Heidel und Tedesco bei Mainz 05? Ein Gewinn für die Bundesliga!

Auf Schalke arbeiteten Christian Heidel als Sportvorstand und Domenico Tedesco als Trainer gut zusammen, wurden im zweiten Jahr aber auch vom Umfeld beim S04 eingeholt. Zuletzt sind beide bei Mainz im Gespräch gewesen, der eine schon konkreter, der andere bringt seine Saison in Russland vorerst zu Ende. Eine erneute Zusammenarbeit wäre sicherlich ein Gewinn für die Bundesliga.

Als Christian Heidel zum Sommer 2017 einen neuen Trainer für Schalke 04 präsentierte, zeigte er sich mutig: Mit Domenico Tedesco holte er einen Coach, der bis dato nicht einmal eine halbe Saison an Profifußball-Erfahrung an der Seitenlinie hatte sammeln können. Das Projekt startete äußerst erfolgreich: Tedesco war bei den Fans sehr beliebt, bis zum heutigen Tag übrigens - die schlussendlich verdiente und sichere Vizemeisterschaft mit acht (!) Punkten Abstand inklusive der Champions-League-Qualifikation waren das absolute Highlight.

Über die letzten Tagen und Wochen sind beide ein Thema bei Mainz 05. Heidel könnte als Sportvorstand dahin zurückkehren, wo er bereits zwischen 1992 und 2016 erfolgreich arbeitete. Die Nullfünfer sind seine sportliche Heimat, etwas, womit man ihn immer verbunden hatte. Mit dem Aus von Rouven Schröder ist seine Rückkehr wahrscheinlicher geworden. Laut SWR soll er sich bestenfalls noch am heutigen Montag entscheiden, ob er wieder zurückkehren möchte. Vorstandsvorsitzender Stefan Hofmann erklärte zuletzt, dass er diesbezüglich sehr optimistisch sei, auch wenn Heidel womöglich nicht mehr in die erste und somit gänzlich öffentliche Reihe möchte.

Sollte es also so kommen, wie es derzeit erwartet wird, könnte das Duo Heidel-Tedesco im Sommer zusammen bei Mainz die sportlichen Geschicke leiten. Der Vertrag des Trainers bei Spartak Moskau, wo er derzeit nur zwei Punkte Abstand auf den Zweitplatzierten ZSKA Moskau hat, endet mit der laufenden Saison. Dass er diese aber noch beenden wird, bestätigte der Klub zuletzt. Anschließend könnte der Schritt zurück in die Bundesliga wieder ein Thema werden.

So wäre es doch eine nicht nur interessante, sondern auch spannende und vielversprechende Möglichkeit für den FSV. Aus ihrer gemeinsamen Zeit beim S04 haben beide gelernt. Eine bessere Kaderplanung, bessere Scouts, mehr Unterstützung für die beiden jeweiligen Posten. Tedesco wird als Coach nicht alleine gelassen, Heidel wäre - offenbar auch auf eigenen Wunsch - nicht mehr der starke Mann, der gefühlt alles abseits des Platzes alleine entscheidet. Ein Lernprozess über die letzten Jahre und Monate, von dem nicht nur die beiden, sondern auch Mainz profitieren könnte.

Tedesco betonte "guten und regelmäßigen Kontakt" - erneute Zusammenarbeit mit Heidel gut denkbar

Auch ist davon auszugehen, dass beide erneut miteinander arbeiten würden. "Christian ist ein guter Mensch mit dem Herzen am richtigen Fleck, er ist ein guter Manager, er ist ein guter Chef gewesen, er hat sich mir gegenüber immer korrekt verhalten", erklärte der 35-Jährige (via Ruhr24) angesichts seines Besuchs nach Heidels Schlaganfall im vorigen Jahr. Dabei betonte er auch, dass die beiden "einen guten und regelmäßigen Kontakt" haben.

Dass er ein guter Trainer ist, der im richtigen Umfeld Verbesserungen herbeiführen kann, hat er ebenfalls beweisen können. Somit wäre es auch nicht überraschend, wenn sie sich mit einer erneuten Zusammenarbeit beschäftigen würden - womöglich aber auch abhängig davon, ob der Klassenerhalt erreicht wird, oder nicht.

Dennoch: Sollten beide ab der kommenden Saison für Mainz tätig sein, wäre das eine gute Rückkehr für die Bundesliga. Ein sehr spannender Coach mit viel Lernpotenzial und einer ganz neuen Erfahrung zuletzt, der mit einem bekannten wie geschätzten Sportvorstand arbeitet, der bei diesem Klub fast ein Vierteljahrhundert für gute Arbeit, Verlässlichkeit und konstante Ergebnisse stand.

Zuzutrauen, eine Art neue Basis im Klub aufzubauen, um ihn wieder in ruhigere Fahrwasser zu führen, wo er die letzten Jahre ziemlich sicher in der Bundesliga blieb, wäre es ihnen definitiv. Und auch die Schalke-Anhänger würden sich bestimmt freuen, ein bekanntes wie beliebtes Gesicht wieder häufiger sehen zu können. Zunächst gilt bei den Rheinhessen aber die Konzentration auf das Aktuelle. Und da könnte ein erneuter Trainerwechsel anstehen. Vielleicht dann eine Übergangslösung bis Sommer?