HSV: Nichts los auf dem Transfermarkt!

Verwaltet momentan den personellen Stillstand: HSV-Sportvorstand Jonas Boldt
Verwaltet momentan den personellen Stillstand: HSV-Sportvorstand Jonas Boldt / Martin Rose/Getty Images
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Mit dem Wort "schleppend" ist der aktuelle Stand bei den Transferaktivitäten des Hamburger SV noch sehr beschönigend beschrieben. Denn eigentlich stockt der Markt für die Hanseaten zur Zeit. Wenn er nicht sogar zum Stillstand gekommen ist.

Und das liegt nicht zuletzt natürlich an der Corona-Krise, die auch den Fußball weltweit in ihrem Würgegriff hat. Rund um den Globus müssen die Vereinsverantwortlichen sich zur Zeit dreimal überlegen, ob sie in neue Spieler investieren wollen (oder die alten überhaupt noch bezahlen können).

Entsprechend mau sieht es auch bezüglich Offerten für die abwanderungswilligen Kicker im Kader der Rothosen aus. Zwar gab und gibt es Anfragen und loses Interesse für Gideon Jung und Lukas Hinterseer, die nach Möglichkeit verkauft werden sollen. Doch den bislang in Frage kommenden Klubs fehlt es schlichtweg an Geld, um die jeweiligen Gehälter stemmen zu können.

KV Mechelen angeblich mit Interesse an Lukas Hinterseer

Jüngstes Beispiel: der KV Mechelen. Der belgische Traditionsklub (1988 Europapokalsieger der Pokalsieger durch ein 1:0 im Finale gegen Ajax Amsterdam) soll sein Interesse an Hinterseer bekundet haben.

Sondiert zur Zeit ein paar Anfragen aus dem Ausland: Lukas Hinterseer
Sondiert zur Zeit ein paar Anfragen aus dem Ausland: Lukas Hinterseer / Thomas Eisenhuth/Getty Images

Doch bislang soll, nach Informationen der Mopo, noch kein Vereinsoffizieller des flämischen Klubs an die HSV-Oberen herangetreten sein. Was sie sich vielleicht auch sparen können: denn Geld haben die Belgier keins.

Und so liegt die Vermutung nahe, dass sie auf einen komplett ablösefreien Wechsel des Österreichers spekulieren - oder auf eine Leihe, in der der HSV Teile des Gehalts des Stürmers weiterzahlt.

Beidem wird der HSV wohl eher nicht zustimmen. Doch bei Hinterseer gibt es noch Hoffnung, weil er neben dem Angebot der Belgier weitere Anfragen aus dem Ausland vorliegen haben soll.

Bei Gideon Jung kommt erschwerend hinzu, dass der HSV ihn nicht an einen direkten Konkurrenten in der Zweiten Liga abgeben will. Nicht, dass der gute Gideon auf einmal durchstartet und einen der Rivalen um den Aufstieg in die erste Liga schießt.

Dummerweise sind es genau diese Klubs, die einerseits für Jung interessant und andererseits auch noch am ehesten in der Lage wären, die finanziellen Rahmenbedingungen für einen Transfer zu schaffen.

Zudem hat sich speziell für den 26-jährigen Defensivallrounder die kurzfristige sportliche Perspektive am Volkspark durch die Verletzung von Klaus Gjasula nicht unbedingt verschlechtert. Jung dürfte in den kommenden Wochen wieder vermehrt zu Einsätzen kommen (zumal auch Onana gerade mit Adduktorenproblemen zu kämpfen hat).

Auch Amaechi findet bislang keinen Abnehmer

Hat in seiner englischen Heimat noch keinen Interessenten gefunden: Xavier Amaechi (hier im Trainingsduell mit Khaled Narey)
Hat in seiner englischen Heimat noch keinen Interessenten gefunden: Xavier Amaechi (hier im Trainingsduell mit Khaled Narey) / Cathrin Mueller/Getty Images

Nach einem unmittelbar bevorstehenden Wechsel sieht es aktuell auch bei Xavier Amaechi nicht aus. Das 20-jährige Offensivtalent befindet sich seit einigen Tagen in seiner englischen Heimat, um ein eventuelles Leihgeschäft anzukurbeln. Bislang noch ohne jeden Erfolg.

Auch die angedachte halbjährige Leihe für Abwehrspieler Jonas David ist momentan, ob fehlender Angebote, sprichwörtlich auf Eis gelegt.

Der winterliche Transfermarkt hat zwar gerade erst begonnen, und bis zu seiner Schließung am Montag, den 1. Februar 2021, wird noch viel Wasser die Elbe runterfließen. Doch sollte man sich vielleicht jetzt schon mit dem Gedanken anfreunden, dass es in diesem ganz speziellen Corona-Winter - passend zu vielen anderen von der Pandemie betroffenen Bereichen - beim jetzigen Stillstand bleibt.