Fünf Erkenntnisse aus dem Gladbach-Sieg in Mainz
Von Stefan Janssen

Borussia Mönchengladbach hat beim FSV Mainz 05 erst eine Führung verspielt und das Spiel dann doch noch zum Sieg gedreht - ein Kraftakt zwischen Spielen gegen Inter Mailand und Real Madrid. Hier sind fünf Erkenntnisse aus dem wichtigen Sieg.
1. Es geht auch mal dreckig
Selten haben die Gladbacher in dieser Spielzeit in der Bundesliga bislang zu ihrer Topform gefunden. Vor allem gegen Union Berlin und Wolfsburg vergaben sie zudem jeweils Führungen und schafften es eben nicht, ein Resultat einfach mal über die Zeit zu bringen. In Mainz dagegen hat es jetzt geklappt, ein in Teilen nicht so gutes Spiel, in dem ein verunsicherter Gegner viel zu stark aufspielen durfte, mit drei Punkten zu beenden. Gerade in Hinsicht auf die Belastung sind solche Siege enorm wichtig.
2. Gladbach ist defensiv noch zu anfällig
In Bundesliga und Champions League warten die Fohlen in dieser Saison noch auf ein Spiel zu Null, gegen Inter Mailand und den FSV Mainz gab es jetzt zwei Mal in Folge zwei Gegentore. "Wir haben in der Saison schon viele Gegentore, auch viele einfache Gegentore bekommen", fand auch Matthias Ginter nach dem Sieg beim FSV (via borussia.de). Diese einfachen Gegentore kosteten bereits einige Punkte, beinahe auch in Mainz. "Da müssen wir uns deutlich verbessern, denn wir können nicht in jedem Spiel zwei, drei Tore erzielen."
3. Die Fohlen sind derzeit das Manchester United Deutschlands
Manchester United bekommt bereits seit einiger Zeit Elfmeter um Elfmeter zugesprochen. Seit kurzem ist es auch bei den Gladbachern so: In den vergangenen vier Spielen durften sie jeweils vom Punkt antreten - und immer war Marcus Thuram der Gefoulte. Dass alle Strafstöße bislang verwandelt wurden, ist natürlich hilfreich.
4. Rocco Reitz kennt keine Nerven
Was war das für ein großartiger erster Auftritt von Rocco Reitz in der Bundesliga? Der im Mai erst 18 gewordene Mittelfeldspieler spielte neben Christoph Kramer, als hätte er sein Leben lang nichts anderes gemacht. Er agierte stark zwischen beiden Strafräumen, spielte clevere und genaue Pässe und fand damit immer wieder gute Lösungen im Spiel. Nervös schien Reitz aber mal überhaupt nicht zu sein. Es war ein starkes Debüt, bei dem nur die Latte einen Assist zum Einstand verhinderte.
5. Sonderlob für Breel Embolo
Breel Embolo hatte in Mainz einen schwierigen Stand gegen Moussa Niakhate: Der FSV-Verteidiger arbeitete mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gegen den Schweizer, gerade was den Einsatz der Arme anging oft an der Grenze zum Legalen - und nicht selten auch darüber hinaus. Schiedsrichter Frank Willenborg war aber stets auf Niakhates Seite.
Embolo steckte aber nicht auf, warf sich bis zum Ende weiter in die Zweikämpfe und arbeitete hart fürs Team. Dafür gab es hinterher auch ein Sonderlob des Trainers: "Brel Embolo hat meiner Meinung nach heute sehr aufopferungsvoll gearbeitet, hat viel fürs Team gemacht, sowohl nach vorne als auch nach hinten. Bis zu seiner Auswechslung hat er sehr gut gespielt."