"Kollektiver Blackout" - Stimmen zur Bayern-Abreibung gegen Gladbach

Jubelnde Gladbacher, sprachlose Münchener
Jubelnde Gladbacher, sprachlose Münchener / Lars Baron/GettyImages
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Treffen Borussia Mönchengladbach und der FC Bayern aufeinander, werden unterhaltsame und oftmals auch spannende Duelle erwartet. Das Aufeinandertreffen im DFB-Pokal am Mittwochabend war zweifelsfrei unterhaltsam, spannend nicht so sehr: die 5:0-Klatsche für die Münchener durch eine sehr starke Fohlenelf hat in der Form wohl niemand kommen sehen.

Für den FCB ist es nicht nur das zweite frühe Pokal-Aus in Folge, es ist auch die Art und Weise wie das Spiel verloren wurde. Nichts schien zu funktionieren, die einfachsten Passfolgen gingen schief - dazu der völlig gebrauchte Abend für Spieler wie Dayot Upamecano. Nach dem Spiel herrschte Schockstarre, auch bei den Verantwortlichen.

Die Gladbacher hingegen spielten sich insbesondere in der Anfangsphase in einen Rausch. So hatte es auch Max Eberl bezeichnet, der vor der Partie von einem "Fest" gesprochen, einen solchen Spielverlauf jedoch ebenso wenig erwartet hatte. Selbstverständlich wurde die Mannschaftsleistung der Borussia in den Fokus gestellt. Das 5:0 gegen die Bayern dürfte in Zukunft hier und da noch erwähnt werden.

Die Stimmen zum Spiel: "Müssen die Häme und den Spott nun ertragen"

Stimmen via Sky

1. Thomas Müller

Thomas Mueller
Ein Spiel, das auch ein Thomas Müller verdauen muss / Lars Baron/GettyImages

Über den Spielverlauf:
"Über das ganze Spiel haben wir nicht den Punkt gefunden, wo der FC-Bayern-Wut-Motor dann angeht. Wir sind von uns auch anderes gewohnt und enttäuscht über unsere Leistung. Wir können uns bei unseren Fans nur entschuldigen und Gladbach gratulieren zu einem Super-Spiel. [...] Ich glaube, wenn wir Manu mal rausnehmen, dann war das von allen Beteiligten eine katastrophale Leistung. So ein kollektives Versagen habe ich selber noch nie erlebt."

Über die Gründe der hohen Niederlage:
"Nach dem ersten und zweiten Gegentor haben wir schon gedacht, dass wir uns schütteln und den Schalter umlegen können. [...] Wir haben in der Halbzeit noch versucht, uns etwas zu verändern. In allen Bereichen lief es in die falsche Richtung. Sowohl von der Positionierung als auch von unserer Zweikampfführung und Körperlichkeit hat uns Gladbach den Schneid abgekauft."

Über den fehlenden Nagelsmann:
"Wir haben keine Argumente, man kann alles hinterfragen und liegt immer richtig. Wir müssen das irgendwie abhaken und haben nur wenige Tage Zeit bis zum nächsten Spiel in Berlin. So eine Situation hatte ich auch noch nicht."

2. Hasan Salihamidzic

Hasan Salihamidzic
Hasan Salihamidzic wirkte sprach- und ratlos / INA FASSBENDER/GettyImages

Über den Auftritt des FCB:
"Das ist wirklich schwer zu erklären. Wir sind alle schockiert. In der ersten Halbzeit waren wir überhaupt nicht da, die Zweikämpfe, die wir gewonnen haben, kann man an einer Hand abzählen. [...] Das war unglaublich und wir haben uns auch gewundert und gefragt, warum wir nicht so gespielt haben wie in den vergangenen Wochen. Heute war es ein kollektiver Blackout."

Über den zugeschalteten Nagelsmann:
"Es ist natürlich schwierig. Die Trainer sind da und haben natürlich Kontakt gehabt, aber am Ende müssen sie das der Mannschaft selber erzählen und versuchen, die Idee rüberzubringen."

3. Dino Toppmöller

Über den eigentlichen Plan:
"Wir wollten es gerade in der Anfangsphase vermeiden, in deren Druck reinzuspielen. Wir wollten die Bälle eigentlich erstmal hinter die Kette legen. Dann spielen wir direkt nach einer Minute diesen Ball, den Gladbach auch erzwungen hat. Sie schalten um und schießen das 1:0. Danach ging es Schlag auf Schlag und dann ist es hier auch nicht so einfach zurückzukommen."

Über die Stimmung im Team:
"Die Mannschaft war schon in der Halbzeit total selbstkritisch. Wir müssen die Häme und den Spott nun ertragen. Davor waren wir immer die Super-Bayern, jetzt sind wir mal auf die Nase gefallen. Wir müssen uns schütteln, am Samstag steht bei Union das nächste Spiel auf dem Programm."

Über den Austausch mit Nagelsmann:
"Julian ist immer mit dem Analysten verbunden und der wiederum mit dem Xaver. Wir haben in der Halbzeit überlegt, etwas umzustellen, haben uns dann aber dafür entschieden, die Mannschaft so zu lassen und wollten ein schnelles Anschlusstor schaffen."

4. Max Eberl

Max Eberl
Max Eberl zeigte sich sehr zufrieden (Archivbild) / Christof Koepsel/GettyImages

Über die Gründe für den hohen Sieg:
"Das war einer der Pokalabende, die man nicht so schnell vergessen wird. Der Sieg war auch in der Höhe verdient. Die frühen Tore haben Kräfte bei uns freigesetzt, wir haben sehr gut nach vorne gespielt und hinten herausragend verteidigt. Wir genießen das sehr, aber das ist jetzt auch ein Maßstab. Wir haben gesehen, was unsere Mannschaft imstande ist zu leisten."

Über die Leistung der beiden Teams:
"Wir haben es sehr, sehr gut gemacht und haben sie wirklich beeindruckt. Sie wirkten ratlos, aus welchem Grund auch immer. [...] Wir freuen uns auf die nächste Runde und hoffen auf etwas Losglück. Es ist schön für die Bundesliga, dass die Bayern in dieser Saison schon mal nicht das Double holen können."

Über seinen Spieler des Spiels:
"Breel Embolo muss genannt werden, aber Nico Elvedi hat auch ein herausragendes Spiel gemacht gegen Lewandowski."

5. Breel Embolo & Jonas Hofmann

Breel Embolo
Breel Embolo mit zwei Toren und einem Assist / Lars Baron/GettyImages

Embolo über die Gladbach-Leistung:
"Das war taktisch eine gute Mannschaftsleistung. Wir haben die Räume bespielt, die wir bespielen wollten und waren vorne effizient. Es ist schwierig, gegen die Bayern zu spielen. Wir wussten, wir müssten unsere Chancen ausnutzen. In dieser Konsequenz haben wir bislang kein Spiel gewonnen."

Hofmann über die Ziele im Pokal:
"Wir haben schon vor der Saison gesagt, dass wir nach Berlin wollen. Das ist ein Wettbewerb, in dem man mit nur wenigen Siegen einen Titel holen kann."

6. Die Highlights des Spiels im Video