Gesundheitsamt gibt grünes Licht: Köln darf weiter trainieren
Von Florian Bajus
Trotz dreier positiver Fälle darf der 1. FC Köln den Trainingsbetrieb aufrecherhalten. Dies bestätigte das zuständige Gesundheitsamt am Samstag. Demnach gehöre niemand zu den Kontaktpersonen der Kategorie 1.
Am Freitag gab der Bundesligist in einer offiziellen Stellungnahme bekannt, dass nach den ersten Tests am Donnerstag drei Beteiligte positiv getesten wurden. Laut BILD soll es sich um zwei Spieler und einen Physiotherapeuten gehandelt haben, die innerhalb einer Trainingsgruppe gearbeitet haben.
Nachdem verkündet wurde, dass der Trainingsbetrieb fortgesetzt wird, gab das zuständige Gesundheitsamt am Samstag grünes Licht. "Nur die drei betroffenen Personen" müssen für 14 Tage in häuslicher Quarantäne, wie Geschäftsführer Alexander Wehrle auf Nachfrage von BILD erklärt. "Sie wurden nach umfassenden Untersuchungen des Gesundheitsamtes nicht als Kontaktperson 1 identifiziert. Das bedeutet, dass alle anderen Spieler normal am Trainingsbetrieb teilnehmen dürfen."
Das Ergebnis bestätige, dass das von der medizinischen Task-Force der DFL erarbeitete Konzept "als tragfähig anerkannt wird und funktioniert", so Wehrle weiter.
Hygienebeauftragter Klein: Das Gesundheitsamt entscheidet
In einem Interview auf der Vereinswebsite bezog auch der zuständige Hygienebeauftragte Dr. med. Paul Klein Stellung: "Mitarbeiter des 1. FC Köln haben keine Ausnahmestellung. Das heißt: Das zuständige Gesundheitsamt hat die drei Personen sofort kontaktiert, mit ihnen gesprochen und die Fälle bewertet. Für die betroffene Person und alle weiteren Personen, die nach der Definition des Robert-Koch-Instituts eine sogenannte Kontaktperson der Kategorie 1 sind, wird dann eine zweiwöchige Quarantäne angeordnet."
Zur Kategorie 1 zählen demnach diejenigen Personen, "bei denen ein höheres Infektionsrisiko besteht, weil sie beispielsweise im selben Haushalt leben oder in direkten Kontakt zu Körperflüssigkeiten des Betroffenen gekommen sein könnten, etwa in einem mindestens 15-minütigen, direkten Gespräch ohne Mindestabstand."
Es gebe "keine Sonderregelung" für Fußballer, so Klein. Es sei falsch, dass "bei einem vergleichbaren Fall einer anderen Branche per se alle in Quarantäne müssten." Die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts seien "eindeutig" und auf der Website nachlesbar. Des Weiteren betont er, dass die finale Entscheidung dem Gesundheitsamt obliegt: "Nicht wir, sondern das Gesundheitsamt bewertet, auf wen dies zutrifft. Und nach diesen eindeutigen Kriterien gehen wir davon aus, dass durch die Maßnahmen im Trainingsbetrieb in Gruppen kein Spieler eine Kontaktperson der Kategorie 1 zu einem anderen Spieler ist."
Da aufgrund des Gruppentrainings kein erhöhtes Ansteckungsrisiko bestehe, könne weiterhin trainiert werden. "Voraussetzung dafür ist natürlich, dass wir jetzt, nachdem wir mit dem Testen angefangen haben, konsequent weiter testen und so gewährleisten, dass nur diejenigen bei uns zusammentreffen, die negativ getestet sind. Wir wissen, wer das Virus in sich trägt und wer nicht", so Klein, der erklärt, dass aufgrund der Vielzahl an getesteten Personen innerhalb der Bundesligavereine mit positiven Tests zu rechnen war. "Jetzt geht es darum, über das Konzept die Zahl weiterer Infektionen bestmöglich zu reduzieren. Dafür testen wir und an den Ergebnissen richten wir unser Handeln aus", so Klein weiter.
Den Betroffenen gehe es derweil gut, keiner von ihnen weise Symptome auf. "Wir kümmern uns um sie und stehen mit Rat und Tat zur Seite", so Klein.