Bayern scheitert mit "Alles-oder-nichts"-Gebot: Platzt der Gravenberch-Transfer doch noch?
Von Dominik Hager
Der Transfer von Ryan Gravenberch schien bereits in trockenen Tüchern zu sein. Der Holländer möchte laut übereinstimmenden Medienberichten unbedingt zum FC Bayern und die Vertragsdetails sollen ebenfalls bereits geklärt sein. Lediglich an der Ablöse hakt es noch. Der FC Bayern und Ajax Amsterdam sind sich nicht einig und immer mehr deutet darauf hin, dass sich das in absehbarer Zeit auch nicht mehr ändert.
Knausert sich der FC Bayern im Falle von Ryan Gravenberch zu Tode? Die Gefahr ist inzwischen real. Die Münchner sollen laut Telegraaf-Angaben 17 Millionen Euro Ablöse plus weitere sechs Millionen Euro an Bonus-Zahlungen geboten haben, was der niederländische Top-Klub abgelehnt hat. Gleiches soll bereits mit dem ersten Bayern-Angebot geschehen sein, das 15 Millionen Euro plus zehn Millionen Euro an Bonus-Zahlungen enthalten aber soll.
Bayern kommen mit fragwürdigen Gebot nicht durch
Die Münchner brauchen sich eigentlich nicht wundern, dass auch die zweite Offerte abgelehnt wurde. Sollten die zahlen der holländischen Quelle stimmen, ist es schon fragwürdig, wo die Bayern-Bosse in Angebot zwei eine "Verbesserung" sehen.
Zwar würde Ajax zunächst zwei Millionen Euro mehr bekommen, insgesamt aber vermutlich statt 25 nur 23 Millionen Euro erhalten. Mit so einem Gebot um die Ecke zu kommen und es als "Alles-oder-nichts"-Offerte zu verkaufen, wäre also schon eher frech.
Gravenberch möchte Ajax nicht ablösefrei verlassen - oder doch?
Am Standpunkt von Ajax Amstedam hat sich jedenfalls wenig geändert. Die Holländer beharren auf einer Ablösesumme von 30 Millionen Euro. Dies ist schon ein stolzer Preis für einen Spieler, der nur noch ein Jahr Vertrag hat. Auf der anderen Seite drohen die Münchner eines der größten Mittelfeld-Talente Europas nun wegen der eigenen Sparsamkeit zu verpassen.
Es ist jedenfalls nicht so, als würde man Gravenberch sicher ablösefrei im nächsten Sommer bekommen. Der Spieler hat schließlich angekündigt, dass er den Verein nicht ablösefrei verlassen will und im Fall eines Verbleibes wohl um ein Jahr verlängern würde. Ob diese Haltung jedoch noch besteht, ist auch nicht so ganz sicher. Der Mittelfeldspieler soll nicht ganz nachvollziehen können, warum Ajax das Gebot nicht annimmt.
Hier bahnt sich also ein kleiner Streit zwischen Spieler und Verein an. Sollte Ajax stur bleiben, könnte Gravenberch argumentieren, dass der Klub ja die Chance hatte, eine Ablöse zu generieren und letztlich doch ablösefrei wechseln.
Bayern treiben riskantes Spiel bei Gravenberch
Doch auch das Spiel der Münchner ist nicht risikofrei. Wenngleich sich Gravenberch eigentlich auf den FC Bayern festgelegt hat, ist es kein Geheimnis, dass auch andere Top-Klubs weiterhin interessiert sind. Sollten die Bayern keinen weiteren Schritt mehr auf Ajax zugehen, würde das dem Spieler signalisieren, dass ihnen die Verpflichtung vielleicht doch nicht so wichtig ist. Schon könnten Real Madrid, Barcelona und Co. wieder im Rennen sein.
Letztlich wäre es wohl besser für den FC Bayern, den Nagel draufzuhauen und Gravenberch zu verpflichten. Der 19-jährige ist ein absoluter Hoffnungsträger für die Zukunft und könnte das Spiel auf Dauer prägen. Diese Chance sollte man sich nicht kaputtmachen. Es hilft jedenfalls niemanden etwas, wenn am Ende wieder ein Mittelklasse-Spieler kommt, der dann "nur 15 Millionen Euro" gekostet hat.