Salihamidzic über Schlotterbeck-Wechsel zum BVB: "Wir waren nicht zu spät"
Von Dominik Hager
Innenverteidiger Nico Schlotterbeck war trotz der Freiburger Niederlage im Pokal-Endspiel gegen Leipzig der überragende Mann auf dem Platz. Überraschend ist dies längst nicht mehr, wenn man bedenkt, dass der 22-Jährige die komplette Saison hinweg zu den besten Verteidigern der Liga gehörte. Im Sport1-Doppelpass verriet Bayerns Sportvorstand die Gründe, warum die Münchner bei Schlotterbeck nicht zugeschlagen haben.
Es war immer schon die Devise der Münchner, die besten deutschen Spieler an Land zu ziehen. Mittlerweile klappt das aber längst nicht mehr regelmäßig. Nico Schlotterbeck, der mit Abstand talentierteste junge deutsche Innenverteidiger, wird sich im Sommer ausgerechnet Erzrivale Borussia Dortmund anschließen.
Salihamidzic kontert Vorwürfe: "Wir waren nicht zu spät"
In den vergangenen Woche wurde Salihamidzic häufig dafür kritisiert, beim Freiburger zu spät dran gewesen zu sein. Diesen Vorwurf hat der Bosnier bei seinem Sport1-Doppelpass-Besuch jedoch zurechtgerückt. "Wir waren nicht zu spät bei ihm", versicherte der Münchner Sportvorstand.
Brazzo verwies auf Benjamin Pavard, Dayot Upamecano, Lucas Hernández und Tanguy Nianzou und erklärte, dass die Defensive "gut" aussehe. "Natürlich war nicht immer alles perfekt, aber wir haben Vertrauen in die Jungs", erklärte er.
Kein Abschwehrchef in Bilde: Bayerns Schlotterbeck-Verzicht könnte sich rächen
Klar ist aber auch, dass der FC Bayern mit Niklas Süle den konstantesten Münchner Innenverteidiger der letzten Saison an den BVB verloren hat. Dieser wird eine Lücke hinterlassen. Zudem vermisst man noch immer einen Bayern-Innenverteidiger, der in die Rolle eines Abwehrchefs hineinwachsen kann. Hernández, Upamecano und Pavard sind nicht die großen Kommunikatoren. Schlotterbeck ist in Freiburg hingegen sofort zum Leader aufgestiegen. Beim FC Bayern hätte er vielleicht Anlaufszeit gebraucht, hätte in die Rolle aber sehr gut hineinwachsen können.
Demnach ist es schon reiflich naiv, auf das bestehende Personal zu bauen, zumal vier Innenverteidiger für voraussichtlich drei Plätze auch quantitativ nicht viel sind. Für die Summe von gut 20 Millionen Euro hätten die Bayern eigentlich zuschlagen müssen.
Es würde zudem niemanden wundern, wenn gegen Ende der Transferperiode doch noch ein Innenverteidiger kommt. Ist dies der Fall, kann man die Aussage des Sportvorstands also als schlechte Ausrede für das Schlotterbeck-Versäumnis gelten lassen. Zudem ist es nur schwer zu glauben, dass die Innenverteidiger-Lösung der Bayern-Bosse dann vielversprechender wäre.