Spanische Zeitung spricht von fortgeschrittenen Gesprächen: Wechselt Ginter zum FC Bayern?

Matthias Ginter wird von Klubs aus ganz Europa gejagt: Machen die Bayern das Rennen?
Matthias Ginter wird von Klubs aus ganz Europa gejagt: Machen die Bayern das Rennen? / Thomas Eisenhuth/GettyImages
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Matthias Ginter machte kein Geheimnis daraus, dass er seinen Vertrag in Gladbach nicht verlängern wird. Demnach wird der Innenverteidiger im kommenden Sommer aller Voraussicht nach ablösefrei auf dem Markt erscheinen. Zuletzt führte die heißeste Spur nach Italien, wo Inter Mailand dem Spieler angeblich schon ein Angebot unterbreitet hat. Allerdings soll auch der FC Bayern noch Interesse am deutschen Nationalspieler haben.


Beim FC Bayern steht im kommenden Sommer vermutlich eine personelle Veränderung in der Innenvereidigung an. Der Abschied von Niklas Süle scheint schließlich immer näher zu rücken, wie auch Sky vor wenigen Tagen bestätigte. Allerdings läuft im kommenden Sommer nicht nur der Vertrag von Süle aus, sondern auch jene von Antonio Rüdiger und Matthias Ginter.

Die bevorzugte Wahl wäre vermutlich der Chelsea-Profi, jedoch verlangt dieser ein enormes Gehalt und soll einen Wechsel zu Real Madrid bevorzugen. Demnach kommt Matthias Ginter laut Angaben der Sport Bild als Kandidat weiterhin in Frage. Wirklich überzeugt sollen die Verantwortlichen von der Personalie allerdings nicht sein. Dies gilt in erster Linie für Sportvorstand Hasan Salihamidžić, der "kein Fan" des Gladbachers sein soll.

Kehrtwende bei Ginter? Der FC Bayern soll gute Gespräche führen

Die katalanische Zeitung El Nacional möchte jedoch von einer Kehrtwende erfahren haben. Dem Bericht zufolge befinden sich die Münchner mit Ginter und dessen Vertretern bereits in fortgeschrittenen Gesprächen. Grund für den Vorstoß der Bayern soll Trainer Julian Nagelsmann sein, der sehr viel vom Abwehrspieler hält.

Setzt sich hier also mal der Trainer gegen den Sportvorstand durch? In der Amtszeit von Hansi Flick wäre dies wohl unmöglich gewesen. Allerdings genießt der neue Coach intern ein sehr hohes Ansehen und versteht sich prächtig mit Hasan Salihamidžić.

Die Quelle geht angesichts dieser Entwicklung jedenfalls davon aus, dass der FC Barcelona im Poker um Ginter das Nachsehen hat.

Einziges Angebot aus Italien: Wird der Konkurrenzkampf bei Bayern und Inter zum Problem?

In den italienischen Medien ist man allerdings wiederum anderer Meinung. Der Gazetta dello Sport zufolge, hat Ginter bislang nur ein Angebot von Inter vorliegen, das ihm ein Jahresgehalt von 3,5 bis 4 Millionen Euro einbringen würde. Der absolute Knaller ist dieses Gebot allerdings auch nicht. Man darf durchaus davon ausgehen, dass die Bayern ein wenig mehr anbieten könnten.


Vieles deutet auf einen Zweikampf zwischen Inter Mailand und dem FC Bayern hin. Dem BVB und dem FC Barcelona werden nur geringe Chancen zugerechnet. Allerdings könnte es für Ginter sowohl in München, als auch in Mailand ein böses Erwachen geben.

Beim amtierenden italienischen Meister bilden seit Jahren Skriniar, Bastoni und de Vrij eine sehr gut funktionierende Abwehrkette. Tatsächlich sind alle drei Spieler sportlich knapp vor Ginter anzusiedeln. Beim FC Bayern hätte der derzeitige Gladbacher das gleiche Problem in Form von Dayot Upamecano und Lucas Hernández.

Der 27-Jährige ist eben auch kein Spieler, der zur Weltklasse auf seiner Position gezählt werden kann. Selbstredend ist Ginter ein sehr ordentlicher Bundesliga und seit Jahren eine verlässliche Größe. Wirklich außergewöhnlich sind seine Fähigkeiten allerdings auch nicht. Der deutsche Nationalspieler ist auch nicht der schnellste, was im Münchner Spielstil durchaus nach hinten losgehen kann. Zudem ist er auch nicht der Akteur, der in großen Spielen als absoluter Fels in der Brandung auftreten kann.

Verpflichten die Bayern Schlotterbeck statt Ginter?

Nico Schlotterbeck
Maja Hitij/GettyImages

Die zögerliche Haltung der Bayern ist demnach durchaus verständlich. Allerdings ist Rüdiger wohl nicht zu haben und das Preis-Leistungs-Verhältnis von Ginter noch immer ziemlich gut. Wirklich viele Alternativen haben die Bayern nicht, wenn die ganz großen Scheine in der Tasche bleiben sollen. Ansonsten wäre womöglich auch de Ligt eine sehr spannende Personalie.

Für vergleichbar kleines Geld wäre wohl in erster Linie Nico Schlotterbeck noch eine Option, der allerdings noch einen langjährigen Vertrag in Freiburg besitzt. Allerdings könnten die Bayern in Schlotterbeck das Weltklasse-Potenzial sehen, das im fünf Jahre älteren Ginter wohl nicht mehr so ganz schlummert. Schlotterbeck kann gut und gerne als stärkster Innenverteidiger der Bundesliga-Hinrunde angesehen werden und hat Ginter fürs Erste leistungstechnisch überholt.

Dabei darf man allerdings nicht vergessen, dass der Freiburger diese Leistungen erst seit einem knappen Jahr leistet und zukünftige Schwankungen nicht ausgeschlossen werden können. Sollten die Bayern-Bosse Mut haben, könnte der 22-Jährige dennoch favorisiert werden. Ginter wäre eher so der "Safety-First-Transfer", was jedoch auch nicht immer das Schlechteste sein muss.


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