FC Chelsea: Verkäufe von "Kaderleichen" bringen den Blues knappe 70 Millionen Euro ein
Von Guido Müller

Neben einem Mittelstürmer mit Tor-Garantie (wie z.B. einem Romelu Lukaku) liegt das Hauptaugenmerk des amtierenden Champions League-Siegers FC Chelsea in der diesjährigen Sommer-Transferperiode auf der Verpflichtung eines gestandenen Innenverteidigers.
Der dafür auserkorene Kandidat der Blues ist der Franzose Jules Koundé (22) vom FC Sevilla. Das Gute aus Sicht der Londoner: Die für diesen Deal wohl fälligen 60 bis 70 Millionen Euro hat der Klub bereits durch die Verkäufe von Nebendarstellern erwirtschaftet.
Verkäufe spülten schon 70 Millionen Euro in die Kassen
Denn Fikayo Tomori (wechselt für knapp 30 Millionen zur AC Mailand), Nachwuchsmann Marc Guehi (23 Mio., Crystal Palace), Victor Moses (5 Mio, Spartak Moskau), Tino Livramento (6 Mio, Southampton), Lewis Bate (1,7 Mio, Leeds United), Dynell Simeu (1,7 Mio, Southampton), Myles Peart-Harris (1,5 Mio, FC Brentford) und Olivier Giroud (1 Mio, AC Mailand) haben bereits knappe 70 Millionen in die Kassen gespült.
All diesen Spielern war eines gemein: sie haben in den Plänen von Chelsea-Trainer Thomas Tuchel absolut keine Rolle mehr gespielt. Wohl dem, der seine Überschuss-Rampe dermaßen gut an den Verkäufer kriegt.
Ebenfalls bemerkenswert: mit Tomori, Guehi, Livramento, Bate, Simeu und Peart-Harris stammen sechs der acht bisher verkauften Kicker aus dem eigenen Nachwuchs.
Nach den beträchtlichen Ausgaben im Vorjahr, als Chelsea für die Verpflichtungen von Ben Chilwell (50 Mio.), Hakim Ziyech (50 Mio.), Kai Havertz (80 Mio.) und Timo Werner (53 Mio.) mal eben 233 Millionen Euro für vier neue Kräfte auf den Tisch gelegt hatte, hat der diesjährige Champions League-Sieger bislang die Füße auf dem Transfermarkt auffallend still gehalten.
Stürmer-Suche könnte teuer werden für die Blues
Und könnte nun sogar aus einem Koundé-Transfer fast eine Art Nullsummen-Spiel machen. Was wiederum angesichts der sich abzeichnenden Kostspieligkeit eines Stürmer-Einkaufs auch von Nöten sein wird.
Ein erstes (dreistelliges) Angebot der Blues für oben erwähnten Lukaku hat Inter Mailand jedenfalls kalt lächelnd abgelehnt.