"Werden den Klassenerhalt schaffen" - Magath stellt sich als Hertha-Coach vor
Von Simon Zimmermann
Felix Magath ist da. Bei der Berliner Hertha soll von nun an ein anderer Wind wehen. Der 68-Jährige ist sich sicher, dass er die Alte Dame vor dem Abstieg bewahren wird, wie er bei seiner Antritts-PK erklärte.
"Jemand, der sich einsetzt für Disziplin, eine klare und harte Hand hat. Ich glaube, dafür steht Felix Magath. Ich bin froh, dass er sich dieser schwierigen Situation für Hertha BSC annimmt", begann Hertha-Sportvorstand Fredi Bobic die PK.
Es sei klar, dass es in den letzten acht oder sogar zehn Spielen (inklusive Relegation) einzig allein um den Klassenerhalt gehe. "Nichts anderes zählt mehr", so Bobic zum zweiten Hertha-Trainerwechsel der Saison. "Es geht auch darum, die junge Generation daran zu erinnern: Fußballprofi zu sein ist schön, aber dazu gehört Arbeit", führte er über seine Beweggründe aus.
Den Gedanken, Magath zurück auf die Bundesliga-Bühne zu holen habe Bobic schon länger gehabt, erklärte er weiter: "Mit diesem Gedanken habe ich schon länger gespielt. Das ist auch die Sorgfaltspflicht gegenüber dem Arbeitgeber, dass ich mir immer Gedanken machen muss, was könnte sein, wenn..."
Magath lobt die Mannschaft: "hat sich gewehrt"
Eigentlich wollte Magath nicht mehr zurück auf die Bühne Bundesliga. Viel Überzeugungsarbeit hat es aber auch nicht gebraucht, um ihn von der Retter-Aufgabe bei der Hertha zu überzeugen. "An und für sich wollte ich in der Bundesliga nicht mehr arbeiten. Ich bezeichne mich aber als Sportler und Fußballer. Ich habe mein Leben nichts anderes gemacht. Ich kann gar nicht anders. Ich will Fußball, ich liebe Fußball. Ich habe gezeigt, dass ich in der Lage bin, mich Situationen anzupassen", so der 68-Jährige.
Über das Saisonende hinaus soll es aber nicht mit ihm weitergehen: "Ich interessiere mich auch nicht für weitere Ideen - weder bei Hertha noch sonstwo", stellte Magath klar.
Davon überzeugt, dass er die Mannschaft zum Klassenerhalt führen kann, ist die Trainer-Ikone, auch wenn er das Team erst noch genauer kennenlernen möchte. In Gladbach habe er aber bereits gute Ansätze erkennen können: "Das letzte Spiel in Mönchengladbach habe ich verfolgt, habe mich mit der Mannschaft auseinandergesetzt. Die Mannschaft hat sich gewehrt, hat gezeigt, dass sie gegen diesen drohenden Abstieg angehen will."
Änderungen am Kader kann und wird Magath ohnehin nicht mehr vornehmen können. Bobic schloss Transfers von Spielern aus Russland und der Ukraine aus, die theoretisch möglich wären. Und auch Magath will mit den Spielern arbeiten, die da sind: "Ich habe gewusst, welcher Kader da ist. Und mit diesem Kader werden wir den Klassenerhalt auch schaffen."
Mark Fotheringham wird Magaths Co-Trainer
Helfen soll dabei auch ein Co-Trainer, den Magath mitbringt. Es wird der 38-jährige Schotte Mark Fotheringham, der unter Magath als Spieler beim FC Fulham arbeitete und zuletzt Assistent von Toma Oral beim FC Ingolstadt war. Oral war Magaths Co-Trainer in Fulham - womit sich ein Kreis schließt.
Fitness bleibt ein Eckpfeiler der Magath-Philosophie
Fotheringham und noch viel mehr Magath, werden mit Sicherheit auch an der Fitness der Spieler arbeiten. Mit seinem Spitznamen "Quälix" spielte Magath auch auf der PK:
"Ich habe immer dazu gestanden, dass körperliche Fitness eine Grundvoraussetzung für Fußballprofis ist. Ich habe immer so trainiert, dass ich - salopp gesagt - immer die wenigsten Verletzungsprobleme hatte", blieb er zunächst ernst.
Um dann eine Anekdote über Peter Pekarik zu erzählen. Der 35-jährige Slowake wurde 2009 mit dem VfL Wolfsburg Deutscher Meister. Trainer damals: ein gewisser Felix Magath. Pekarik weiß also noch ganz genau, was ihm und den Kollegen im Training blüht.
"Ich denke, dass der ein oder andere Spieler sich mittlerweile erkundigt hat, wie schön es jetzt wird in den nächsten Tagen", sagte Magath dazu schmunzelnd.
In diesem Sinne: frohes Schaffen, Hertha!