Heldts forsche Art kommt nicht gut an - auch Baumgart mit leiser Kritik am Effzeh
Von Stefan Janssen

Der 1. FC Köln muss derzeit Kritik einstecken, weil er ganz unverblümt über mögliche Neuzugänge und den Stand der Verhandlungen spricht. Dies missfällt den anderen Vereinen. Ein wenig mehr Zurückhaltung an dieser Stelle würde gut tun.
Intern gibt der 1. FC Köln mittlerweile ein deutlich besseres Bild ab, als es in der Vergangenheit häufig der Fall war. Mit Horst Heldt und Markus Gisdol scheint nun ein Duo aus Sportdirektor und Trainer gefunden, das kontinuierlich bestehen und den Verein wieder als Bundesligist etablieren soll. Deshalb wurde der Vertrag mit Gisdol auch kürzlich verlängert, obwohl er nach der Corona-Pause kein einziges Spiel gewinnen konnte.
Der Trainer hält sich zudem ein wenig zurück, wenn es um die Frage nach Neuzugängen geht. Zwar sagte er auch ganz offen, dass er sich noch die ein oder andere Ergänzung wünschen würde, doch mehr ist es nicht. Kein Jammern, keine Kritik an Heldt. Die muss der Sportdirektor ob seiner forschen Art, Gisdols Wünschen nachzukommen, derzeit eher von anderer Seite einstecken.
Köln spricht öffentlich über Uth und Mamba
Mark Uth soll, nachdem die Leihe ausgelaufen und er nach Schalke zurückgekehrt ist, doch noch irgendwie fest verpflichtet werden. Dies haben die Kölner stets öffentlich betont, was den Verantwortlichen aus Gelsenkirchen überhaupt nicht geschmeckt hat: "Es gibt einen Ehrenkodex. Man spricht nicht über Spieler anderer Vereine", sagte Sport-Vorstand Jochen Schneider Sport 1.
Zwischen #Schalke und dem @fckoeln fliegen die Fetzen! Nun stichelt Horst #Heldt gegen Jochen Schneider wegen der Klausel im Leihvertrag von @Mark_Uth, die einen Einsatz gegen den #S04 unmöglich machte. @BILD_Schalke04 und @WAZ_Redaktion berichten. pic.twitter.com/72ChFEjaHq
— Buzz04 (@Buzz04App) August 23, 2020
Ähnliche Kritik an den Kölnern kommt nun von Paderborns Trainer Steffen Baumgart. Der FC möchte Streli Mamba in die Domstadt holen und Horst Heldt bestätigte schon vor einigen Tagen, dass man sich mit dem Spieler einig sei - lediglich die Ablöse sei noch zu klären. "Ich finde die Reihenfolge interessant. Dass der SC Paderborn immer gesprächsbereit ist, sollte bekannt sein. Deshalb sollten sich doch vielleicht erst mal die beiden Vereine vernünftig unterhalten und einigen", sagte Baumgart dem Westfalen-Blatt.
Der SCP ist einem Verkauf des Stürmers nicht abgeneigt und die Kölner werden Mamba letztlich wohl auch bekommen, während es bei Uth etwas schwieriger aussieht. Dass Heldt aber ständig öffentlich über mögliche Neuzugänge spricht, ist für einen Sportdirektor ungewöhnlich und kommt offensichtlich auch bei den anderen Vereinen nicht gut an. Hier wäre ein wenig mehr Zurückhaltung angebracht - nach der Verpflichtung kann man noch genug über die Spieler sprechen.