Hoeneß über das DFB-Team: "Ich bin fassungslos"
- Uli Hoeneß bei der Nationalmannschaft ratlos
- FCB-Ehrenpräsident lobt den FC Bayern und Thomas Tuchel
- Bayerns neuer Sportdirektor Freund "ein Glücksgriff"
Von Dominik Hager
Ganz Fußball-Deutschland hat nach den zwei jüngsten Pleiten gegen die Türkei und Österreich noch mehr Fragezeichen im Gesicht als zuvor. Selbstverständlich kann eine Länderspielphase ohne Kommentar von Uli Hoeneß aber nicht zu Ende gehen. Der Bayern-Ehrenpräsident zeigte sich entsetzt über den Zustand der Nationalelf.
Ein halbes Jahr vor der Heim-EM ist die DFB-Elf in einer schockierend schlechten Verfassung. Kaum jemand glaubt mehr an eine erfolgreiche EM und auch die Spieler selbst wirken zunehmend ratlos angesichts der Krise. Selbst Uli Hoeneß scheint nicht mehr wirklich zu wissen, wie man das Team bis zur EM auf Kurs bringen könnte.
"Ich bin fassungslos über diese Entwicklung und wüsste nicht, an welchen Schrauben man drehen muss, um dieses Chaos kurzfristig zu beseitigen", zeigte sich der 71-Jährige im Gespräch mit dem kicker am Mittwochvormittag ratlos.
Hoeneß möchte nicht mit den einzelnen Spielern ins Gericht gehen, sondern sieht die Probleme vielmehr im System und moniert, dass generell zu wenige Zweikämpfe gewonnen werden.
Als besonders kritisch erachtet Hoeneß die lange Pause bis zu den nächsten Länderspielen. Eigentlich müsse man schließlich endlich die so dringend nötige Aufbruchstimmung und am besten sogar eine Euphorie im eigenen Land erzeugen. Diese kommt in Deutschland aktuell aber nur auf, wenn die Länderspiele endlich wieder vorbei sind und der Klub-Fußball weitergeht.
Hoeneß betrachtet Entwicklung beim FC Bayern zuversichtlich
Auch Hoeneß erfreut sich an dem, was beim FC Bayern passiert definitiv mehr als an den Leistungen des DFB-Teams. "Mein Eindruck ist, dass sich zwischen Mannschaft und Trainer Thomas Tuchel eine Einheit bildet", zeigte er sich zuversichtlich. Der Ehrenpräsident findet Gefallen an den starken Offensiv-Performances seines Teams und hofft, dass man trotz des engen Kaders gut bis zur Winterpause kommt. Dann könne auch auf dem Transfermarkt etwas passieren.
Hoeneß wird im Gegensatz zum Sommer dabei jedoch voraussichtlich eine wesentlich passivere Rolle übernehmen. Immerhin zeigt er sich voll und ganz überzeugt von Christoph Freund. "Er ist ein Glücksgriff", lobte Hoeneß, der zudem das klare Konzept des Sportdirektors hervorhob.
Weitere News zur Nationalmannschaft lesen: