Geraerts mit deutlicher Kritik an der Mannschaft - zerfällt Schalke intern bereits?

Ungewohnt deutliche Worte wählte Karel Geraerts bei der Kritik an der Mannschaft. Der FC Schalke droht im Saison-Endspurt auseinanderzufallen.

Karel Geraerts zeigte sich sehr enttäuscht
Karel Geraerts zeigte sich sehr enttäuscht / Maja Hitij/GettyImages
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Die ebenso deutliche wie verdiente 2:5-Niederlage gegen Hertha BSC bringt den FC Schalke wieder näher an den drohenden Abstieg heran. Lediglich zwei Punkte trennen die Knappen vom Relegations- und drei Punkte vom direkten Abstiegsplatz.

Entsprechend enttäuscht und auch wütend war Karel Geraerts nach dem Auswärtsspiel in Berlin. "Ich habe keine Erklärung dafür", äußerte er sich vielsagend (via WAZ).

"Ich kann nicht mehr selbst spielen" - Geraerts nimmt die Spieler in die Verantwortung

"Die ganze Woche habe ich versucht, die Jungs zu pushen. Man muss ja nur in das Stadion reinhören - das ist Fußball. Das muss dir als Spieler Energie geben, doch wir ziehen daraus keine Energie, wir erstarren. Das ist gar nicht gut", führte Geraerts weiter aus. Er sei vor allem von der Art und Weise des Auftritts "sehr enttäuscht" gewesen.

Mit seiner Kritik schlug er auch einen deutlichen Kurswechsel ein. War der Belgier bislang eher dafür bekannt, sich selbst nach sehr schlechten Leistungen noch vor seine Spieler zu stellen, gab es dieses Mal deutliche Worte an die Mannschaft.

"Drei Punkte habe ich gar nicht verlangt, sondern in erster Linie eine gute Leistung. Dann kommen die Punkte von allein. Ich wollte keine Leistung wie in Magdeburg oder in Kaiserslautern, aber eine gute Leistung habe ich leider nicht gesehen", so Geraerts. Über den Charakter des Teams oder einzelner Spieler wollte er jedoch nicht sprechen.

Er werde nun versuchen, "auch weiterhin eine Lösung zu finden". "Aber ich kann nicht mehr selbst spielen, die Spieler müssen es richten - sie müssen Tore schießen und verteidigen."

Grüppchenbildung und Geraerts-Kritik: Zerfällt Schalke intern bereits?

Ein großes Problem, mit dem Geraerts der WAZ zufolge bereits zu kämpfen hat: Die Mannschaft soll bereits in einzelne Grüppchen zerfallen sein, eine Einheit ist nicht mehr gegeben. Darüber hinaus habe der Coach mit "einigen Spielern" auch kein gutes Verhältnis mehr.

Damit läuft der Trainer zumindest Gefahr, mehr und mehr Teile der Kabine zu verlieren. Ein Prozess, der zerstörerisch wirken kann und sich mit Auftritten wie in Berlin nur noch beschleunigen dürfte.

Insbesondere in dieser tabellarischen Ausgangslage ist es natürlich für Schalke, als ganzer Verein, äußerst destruktiv, wenn ein solcher Prozess einsetzt. Anstatt sich zusammenzuraufen und noch die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sichern, stolpert Königsblau in einen sehr gefährlichen Saison-Endspurt.


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