Gladbach vor CL-Einzug: Noch einmal fokussieren - und Geschichte nicht wiederholen

Borussia Mönchengladbach kann den Einzug in die Champions League aus eigener Kraft klar machen
Borussia Mönchengladbach kann den Einzug in die Champions League aus eigener Kraft klar machen / INA FASSBENDER/Getty Images
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Die Euphorie bei Gladbachs Anhängern ist seit dem vergangenen Samstag groß: Die Champions League ist zum Greifen nah! Im Verein selbst ist man aber aus gutem Grund zurückhaltend, zu oft wurden solche Chancen zuletzt liegen gelassen. Es braucht noch einmal 90 Minuten volle Konzentration.

Borussia Mönchengladbach steht vor dem großen Wurf: Die Qualifikation für die Champions League. Mit einem Sieg gegen die Hertha aus Berlin ist alles klar, sogar ein Unentschieden würde reichen. "Wir haben uns vor dem letzten Spieltag eine sehr gute Ausgangslage erarbeitet", erklärte Jonas Hofmann in einem Interview auf der Vereins-Homepage. "Nun gilt es am Samstag den letzten Schritt zu machen, um unsere bislang schon gute Saison noch zu krönen."

Den letzten Schritt machen - das hat in der jüngeren Vergangenheit nicht so gut geklappt. Im Vorjahr zum Beispiel, als sich die Fohlen mit einem 4:0 in Nürnberg ebenfalls am 33. Spieltag auf Platz vier schoben, diesen dann am letzten Spieltag mit einer Niederlage gegen den BVB aber wieder her gaben. Anders ist jetzt natürlich, dass die Hertha nicht mehr um die Meisterschaft kämpft und generell natürlich ein anderes Kaliber ist. Aber: Die Berliner haben eine richtig gute Mannschaft und werden es den Gladbachern schwer machen.

Ein Punkt reicht Gladbach - wie gegen Basaksehir

Es bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft auch aus einer schlechten Erfahrung in dieser Saison gelernt hat: Das Ausscheiden in der Europa League. Am letzten Spieltag in der Gruppenphase reichte gegen Basaksehir ein Zähler, um die Istanbuler hinter sich zu lassen und das Sechzehntelfinale zu erreichen; genau wie nun auch gegen die Hertha ein Punkt reicht. Damals kassierten die Borussen aber das 1:2 in der Nachspielzeit und schieden aus.

K.o. in der Nachspielzeit: Enzo Crivelli schmeißt Gladbach mit seinem Tor aus der Europa League
K.o. in der Nachspielzeit: Enzo Crivelli schmeißt Gladbach mit seinem Tor aus der Europa League / Lars Baron/Getty Images

Dieser und einige weitere kleine Momente aus dieser Spielzeit ließen wieder Stimmen laut werden, die dem Team vorwarfen, in den entscheidenden Momenten nicht abliefern zu können. Nun steht wieder einmal ein solcher Moment an, in dem die Mannschaft beweisen kann, dass dem nicht so ist. Als Belohnung wartet die Königsklasse.

Im Fan-Lager hat sich seit dem vergangenen Samstag und der Rückeroberung des vierten Platzes bereits Euphorie breit gemacht, das Heimspiel gegen die Berliner scheint nur noch Formsache. Im Verein bleibt man aber demütig: "Wir haben noch nichts erreicht, außer, dass wir für die Europa League qualifiziert sind", sagte Trainer Marco Rose vor einer Woche am Sky-Mikrofon.

Sicher ist man sich in Mönchengladbach also noch lange nicht, auch mit Blick auf den Gegner, der vergangene Woche Konkurrent Leverkusen besiegt hat und den Sprung auf Platz vier erst ermöglichte. Trotzdem: "Unser Optimismus ist Groß", versprach Rose am Donnerstag auf der Pressekonferenz. Hoffentlich sieht man das auch auf dem Platz mit einer engagierten Leistung, sodass kein Zweifel aufkommt, wer in der kommenden Saison Champions League spielt.