Gladbach: Kommunikation um Ginter-Abschied zeigt interne Spannungen

Matthias Ginter wird Gladbach verlassen
Matthias Ginter wird Gladbach verlassen / Frederic Scheidemann/GettyImages
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Gladbach hat endlich Klarheit bezüglich der Zukunft von Matthias Ginter und Denis Zakaria. Ein bislang offenes Thema, das Unruhe ins Team brachte. Doch auch die Kommunikation um den Abgang Ginters mitsamt Statement von Max Eberl zeigt, welche Spannungen intern offenbar vorherrschen. Ein Kommentar.


Weder Denis Zakaria, noch Matthias Ginter werden über den Sommer hinaus noch für Borussia Mönchengladbach spielen. Unabhängig davon, wie man zu dieser Ausgangslage stehen mag, ist eines klar: Dass die Elf vom Niederrhein nun endlich Klarheit diesbezüglich hat, kann ein großer Vorteil sein.

Schon die gesamte Hinrunde über mussten sich die Fans gedulden, die Reporter die immergleichen Fragen stellen. Wer glaubt, derartige Themen würden keine Unruhe in die Kabine bringen, der irrt. Völlig egal, was Spieler und Verantwortliche in diesen Fällen gerne beteuern.

Bei Ginter ist aber schon die Kommunikation dieser Entscheidung ein gutes Zeichen dafür, weshalb die Gladbacher eine bislang so enttäuschende Saison spielen. Intern scheint es größere Spannungen zu geben.

Matthias Ginter
Ginter wird spätestens im Sommer weg sein / Matthias Hangst/GettyImages

Der Verteidiger schrieb am Dienstag bei Instagram: "Nach langen Überlegungen habe ich mich dazu entschieden, den im Sommer auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern." Damit betont der 27-Jährige eindeutig, selbst derjenige gewesen zu sein, der sich für diesen Schritt entschieden hat. Nach fünf Jahren wird er die Borussia verlassen.

Max Eberl hingegen grätschte ihm am Mittwoch in die Parade. Der Sportdirektor erklärte: "Ich habe seine Agentur bereits vor Weihnachten kontaktiert und darüber informiert, dass wir spätestens ab Sommer ohne ihn planen."

Ginter und Eberl kommunizieren gegeneinander: Mediale Deutungshoheit deutet auf interne Spannungen hin

So versuchen Spieler und Verein in dieser Entscheidung jeweils die Deutungshoheit zu erlangen. Ginter betont seine Eigenständigkeit, Eberl verweist darauf, dass der Klub ihn dazu gezwungen hat. Warum sollte eine zwar kleine, aber doch feine mediale Auseinandersetzung mit einem verdienten Spieler als notwendig und sinnvoll erachtet werden, wenn es intern keinerlei Probleme und absolut keine Spannungen gab?

Dass Eberl ob dieser beiden Entscheidungen enttäuscht sein dürfte , ist völlig logisch. Dass ein Verantwortlicher dann vielleicht etwas bitter reagiert, kann schon mal vorkommen. Das scheint hier aber nicht der Fall zu sein. Egal, ob er mit seiner Aussage Recht hat oder Ginter - einer der beiden meint offenbar, sich über den jeweils anderen hinwegsetzen zu müssen.

Dieses Gegeneinander deutet ganz klar auf interne Spannungen hin. Ansonsten wäre diese Thematik, die den Entschluss sogar etwas in den Hintergrund stellt, doch gar nicht erst aufgekommen. Gut möglich, dass nun sogar mindestens einer der beiden auf dem Winter-Transfermarkt ins Schaufenster gestellt wird. Wohl nicht ausnahmslos nur, um noch ein wenig Geld einzuheimsen.

Max Eberl
Max Eberl betont die Entscheidung seitens der Borussia / Alex Grimm/GettyImages

Eine gewisse Unzufriedenheit mit der langen Wartezeit oder vermeintlich unzureichenden Verlängerungsangeboten reicht schon aus, um ein Spannungsfeld zu erzeugen. Natürlich tauschen sich auch die Spieler untereinander über solche Themen aus. Wandert diese "Dramatik" durch eine Mannschaft, wird sie nicht wie gewohnt oder wie möglich liefern.

Dementsprechend ist wohl davon auszugehen, dass sich diese Spannung im negativen Sinne auch auf den Platz entladen hat. Dass das alleine nicht reicht, um den starken Gladbach-Kader auf den 14. Tabellenplatz zu setzen, ist nur logisch. Dennoch dürfte es gut und gerne ein Teil des Problems sein.

Ein Problem, dass Eberl mit einem vorzeitigen Verkauf im Winter noch weniger einflussreich machen könnte. Dann wäre damit zu rechnen, dass es demnächst Möglichkeiten für einen Winter-Wechsel für Ginter geben wird. Interessenten dürfte es ja mehr als genug geben.