Fußball-Bundesliga der Damen soll vom DFB ausgegliedert werden
Von Dominik Hager
Im deutschen Damenfußball deuten sich weitreichende Veränderungen an. Die Frauen-Bundesliga könnte schon bald aus dem DFB ausgegliedert werden. Dies bestätigte auch der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger.
Seit jeher treibt die Bundesliga der Frauen ein Schattendasein und erfreut sich in weiten Kreisen keiner allzu großen Beliebtheit. Deshalb bemühen sich die Verantwortlichen darum, neue Wege zu gehen. Aktuellen Plänen zufolge strebt die Liga eine Ausgliederung aus dem DFB an.
Demnach soll der Fußballverband Rheinland einen entsprechenden Antrag für den DFB-Bundestag am 11. März 2022 gestellt haben. Die Bemühungen bestätigte der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger gegenüber der dpa Sport. Der 76-Jährige ist als Ehrenpräsident im FVR-Präsidium stimmberechtigt.
Zwanziger strebt Veränderungen an: "Wir wollen den Stein ins Wasser legen"
Mit der Ausgliederung und einer eigenständigen Liga soll dem geringen Zuschauerinteresse entgegengewirkt werden.
"Wir wollen den Stein ins Wasser werfen. Die höchste Frauenliga braucht eine Perspektive außerhalb eines großen Schatten werfenden Bereichs. Das wäre gesellschaftlich unglaublich wichtig und das geht nur mit einem klarem Profil", stellte Zwanziger klar.
Noch vor einem Jahr wurde diskutiert, ob die oberste Frauen-Liga wie die Proficlubs der Männer von der der DFL vermarktet werden sollen. Allerdings hat man sich dann für die Richtung entschieden, dass die Damen-Liga möglichst auf eigenen Beinen stehen soll.
Damen-Fußball muss Grundbausteine im Jugend-Bereich legen
Es ist allerdings zu bezweifeln, dass eine Ausgliederung dem Damen-Fußball einen echten Schub einbringen würde. Den Fußball-Fans ist es schließlich egal, ob die Frauen-Liga im DFB angegliedert ist oder nicht. Hier geht es dann doch vorrangig um die Sportart selbst, die im Damen-Bereich bei den Fans nicht so richtig Anklang findet.
Um das zu verändern müsste im ersten Schritt im Jugend-Bereich etwas mehr passieren. Gelingt es den Verantwortlichen, mehr Mädchen und junge Damen für den Fußball zu begeistern, wird das Niveau langfristig höher und ausgeglichener. Damit würde die Damen-Liga fußballerisch attraktiver werden, was gleichzeitig mehr Leute anzieht. Guten Fußball zu sehen ist schließlich noch immer das wichtigste.