Frauen-Bundesliga - Roundup: Topspiel auf Augenhöhe, Rekord & Überraschung in Köln

In einer knappen Partie gegen Frankfurt nutzte der FCB die individuelle Klasse, um drei Punkte zu ergattern
In einer knappen Partie gegen Frankfurt nutzte der FCB die individuelle Klasse, um drei Punkte zu ergattern / Mark Wieland/GettyImages
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Am 15. Spieltag der Frauen-Bundesliga, der ganz im Zeichen der Feierlichkeiten rund um den Internationalen Frauentag am 08. März stand, stand ein abolutes Topspiel zwischen Frankurt und dem FC Bayern an. Zudem ging es für den 1. FC Köln vor Rekordkulisse im Duell gegen Bremen gegen den Abstieg. Diese und weitere Highlights gibt es im Roundup des jüngsten Spieltages.

Das Highlight-Spiel des Wochenendes

Ganze 31 Bundesliga-Spiele war der FC Bayern München vor dem Topspiel gegen Eintracht Frankfurt ungeschlagen, was zu einem großen Teil der hervorragenden Abwehrarbeit zu verdanken ist. Zuletzt hatten die Münchner Tabellenführerinnen im neuen Jahr noch keinen einzigen Treffer in der Liga gefangen. Während die Bayern eine der beiden Serien aufrechterhalten konnten, riss die andere gegen die Adlerträgerinnen, die vor der Partie den dritten Rang belegten. Im Gegensatz zum Hinspiel, das in einem torlosen 0:0 gegeendet war, wurde das Topspiel beim erneuten Aufeinandertreffen seinem Namen absolut gerecht.

Laura Freigang
Laura Freigang beendete ihre Tor-Durststrecke, als sie zum zwischenzeitlichen Ausgleich gegen den FCB traf / Oliver Hardt/GettyImages

Die Bayern starteten voller Tatendrang in die Partie, während die Frankfurterinnen zunächst etwas Zeit brauchten, um hineinzufinden. Bereits in der vierten Spielminute hätten die Gäste bereits durch Jovana Damnjanović in Führung gehen können. Zudem strich nur wenige Augenblicke später ein Distanzschuss von Georgia Stanway nur die Oberkante der Latte. Irgendwann wurde der Eintracht der Druck zu hoch, als Pernille Harder sich mit einer schönen Einzelaktion im Strafraum gegen Sophia Kleinherne durchsetzen konnte und einen perfekten Chip-Ball zu Klara Bühl in den Strafraum hineinbrachte, die per Kopf den Führungstreffer erzielte (21.). Dies führte endlich zum Erwachen der Frankfurter Mannschaft, denn ab diesem Zeitpunkt entwickelte es sich zu einem Spiel auf Augenhöhe. Kurz vor der Halbzeitpause sah es kurz noch ganz so aus, als könnten die Adlerträgerinnen ausgleichen, als ein Kopfball von Kapitänin Laura Freigang zweimal auf der Latte landete.

Nach Wiederanpfiff erhöhte die Eintracht den Druck auf die Mannschaft von Alexander Straus. Schließlich war es erneut Freigang, die nach einem guten Einsteigen von Teamkollegin Géraldine Reuteler zum Abschluss kam - dieses Mal mit dem zu diesem Zeitpunkt hochverdienten Ausgleich (67.). Daraufhin merkte die Heimmannschaft, dass vielleicht sogar noch ein Sieg möglich sein könnte. Allerdings kam fast aus dem Nichts der erneute Münchner Führungstreffer erneut per Kopf (77.). Dieses Mal war es Angreiferin Lea Schüller, die am zweiten Pfosten komplett alleine gelassen worden war. Schlussendlich musste sich die Eintracht geschlagen geben, auch wenn sie über weite Strecken sogar das bessere Team gewesen war.

Durch den Erfolg in Frankfurt legen die Münchnerinnen im Titelkampf erneut vor und bleiben somit an der Tabellenspitze. Der VfL Wolfsburg, der erst am Montagabend auf RB Leipzig trifft, kann mit einem Sieg wieder bis auf einen Punkt an die Bayern heranrücken. Die Adlerträgerinnen hingegen rutschen auf Platz vier ab, da Hoffenheim einen 2:0-Erfolg gegen Nürnberg feierte.

Die Überraschung des Wochenendes

Als einer der aktuellen Abstiegskandidaten ging der 1. FC Köln als klarer Außenseiter in die Partie gegen Werder Bremen aus dem oberen Tabellenmittelfeld. Angetrieben von den zahlreichen Fans im Rhein-Energie-Stadion glaubten die Spielerinnen von Trainer Daniel Weber an ein Erfolgserlebins. Dementsprechend voller Energie startete der FC in die Partie. Von Anfang an war kein Klassenunterschied zu sehen, vielmehr zeigten sich beide Mannschaften ebenbürtig. Während Werder mehr Ballbesitz verzeichnen konnte, waren es die Kölner Spielerinnen, welche die besseren Torchancen verzeichneten. Durch einen wortwörtlichen Ausrutscher von Werder-Verteidigerin Hanna Nemeth konnte Kölns Marleen Schimmer alleine auf Torhüterin Livia Peng zusteuern. Die Keeperin wusste sich nicht mehr anders zu helfen, als die Angreiferin zu foulen. Den nachfolgenden Elfmeter verwandelte die Gefoulte unter großem Jubel zur Führung (32.).

1. FC Koeln v Eintracht Frankfurt - FLYERALARM Frauen-Bundesliga
Wie bereits im letzten Jahr stellten die Kölnerinnen im Rhein-Energie-Stadion einen neuen Zuschauer-Saison-Rekord auf / Mika Volkmann/GettyImages

Auch in Durchgang zwei hielt der FC das Tempo hoch und hatte gleich mehrere hochkarätige Möglichkeiten, um zu erhöhen. Mehrfach war es Carlotta Wamser, die das Leder am zweiten Pfosten knapp verpasste. In einer anderen Situation verpasste Dora Zeller eine hundertprozentige Chance, als sie völlig frei vor dem gegnerischen Tor zum Kopfball kam, den Kasten jedoch klar verfehlte. Die Bremerinnen bestraften die mangelhafte Chancenauswertung der Gastgeber, indem Jasmin Sehan bereits zum zweiten Mal in dieser Saison kurz nach ihrer Einwechslung ein Jokertor beisteuern konnte (76.). Doch auch nach dem Ausgleichstreffer gaben die Kölnerinnen nicht auf. Martyna Wiankowska erreichte über eine immer länger werdende Flanke Wamser, die dieses Mal den Ball mit dem Bauch zum Siegtreffer ins Tor bugsierte (81.).

Damit sicherte sich der FC erstmals wieder drei Punkte seit dem 6. Spieltag und klettert vorerst auf Platz neun vor RB Leipzig mit einem Zähler Vorsprung und baut so den Abstand auf die Abstiegsplätze aus.

Die Zahl des Wochenendes

Der bisherige Zuschauerrekord der Frauen-Bundesliga liegt bei 38.365. Damals war das Rhein-Energie-Stadion der historische Schauplatz beim Duell Köln gegen Eintracht Frankfurt in der vergangenen Saison. Am 15. Spieltag der aktuellen Spielzeit setzte der FC wieder neue Maßstäbe, als zur Partie gegen Werder Bremen 30.123 Zuschauerinnen und Zuschauer den Weg in das Kölner Stadion fanden - ein neuer Saisonrekord vor den 21.508 Fans, die im Oktober das Weserstadion besucht hatten.

Die restlichen Zuschauerzahlen des Spieltags im Überblick:

Essen - Duisburg: 1.947
Frankfurt - FC Bayern: 5.750
Hoffenheim - Nürnberg: 688
Freiburg - Leverkusen: 1.536

Das Tor des Wochenendes

Die SGS Essen setzte sich am Freitag deutlich mit 4:1 im Ruhrpott-Derby gegen Tabellenschlusslicht MSV Duisburg durch. Die Tore für die SGS erzielten Natasha Kowalski, Beke Sterner, Ramona Maier und Annika Enderle, während Natalie Muth den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer versenkte. Besonders das dritte Tor der Essenerinnen ist dabei hervorzuheben. In der 72. Spielminute eröffnete Sterner den Angriff, indem sie Kowalski mit ihrem Pass auf der rechten Seite in die Tiefe schickte. Die 20-jährige Offensivspielerin ging ins Dribbling mit gleich zwei Haken, durch die sie die Duisburger Abwehr aushebelte - der letzte Richtungswechsel gelang per Außenrist durch die Beine der Verteidigerin. Im Anschluss fand ihre Flanke in den Strafraum die dort bereits lauernde Maier. Die Essener Torjägerin ging mutig in den Ball und schaffte es, das Spielgerät mit dem Rücken zum gegnerischen Tor sehenswert über sich selbst und die Duisburger Schlussfrau Ena Mahmutovic hinweg zu versenken.

Alle Ergebnisse in der Übersicht

SGS Essen - MSV Duisburg 4:1

Eintracht Frankfurt - FC Bayern 1:2

TSG Hoffenheim - 1. FC Nürnberg 2:0

1. FC Köln - Werder Bremen 2:1

SC Freiburg - Bayer 04 Leverkusen 0:0

VfL Wolfsburg - RB Leipzig (Montag, 19:30 Uhr)