Czichos-Abgang: So plant der 1. FC Köln
Von Yannik Möller
Der überraschende Wechsel von Rafael Czichos in die USA schwächt den 1. FC Köln. Einen direkten Ersatz zu verpflichten ist zurzeit trotzdem nicht geplant.
Nicht ein Spiel verpasste Rafael Czichos in der Hinrunde der Bundesliga. Dass er den 1. FC Köln nun überraschend verlässt, schmerzt den Verein: der Stammspieler und auch Vize-Kapitän war ein wichtiger Führungsspieler für die Mannschaft. Sportlich gesehen hätte man ihn gerne gehalten und auch seinen Vertrag verlängert. Stattdessen der überraschende Wechsel in die USA.
Dieser Tage zeigte sich Steffen Baumgart etwas getroffen, aber dennoch gefasst. Er betonte einerseits die wichtige Rolle Czichos' innerhalb des Teams, zugleich aber auch die Notwendigkeit, mit derartigen Sachen gut umgehen zu müssen.
Köln "mit Struktur des Kaders zufrieden": Planungen ohne Neuzugang
Für den Effzeh bedeutet das offenbar nicht unbedingt, direkt einen Ersatz zu verpflichten. Das erklärte Thomas Kessler, der Leiter des Lizenzspielerbereichs (via transfermarkt): "Wahrscheinlich werden sich viele Berater in den nächsten Tagen bei uns melden, um Spieler anzubieten, aber wir sind mit der Struktur des Kaders zufrieden."
Kessler weiter: "Den Abgang von Rafael Czichos können wir intern auffangen. Das bedeutet nicht, dass wir definitiv keinen neuen Spieler holen, aber geplant ist es Stand heute nicht." Mit Timo Hübers, Jorge Mere oder Luca Kilian haben die Geißböcke noch drei gestandene Verteidiger in ihren Reihen.
Durch diese Äußerungen bewahrt sich Köln zwar die Option zu handeln, begibt sich aber nicht in eine Lage absoluter Notwendigkeit. Das wäre ohnehin eine alles andere als aussichtsreiche Verhandlungsposition, wenn der Gegenüber weiß, dass er mehr fordern kann als üblich.
Kessler äußerte sich zudem über den Czichos-Wechsel und die Gedanken der Sportlichen Führung dazu: "Aus Wertschätzung haben wir dem Wechsel zu Chicago zugestimmt. Sportlich hätten wir uns sicher dazu entscheiden können, Rafa noch ein halbes Jahr zu behalten. Wir haben uns auch vorstellen können, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag zu verlängern."
Da der 31-Jährige aber mit diesem Wunsch auf den Verein zugegangen sei, habe man seiner Bitte entsprochen. Somit könnte der Effzeh zumindest die Rückrunde ohne einen Neuzugang für die Innenverteidigung angehen.