"Gewisse Irritationen": Hertha wartet auf Windhorst-Millionen

Lars Windhorst (r.) auf der Tribüne des Olympiastadions in Berlin.
Lars Windhorst (r.) auf der Tribüne des Olympiastadions in Berlin. / ODD ANDERSEN/Getty Images
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Hertha BSC wartet einem Bericht des Spiegel zufolge immer noch auf Geld des Investors Lars Windhorst, das bereits im Oktober 2020 hätte gezahlt werden sollen. Einem Sprecher von Windhorsts Unternehmen Tennor zufolge habe es lediglich "gewisse Irritationen" gegeben.


Vor knapp zwei Jahren ist der Investor Lars Windhorst mit seiner Tennor-Holding bei Hertha BSC eingestiegen und hat dafür mehrere hundert Millionen Euro in den Verein investiert. Der Ertrag bislang? Ziemlich mau.

Eigentlich wollte er die Hertha so zum "Big City Club" machen und installierte deshalb Jürgen Klinsmann erst als Berater und dann als Trainer. Das wurde zum Fiasko. Bruno Labbadia konnte die verkorkste Saison 2019/20 noch retten, schlitterte 2020/21 mit einem sehr teuren, aber nicht zusammenpassenden Kader aber ins nächste Desaster hinein. Die Hertha war wieder einmal im Abstiegskampf, Labbadia musste gehen und es kam Pal Dardai zurück, der diesmal die Kohlen aus dem Feuer holte.

Hertha wartet auf 65 Millionen Euro

So wie die sportlichen Leistungen der Hertha in den vergangenen beiden Jahren waren, ist angeblich auch die Zahlungsmoral des Investors. Einem Bericht des Spiegel zufolge sollte Windhorst zu seinen ursprünglichen 224 Millionen Euro, für die er gut 50 Prozent der Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA erwarb, weitere 150 Millionen Euro für eine Aufstockung auf 66,6 Prozent zahlen - bis Oktober 2020. Dies sei aber nicht in vollem Umfang passiert.

Beide Seiten hätten sich dann auf einen neuen Ratenplan geeinigt, der aber ebenfalls nicht eingehalten worden sein soll. Auf 65 Millionen Euro warte die Hertha demnach immer noch und drohte bereits mit der Pfändung der bereits erworbenen Aktien. Zum 1. Juli und 15. August soll der restliche Betrag nun in zwei Tranchen gezahlt werden.

Engagement von Windhorst steht nicht in Frage

Tennor-Sprecher Andreas Fritzenkötter betonte allerdings gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (via RP Online): "Das finanzielle Engagement von Tennor bzw. Lars Windhorst bei Hertha BSC steht und stand zu keinem Zeitpunkt in Frage. Lars Windhorst hat immer wieder öffentlich betont, dass er sein Investment, bei dem bereits über 300 Millionen Euro an Hertha geflossen sind, als langfristig über viele Jahre hinweg angelegt hat."

Es habe zwar "gewisse Irritationen der Partner im Umgang miteinander" gegeben, doch mehr als Zeit hätten diese nicht gekostet. "Der Vertrag wird erfüllt, wie von beiden Seiten besprochen, ausgehandelt und vereinbart. Da gibt es keinen Dissens. Der Zahlungsplan hat weiterhin Gültigkeit."