Hertha-Investor Windhorst: Klinsmanns Analysen und Impulse "nicht so falsch"

Jürgen Klinsmann.
Jürgen Klinsmann. / PressFocus/MB Media/Getty Images
facebooktwitterreddit

Gut ein Jahr nach dem spektakulären Abgang von Jürgen Klinsmann bei Hertha BSC hat Investor Lars Windhorst festgesellt, dass einige Analysen und Impulse des Ex-Trainers gar nicht so falsch gewesen seien. Die Tür zu einer Rückkehr sei aber trotzdem zu.

Hertha-Investor Lars Windhorst ist auch heute noch davon überzeugt, dass es bei den Berlinern unter Jürgen Klinsmann ganz gut hätte funktionieren können. "Rückblickend stellen inzwischen ja viele fest, dass viele Impulse und Analysen von Jürgen Klinsmann so falsch nicht waren. Es hätte sehr konstruktiv sein können", sagte er der Deutschen Presse-Agentur (via transfermarkt.de).

Nach dem Beginn seiner Investitionen in den Hauptstadt-Klub hatte Windhorst Klinsmann zunächst im Aufsichtsrat installiert und ihn später zum Trainer gemacht. Nach sehr kurzer Zeit warf Klinsmann aber von heute auf morgen hin und hinterließ einen noch größeren Scherbenhaufen als zuvor. Windhorst: "Die Art seines Abgangs war und ist für mich nicht akzeptabel. Bis heute bedaure ich, dass Jürgen Klinsmann so gehandelt hat."

Lars Windhorst.
Lars Windhorst. / Tristar Media/Getty Images

Damit meint der Investor wohl vor allem das abrupte Ende, denn einige Analysen Klinsmanns aus dem veröffentlichten Tagebuch aus dessen Hertha-Zeit scheinen ihm ja offenbar gefallen zu haben. Womit der ehemalige Bundestrainer wohl auch recht hatte, war seine Kritik an Manager Michael Preetz und dessen Kaderzusammenstellung. Viel Geld haben die Berliner investiert, trotzdem stecken sie in der Bundesliga im Abstiegskampf - denn Geld ist eben nicht alles. Die Mannschaft muss auch passen. Vergessen darf man dabei aber nicht, dass Klinsmann daran mitwirkte und die teuersten Spieler, nämlich Krzysztof Piatek und Lucas Tousart, haben wollte. Beide sind ihre Ablöse bislang nicht wirklich wert.

Preetz ist inzwischen beurlaubt und als Pal Dardai als Nachfolger des ebenfalls entlassenen Trainers Bruno Labbadia vorgestellt wurde, könnte man sagen, dass sich ein weiterer Kritikpunkt Klinsmanns am Verein bestätigt hat: Keine Innovationen im Verein. Dardai ist eine recht langweilige Lösung und die Rückkehr zu einem Trainer, der vor allem für Mittelmaß stand und den man deshalb entließ. Aber naja: Mittelmaß wäre Hertha aktuell gerne.

Tür zu Klinsmanns Rückkehr inzwischen zu

Die Klinsmann-Statements des Investors wirken in der aktuellen Situation deplatziert. Warum Lars Windhorst so etwas sagt, muss man nicht wirklich verstehen. Klinsmann hat nichts als verbrannte Erde hinterlassen, der Name ist in Berlin inzwischen sicher ein rotes Tuch. Aber trotz allem scheint Windhorst ja viel von ihm zu halten: "Ob wir in Zukunft, wenn sich die Wogen geglättet haben, noch einmal auf ihn und seinen Rat zurückgreifen, werden wir sehen. Ich schlage keine Türen zu", sagte er nämlich vor gut einem Jahr (via Sportbuzzer).

Heute klingt das zwar schon anders: "Durch die Art seines Abgangs hat er leider die Tür zugeschlagen." Aber Windhorsts Worte, Klinsmann habe ja durchaus gute Impulse setzen wollen, wirken trotzdem irgendwie seltsam. Fraglich, ob sie bei den Hertha-Fans besonders gut ankommen. Die haben aber gerade ohnehin andere Sorgen, als sich noch mit Klinsmann zu befassen.