Hannes Wolf: Auch auf den zweiten Blick ein Glücksfall für Gladbach
Von Stefan Janssen

Als Hannes Wolf vor ein paar Wochen bei Borussia Mönchengladbach vorgestellt wurde, da schien der Österreicher auf den ersten Blick richtig gut zum Klub und zum System zu passen. Auf den zweiten Blick auch.
"Hannes macht unseren Kader nicht nur breiter, sondern auch in der Spitze besser", lobte Gladbachs Trainer Marco Rose seinen Neuzugang, den er aus Salzburger Tagen bestens kennt, kurz nach dessen Ankunft (via borussia.de). "Das ist auch gut so, denn wir wollen in unserer Entwicklung nicht stehen bleiben, sondern den nächsten Schritt machen – und das geht nur über Konkurrenzkampf."
Wolf kennt den Fußball, den Marco Rose spielen lassen will, bestens. Deshalb schien die Verpflichtung perfekt zu passen, ja sogar ein Glücksfall zu sein. Und nach den ersten Wochen der Vorbereitung und den ersten Testspieleindrücken lässt sich klar sagen: Das alles stimmt auch.
Starke Auftritte von Wolf in den Gladbacher Testspielen
"Ich denke, ich passe gut in das System, das Marco Rose spielen lässt, weil ich dynamischen Fußball und aggressiv nach vorne spiele. Ich versuche, in jedem Spiel 100 Prozent für den Klub, die Mannschaft und den Trainer zu geben", sagte Wolf bei seinem Antritts-Interview auf der Homepage der Fohlen. Die 100 Prozent in jedem Spiel gelten dabei nicht nur für Bundesliga oder Champions League, sondern offensichtlich auch für Freundschaftsspiele.
Schon in seinem ersten Einsatz gegen den SC Verl zeigte Wolf eine gute Performance und erzielte gleich sein erstes Tor, auch gegen den MSV Duisburg war der 22-Jährige während seiner Spielzeit an den meisten Offensivaktionen und an zwei Toren beteiligt. Gegen Paderborn traf er erneut.
Am vergangenen Donnerstag verloren die Gladbacher dann erstmals ein Testspiel und unterlagen Greuther Fürth mit 0:2. Offensiv wollte während des 120-Minütigen-Testspiels so gut wie gar nichts gelingen, doch trotzdem war Wolfs Mentalität, von der Rose schon mehrfach schwärmte, einmal mehr zu erkennen. Ständig rannte er gegen den Ball die Fürther Abwehr aggressiv an und versuchte mit dem Ball etwas zu kreieren. Letztlich mit wenig Erfolg (auch wenn er nach einer Balleroberung aussichtsreich aufs Tor gelaufen war und zu unrecht zurückgepfiffen wurde), aber mit einer guten Message.
Hannes Wolf hat richtig Lust, nach seiner schwierigen Zeit in Leipzig jetzt in Mönchengladbach voll durchzustarten und seine Klasse zu beweisen. Sein großartiger linker Fuß, seine Aggressivität und sein Tempo helfen der Borussia auch definitiv weiter und geben dem Angriff eine weitere Komponente - und auf Dauer Konkurrenzkampf. Schon zum Saisonstart, wenn Alassane Plea und Marcus Thuram noch Zeit brauchen, kann Wolf sofort zum Trumpf werden. Die Vorbereitung jedenfalls macht Mut, dass Max Eberl erneut perfekt eingekauft hat.