Frankreich besiegt den Viertelfinalfluch: Darauf muss sich die DFB-Elf gefasst machen

Deutschland trifft im Halbfinale auf Frankreich
Deutschland trifft im Halbfinale auf Frankreich / Naomi Baker/GettyImages
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Der deutsche Halbfinalgegner steht fest. Die DFB-Elf trifft am Mittwoch in Milton Keynes auf Frankreich. Die Französinnen setzten sich im letzten EM-Viertelfinale mit 1:0 nach Verlängerung gegen die Niederlande durch.


Gegen den Titelverteidiger zeigten Les Bleus eine hervorragende Leistung und zogen hochverdient in die Runde der letzten Vier ein. Bei den letzten drei EM-Turnieren war Frankreich noch jedes Mal im Viertelfinale gescheitert.

Frankreichs einzigartige Offensivpower

Das Duell gegen die Niederlande illustrierte einmal mehr die große französische Qualität in der Offensive. Die Athletik und Geschwindigkeit der Angriffsreihe um Delphine Cascarino, Melvine Malard und Kadidiatou Diani sucht europaweit ihresgleichen. Dass es am Ende lediglich zu einem knappen 1:0-Erfolg nach Verlängerung reichte, war allein der schwachen französischen Chancenverwertung geschuldet.

In diesem Zusammenhang machte sich der Ausfall von Mittelstürmerin Marie-Antoinette Katoto besonders bemerkbar. Die 23-jährige Torjägerin gilt als eine der kaltschnäuzigsten Angreiferinnen der Welt, zog sich jedoch in der Gruppenphase einen Kreuzbandriss zu.

Zur ersten Angriffsreihe gesellen sich bei der Équipe Tricolore mit Sakina Karchaoui und Selma Bacha zwei außergewöhnlich offensivstarke Außenverteidigerinnen. Bacha wirbelte die niederländische Verteidigung ein ums andere Mal durcheinander und wurde von der UEFA zu Recht als beste Spielerin des Spiels ausgezeichnet - und das, obwohl die 21-Jährige erst nach rund einer Stunde eingewechselt worden war.

"Wir wissen, das Frankreich eine enorme Qualität hat in den Umschaltmomenten, fantastische Einzelspielerinnen mit ganz viel Tempo. Wir müssen versuchen, ihnen wenig Räume zu geben",
gibt Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die Marschroute für das Halbfinale vor (zitiert via sportschau.de).

Defensiv verwundbar

Verstecken muss sich die DFB-Elf aber keineswegs, denn in der Defensive präsentierten sich die Französinnen weder in der Vorrunde noch im Viertelfinale besonders sattelfest. Selbst gegen harmlose Niederländerinnen agierte die Deckung um die erfahrene Wendie Renard oftmals zu sorglos und ließ zu viele einfache Abschlüsse zu. Bereits in der Gruppenphase wurde deutlich, dass das Umschaltspiel nach hinten nicht einwandfrei funktioniert und die Gegner zu viele Räume bekommen.

Um Les Bleus zu bezwingen, kommt es daher nicht nur auf eine konzentrierte Vorstellung in der Defensive, insbesondere auf den Außenverteidigerinnenposition, an. Klara Bühl und Co. müssen sich ebenso die Lücken in der französischen Defensive zunutze machen und nach Ballgewinn schnell, gezielt und mutig nach vorne umschalten.


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