsselrolle dankend ab. Doch jetzt ist der Spieler selbst mit einer Art "Abschiedsbrief" vorgeprescht.

Lees Worte sind unmissverständlich

"Ich bin mir der Zukunft nicht sicher, aber es ist wahrscheinlich, dass diese Saison das Ende der Zeit in Kiel sein wird", schreibt Lee in dem auf Koreanisch verfassten Eintrag in sein virtuelles Fußball-Tagebuch (via NDR). Und verrät im folgenden Satz, dass er sich einen Vereinswechsel schon im Spätsommer gewünscht habe.

"Der Transfermarkt war ein besonderer für mich, auf den ich mich mehr denn je gefreut habe. Ich dachte, dass es in der Saison davor gut gelaufen sei. Und so war ich der Ansicht, dass ein Wechsel sowohl für mich als auch für das Team das Beste wäre, schließlich lief mein Vertrag nur noch ein Jahr lang."

Doch die Kieler Verantwortlichen setzten die Prioritäten auf der sportlichen Seite - und verzichteten auf das Geld. Mit seinen nach definitivem Abschied klingenden Worten könnte Lee nun jedoch für eine Beschleunigung der Ereignisse gesorgt haben.

Da der HSV fast parallel zu Lees Statement neue Gelder generiert hat, die zufälligerweise dem Betrag nahekommen, den er vor einigen Monaten für Lee auszugeben bereit war, ergibt sich nun eine Gemengelage, die die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels in die Elbmetropole zumindest nicht geringer werden lässt.

Beharren die Kieler Verantwortlichen auf dem sportlichen Aspekt - oder knicken sie nun ein?

Die Frage ist nun, ob Kiel angesichts der zu erwartenden neuen Angebots-Welle (auch seitens des HSV) weiterhin standhaft bleibt - auch auf die "Gefahr" hin, Lee im Sommer (sein Vertrag läuft im kommenden Juni aus) ablösefrei ziehen lassen zu müssen.

Oder ob das Kalkül von Holsteins Sportdirektor Uwe Stöver ist, sich mit Lee sportlich für die Bundesliga zu qualifizieren. Eine nicht generierte Ablösesumme - zumal in dieser für Kiel nicht alltäglichen Größenordnung - würde angesichts eines Aufstiegs in die deutsche Eliteliga (es wäre der erste überhaupt eines Klubs aus Schleswig-Holstein!) und der damit verbundenen Einnahmesteigerungen auf allen Gebieten (Ticketing, Sponsoring, TV-Einnahmen) sicherlich verkraftbarer werden.

Doch wenn es nicht klappt? Bleiben die Kieler im Unterhaus - und sehen auch kein Geld für Lee. Wahrlich eine Zwickmühle, aber auch gleichzeitig das tägliche Brotgeschäft aller Sportmanager.

Die Antworten auf die gestellten Fragen werden spätestens mit Beendigung des kommenden Transferfensters beantwortet sein. Aber vielleicht schafft Lee durch weitere Tagebuch-Einträge ja auch schon früher neue Fakten.