Hoeneß bleibt beim FC Bayern weiter einflussreich
Von Yannik Möller
Nach und nach hat Uli Hoeneß beim FC Bayern an Macht abgegeben. Das heißt aber natürlich nicht, dass das Aufsichtsrats-Mitglied sämtlichen Einfluss liegen lässt. Im Gegenteil: Er scheint intern noch immer kräftig mitzumischen.
Seine Präsidentschaft endete im November 2019, sein Vorsitz im Aufsichtsrat nur wenige Wochen später. Schon rund um diese Entscheidungen wurde diskutiert, wie weit sich Uli Hoeneß beim FC Bayern tatsächlich zurückziehen würde. Als Ehrenpräsident und Mitglied des Kontrollgremiums bleibt er aber selbstverständlich im Verein.
Und das wird sich vermutlich auch nie wirklich ändern. Bemerkenswert ist hingegen, dass er an internem Einfluss kaum verloren hat. Hoeneß mischt beim deutschen Rekordmeister weiterhin kräftig mit.
Sané-Einladung und Machtwort im Aufsichtsrat: Hoeneß mischt beim FC Bayern weiter mit
So berichtet die Sport Bild etwa von einer Einladung an Leroy Sané. Der Flügelspieler hatte zuletzt so seine Problemchen auf dem Platz. Dass er mehrmals ausgepfiffen wurde, gefiel den Verantwortlichen gar nicht. Die Einladung gilt für einen Besuch bei Hoeneß zu Hause, zum Tegernsee. Der 25-Jährige habe bereits zugesagt.
Der Bayern-Macher hat Redebedarf. Er möchte mit Sané besprechen, wie er selbst seine Situation beurteilt und ihm Mut und Zuversicht zusprechen. Ein klares Zeichen dafür, wie involviert Hoeneß noch immer in selbst kleinste Aufgaben ist.
Auch im Aufsichtsrat ist er gewillt, seine mächtige Stimme zu nutzen. Dabei anscheinend im Fokus: die klare Abgrenzung zur Arbeit von Scheich-Klubs wie Manchester City oder Paris Saint-Germain. Dem Bericht nach soll er seine Person klar gegen ähnliche Transfer-Deals gestellt haben. Heißt: Solange Hoeneß im Gremium noch etwas zu sagen hat, wird es u.a. keine Kredite für Unsummen geben. Der Fokus soll weiterhin auf der beständigen Arbeit und Tradition liegen.
Dieser Einfluss zeigt sich auch in der Arbeit der verschiedenen Nachfolger. Bekannt ist bereits, dass Sportvorstand Hasan Salihamidzic oft Rücksprache mit Hoeneß hält. Bereits zu Beginn seiner Amtszeit wurde er teilweise als Beinahe-Sprachrohr des heute 69-Jährigen betitelt. Mit Präsident Herbert Hainer soll er hier und da telefonieren. Klare Absprachen gibt es jedoch nicht.
Oliver Kahn hingegen scheint sich abkoppeln zu wollen. Demnach distanziert er sich weder zu viel, noch sucht er die Nähe. Der Vorstandsvorsitzende möchte somit seine eigene Arbeit machen und sich dabei von den ehemaligen Bossen frühzeitig loslösen.