Gladbacher Stille am Deadline-Day: Was passiert mit Zakaria und Ginter?

Denis Zakaria bleibt zunächst bei der Borussia
Denis Zakaria bleibt zunächst bei der Borussia / Boris Streubel/Bundesliga/Getty Images
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Auch am letzten Tag der Sommer-Transferperiode tat sich nicht mehr viel bei der Borussia. Besonders die Zukunft von Matthias Ginter und Denis Zakaria muss nun geklärt werden.


Rocco Reitz, Andreas Poulsen Moritz Nicolas und schließlich auch Famana Quizera wurden allesamt verliehen, um wichtige Spielpraxis sammeln zu können. Valentino Lazaro spielt mittlerweile für Benfica, Oscar Wendt und Ibo Traoré verabschiedeten sich ebenfalls aus Gladbach.

Dem gegenüber stehen die festen Verpflichtungen von Hannes Wolf, Luca Netz und Manu Koné, der bereits Anfang 2021 seine Unterschrift tätigte. Doch die wirklich namhaften und damit gewinnbringenden Abgänge konnte die Borussia in diesem Jahr nicht verzeichnen.

Einerseits hält man damit den bekannten Kader erneut zusammen, doch ob diese Entwicklung förderlich für die sportliche Zukunft der Gladbacher sein wird, bleibt abzusehen. Hinzu kommt, dass mit Denis Zakaria und Matthias Ginter nun zwei Spieler in ihr letztes Vertragsjahr gehen, ein ablösefreier Abgang im Sommer 2022 steht derzeit im Raum. Doch wie wahrscheinlich ist dieses finanzielle Horror-Szenario?

Ginter und Zakaria müssen schnellstmöglich ein Zeichen setzen - Verlängerung aus Selbstschutz?

Besonders Zakaria hatte noch vor wenigen Wochen öffentlich seinen Abschied ankündigen lassen. Gladbachs Sportdirektor Max Eberl bekräftigte danach regelmäßig, dass der Schweizer seinen Wunsch auf Veränderung mitgeteilt hatte.

Doch die Interessenten aus England und Italien sahen letztlich von einer Verpflichtung des 24-Jährigen ab, der nur noch bis zum kommenden Sommer an die Borussia gebunden ist.

Ähnlich verhielt es sich aber auch bei Matthias Ginter, der verstärkt vom FC Bayern und anderen Top-Klubs umworben wurde. Doch auch für Ginter ergab sich kein Transfer, weshalb der Abwehrchef ebenfalls in sein letztes Vertragsjahr geht.

Dass auch nur einer der beiden die Borussia im kommenden Sommer ablösefrei verlassen könnte, muss alle Alarmglocken schrillen lassen. Denn der erfolgreiche Weg der Fohlen in den letzten Jahren beruhte auf der Ausbildung und dem Weiterverkauf von talentierten Spielern.

Matthias Ginter
Kommt Matthias Ginter der Borussia entgegen / INA FASSBENDER/Getty Images

Die nicht erzielten Einnahmen aufgrund fehlender Abgänge schmerzen sicherlich weniger, als das erneute Verpassen eines Setzens neuer Reize im Kader. Das vielzitierte "Zusammenhalten des Kaders" hat dahingehend auch seine Schattenseiten, zumal man seit mehreren Monaten wenig von den kolportierten Vorzügen einer "eingespielten Truppe" zu sehen bekam.

Und doch muss die Borussia schnellstmöglich dafür sorgen, dass Ginter und Zakaria wenigstens um ein weiteres Jahr verlängern. Dass der Klub an dieser Maßnahme interessiert ist, scheint nachvollziehbar. Allerdings liegt es gerade bei Zakaria auch im Interesse des Spielers selbst, die eigene Zukunft nicht zu riskieren.

Denn im schlimmsten Fall steht der anfällige Zakaria im nächsten Sommer aufgrund einer möglichen Verletzung gänzlich ohne Arbeitgeber da - allein deshalb wird auch der Schweizer das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen.

"Ich arbeite gerne mit ihm zusammen. Denis liebt es auch, in Gladbach zu spielen. Und er ist erst 24 Jahre alt – er hat immer noch die Möglichkeit, irgendwann den nächsten Karriere-Schritt zu gehen", schätzte auch Trainer Adi Hütter die Lage als eher entspannt ein (Quelle: Bild).

Bei Ginter kann man sicherlich davon ausgehen, dass er schon aufgrund seiner positiven Erfahrungen mit der Borussia keinen Poker abziehen wird. Immerhin gab ihm Gladbach die Chance, sein Potenzial zu entfalten, nachdem er in Dortmund ausgemustert wurde.

Demnach wird man bei beiden in den nächsten Tagen eine Einigung erzielen können. Ginter und Zakaria wissen zudem auch, dass mittlerweile wieder Fans in die Stadien dürfen. Spieler, die sich öffentlich weigern, dem Klub in dieser wirtschaftlich angespannten Zeit entgegenzukommen, hätten dahingehend eher weniger Spaß auf dem heimischen Rasen.