Hertha-Poker um Matheus Cunha: Woran ein Verbleib in Berlin hängt

Matheus Cunha bejubelt die Führung gegen Köln
Matheus Cunha bejubelt die Führung gegen Köln / UWE KRAFT/Getty Images
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Bei der Alten Dame hofft man auf das "Hertha-Herz" von Matheus Cunha. Der Brasilianer steht bei vielen Klubs hoch im Kurs. Ein durchaus möglicher Verbleib in Berlin hängt offenbar am spanischen Meister.


Geht Atletico für Dusan Vlahovic in die Vollen? - Hatten wir in der vergangenen Woche gefragt. Die Antwort lautet offenbar: Nein! Der 21-jährige Angreifer von AC Florenz galt als Wunschspieler für den Sturm der Rojiblancos. Das Preisschild des siebenfachen serbischen Nationalspielers war dem spanischen Meister am Ende aber wohl deutlich zu hoch. Bis zu 70 Millionen Euro soll die Fiorentina für den Torjäger gefordert haben.

Was das mit der Berliner Hertha zu tun hat? Es geht natürlich um Matheus Cunha. Um den 22-jährigen Brasilianer halten sich hartnäckig Wechselgerüchte. Nach seinen starken Leistungen bei Olympia umso mehr. Hertha-Coach Pal Dardai gab gegenüber dem kicker offen zu, dass Cunha viele Angebote vorliegen habe. Er habe aber auch "ein Hertha-Herz", schränkte Dardai ein und brachte so die Hoffnungen auf einen Verbleib des Edeltechnikers zum Ausdruck.

Pal Dardai
Pal Dardai setzt auf das "Hertha-Herz" von Cunha / Frederic Scheidemann/Getty Images

Zurück zu Atletico: Dort soll man nach dem Ende der Bemühungen um Vlahovic ein anderes Wunschziel haben. Mattheus Cunha gilt nun als Kandidat Nummer eins bei der Suche nach einem weiteren Offensivspieler, berichten Transferexperte Fabrizio Romano und die spanischen AS.

Cunha-Abschied nur unter einer Voraussetzung

In der deutschen Hauptstadt bangt man nun mehr denn je um den wohl besten Offensivakteur im Kader. Bleibt Cunha oder geht er? Eine Frage, die maßgeblich von einem Faktor abhängig sein dürfte. Denn Cunha scheint einen Wechsel nicht mit aller Macht anstreben zu wollen. Wie die Bild berichtet, würde der 22-Jährige nur zu einem absoluten Topklub gehen.

Ob das Atalanta Bergamo, das ebenfalls Interesse zeigt, wäre, ist eher fraglich. Zenit St. Petersburg, ein weiterer Kandidat, ist es nicht. In Russland würde Cunha zwar deutlich mehr verdienen, der Brasilianer sucht aber nach einer sportlich reizvolleren Aufgabe. Auch der Roma und Trainer José Mourinho soll Cunha bereits abgesagt haben.

Atletico Madrid dürfte der Schlüssel sein. Die Rojiblancos wären ein Klub, zu dem Cunha wechseln würde. Nach der spanischen Meisterschaft in der abgelaufenen Saison sind die Rojiblancos auch in dieser Spielzeit wieder einer der Topfavoriten auf den Titel und auch in der Champions League ein ungern gesehener Gegner.

Die Karten sind gemischt: Geht Atletico all-in?

Zählt man eins und eins zusammen, ist die Ausgangslage klar: Macht Atletico bei Cunha ernst und ist bereit mindestens 30 Millionen Euro zu zahlen, dürfte Cunha Berlin verlassen. Passiert das nicht - kein gänzlich unrealistisches Szenario - bleibt Cunha bei der Hertha, wo er noch bis 2025 unter Vertrag steht und sich generell sehr wohl fühlt.

"Er liebt diesen Verein, ist dankbar, hier zu sein", sagte auch Fredi Bobic (via Bild), der nach Cunhas Olympia-Rückkehr in einem längeren Gespräch die Lage mit dem Brasilianer besprochen hatte. "Wenn jemand um die Ecke kommt, der dir nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sportlich etwas aus einer anderen Sphäre bietet, ist es für Spieler und Verein ganz legitim, sich damit zu beschäftigen. Aber solange da nichts vorliegt, liegt sein Fokus zu 100 Prozent auf Hertha. Das hat er mir versprochen", so Bobic weiter.

Bis zum 1. September wird der Poker um Cunha eine Hängepartie bleiben. Die schlechtesten Karten hat die Alte Dame aus Berlin dabei aber gewiss nicht...