Shuranov "nicht unverkäuflich" - Rebbe über Kaderplanung beim 1. FC Nürnberg

Erik Shuaranov ist derzeit der wertvollste Nürnberger
Erik Shuaranov ist derzeit der wertvollste Nürnberger / Sebastian Widmann/GettyImages
facebooktwitterreddit

Der 1. FC Nürnberg hat im Gegensatz zu den letzten Spielzeiten eine sehr ansprechende Hinrunde absolviert. Derzeit befindet sich der Club auf dem fünften Tabellenplatz und damit voll im Aufstiegsrennen. Mitverantwortlich für den Aufschwung ist Olaf Rebbe, der seit April 2021 als Sportdirektor tätig ist. Sein klarer Auftrag: Mit wenig Geld viel erreichen und aus dem Club im besten Fall wieder einen Bundesligisten machen. Vor dem Rückrundenstart äußert er sich über Verträge, Transfers und Ziele.


Es ist bestens bekannt, dass der 1. FC Nürnberg nicht gerade in Geld schwimmt. Demnach muss der Zweitligist eine etwas alternative Transfer-Strategie fahren.

"Der Weg, Spieler ablösefrei zu holen, zu leihen und aus dem eigenen NLZ hochzuziehen, ist im Moment alternativlos für uns. Krauß, Tempelmann und Borkowski haben uns in der Branche auch einen guten Ruf bei Leihgeschäften eingebracht", wird der frühere Wolfsburger von der BILD zitiert.

Nürnberg hofft auf Verbleib von Tempelmann und Co

Problematisch bei den vielen Leihen ist allerdings, dass man kaum mal langfristig mit Spielern planen kann und praktisch alle Jahre wieder ein Umbruch stattfindet. Im kommenden Sommer wird der Club genau vor diesem Problem stehen.

"Mit Sörensen und Handwerker wollen wir den Weg weitergehen. Wir werden auch alles dafür tun, dass Krauß und Tempelmann beim Club bleiben", versicherte Rebbe zwar, weiß jedoch auch, dass die Verhandlungen nicht einfach werden.

"Wir sind nur ein Marktteilnehmer und können nur gewisse Rahmenbedingungen liefern. Wenn die nicht reichen, müssen wir wieder agieren. Unsere Aufgabe ist, jederzeit nachschießen zu können. Wir haben aber auch eine Achse aus Spielern mit langfristigen Verträgen", stellte er klar.

Top-Talent Shuranov "nicht unverkäuflich"

Ob sich kadertechnisch im Winter etwas ändert, ist noch ein wenig ungewiss. Der derzeit wertvollste Nürnberg-Spieler ist der 19-jährige Angreifer Erik Shuranov, der bereits fünfmal für die deutsche U21-Nationalmannschaft im Einsatz war. Der Youngster ist seit 2010 im Verein und hat seine komplette Jugend in den Nachwuchsmannschaften der Nürnberger verbracht. Obwohl er damit das Aushängeschild der Jugendarbeit ist, möchte Rebbe einen Verkauf nicht ausschließen.

"Wenn's Angebote gibt, muss man sich damit beschäftigen. Das müssen wir als Club immer. Zu sagen, Shuranov ist unverkäuflich, wäre unglaubwürdig", bestätigte er.

Derzeit gilt jedoch eher ein Abschied eines anderen Youngsters als wahrscheinlich. Der 21-jährige Außenverteidiger Linus Rosenlöcher wird aller Voraussicht nach verliehen.

"Wir sind kurz vor Abschluss eines Leihgeschäfts mit Esbjerg, einem Klub in der zweiten dänischen Liga. Er war dort zum Probetraining. Wir haben zunächst eine Leihe bis zum Sommer vereinbart. Dann gucken wir, wie's weitergeht", erläuterte er. Allerdings war der Linksverteidiger bislang ohnehin nur für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Bayern zugange.

Rebbe vorsichtig: "Gerede vom Aufstieg unnötig"

Mit der Mission Aufstieg möchte Rebbe sich allerdings noch nicht zu sehr befassen. "Alle wollen aufsteigen und das Maximum, aber wir müssen auch realistisch sein. Die Mannschaft macht das überragend, und ich glaube auch, dass die Mannschaft noch überraschen kann. Aber das Gerede vom Aufstieg finde ich unnötig", so der Sportdirektor.

Blickt man auf die vergangenen Jahre zurück, findet man jede Menge überraschende Aufsteiger vor. Der Club hat im Konzert mit den großen Klubs Schalke 04, Werder Bremen und dem Hamburger SV durchaus eine Chance.