FC Bayern Transferzeugnis: Die Noten der Sommer-Neuzugänge

Upamecano & Sabitzer sind die Top-Sommerneuzugänge beim FC Bayern
Upamecano & Sabitzer sind die Top-Sommerneuzugänge beim FC Bayern / Sebastian Widmann/Getty Images
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Lediglich vier externe Neuzugänge hat der FC Bayern in diesem Sommer verpflichtet. Den Großteil der ausgegebenen 57,5 Millionen Euro verschlang dabei Königstransfer Dayot Upamecano. Für seinen Leipziger Kollegen Marcel Sabitzer legte der Rekordmeister kurz vor Transferschluss 15 Millionen Euro Ablöse auf den Tisch. Rückkehrer Sven Ulreich und Linksverteidiger Omar Richards kamen ablösefrei.

Nach dem Saisonstart und inmitten der zweiten Länderspielpause ist die Zeit reif, den Neuzugängen ein erstes Zeugnis auszustellen:

1. Dayot Upamecano

Dayot Upamecano
Viel Licht & ein wenig Schatten bei Upamecanos Start in München / Adam Pretty/Getty Images

Ablöse: 42,5 Mio. Euro
Vertrag bis: 2026

Der 22-jährige Franzose kam von RB Leipzig nach München und soll die Lücke im Abwehrzentrum schließen, die durch die Abgänge von Alaba und Boateng entstanden ist. Für die Dienste des hochveranlagten Innenverteidigers legten die Bayern eine satte Ablöse auf den Tisch. Dank einer Ausstiegsklausel lag diese aber noch weit unter Upamecanos Marktwert (60 Mio. Euro).

Vom finanziellen Standpunkt also ein mehr als vertretbarer Deal. Und auch das enorme Potenzial rechtfertigt die großen Hoffnungen, die man beim Rekordmeister in Upamecano steckt.

Zum Start beim FCB war der dreifache A-Nationalspieler direkt gesetzt. Neun von elf möglichen Pflichtspielen hat Upamecano bislang absolviert und stand dabei immer in der Startelf. Geholfen bei der Eingewöhnung hat dabei mit Sicherheit auch Trainer Julian Nagelsmann.

Das Prädikat "Königstransfer" hat sich Upamecano bislang in Teilen verdient. Der Franzose wirkt weitestgehend stabil, in Spielen wie gegen Barcelona hat man sein ganzes Potenzial bereits bewundern dürfen. Im Vergleich zu Alaba und Boateng bringt Upamecano nochmals eine höhere Dynamik in die FCB-Defensive.

Allerdings ist der 22-Jährige auch immer wieder für einen Schnitzer gut. Zuletzt deutlich zu sehen bei der ersten Saisonpleite gegen Frankfurt. Gerade wenn es hektisch wird, wird Upamecano es noch zu häufig auch. Mit 22 Jahren hat er hier aber noch viel Entwicklungspotenzial.

Insgesamt ein Top-Transfer, der die Mannschaft jetzt schon verstärkt und es in Zukunft in noch höherem Maße tun wird.

9/10

2. Marcel Sabitzer

Marcel Sabitzer
Marcel Sabitzer kam bislang nur als Joker zum Einsatz / Alexander Hassenstein/Getty Images

Ablöse: 15 Mio. Euro
Vertrag bis: 2025


Der Last-Minute-Deal mit Marcel Sabitzer verkam fast schon zum Politikum. Nach Upamecano und Trainer Nagelsmann war der 27-Jährige der dritte Akteur aus Leipzig, der diesen Sommer nach München wechselte.

Aus Bayern-Sicht hat man mit dem Österreicher einen ganz starken Deal gelandet. 15 Millionen Euro Ablöse für den Kapitän des Vize-Meisters im besten Fußballer-Alter mit einem geschätzten Marktwert von 42 Millionen Euro? Ein besseres Preis-Leistungsverhältnis gab es wohl kaum zu finden!

Zumal Sabitzer dem Kader gleich auf mehreren Positionen mehr Breite und Möglichkeiten gibt. Der 27-Jährige selbst ist dazu seit seiner Kindheit glühender Bayern-Fan.

Bislang durfte er sechs Mal für den Rekordmeister auflaufen, stand dabei aber noch nicht in der Startelf. Wirklich überzeugen konnte er bei seinen Joker-Einsätzen noch nicht. Nach der Länderspielpause dürfte Sabitzer aber eine größere Rolle bekommen, auch wenn er weiterhin die Herausforderer-Rolle inne haben wird.

Insgesamt der zweite richtig gute Transfer der Bayern in diesem Sommer.

7/10

3. Sven Ulreich

Sven Ulreich
Sven Ulreich brachte wieder Ruhe auf der Torwart-Position / Soccrates Images/Getty Images

Ablöse: -
Vertrag bis: 2022


Sven Ulreich ist nach seinem Intermezzo beim HSV zurück bei den Bayern. Der 33-jährige Ersatzkeeper durfte im Pokal gegen den Bremer SV einmal ran. Ansonsten gibt 'Ulle' den gewohnt loyalen Backup, der sofort da ist, wenn man ihn mal braucht.

Die Rückholaktion des Routinier machte aus Bayern-Sicht viel Sinn. Nur so war es möglich Alexander Nübel zu verleihen und dem potenziellen Neuer-Nachfolger wichtige Spielzeit zu verschaffen. Mit Ulreich als Nummer zwei ist der Rekordmeister sehr solide aufgestellt. Nebengeräusche wie in der vergangenen Saison wurden mit diesem Transfer vermieden.

7/10

4. Omar Richards

Omar Richards
Omar Richards muss sich noch weiter anpassen / Alexandra Beier/Getty Images

Ablöse: -
Vertrag bis: 2025


Der ablösefreie Transfer von Omar Richards stand schon früh fest. War aber nicht weniger überraschend. Schließlich kickte der 23-jährige Linksverteidiger zuvor in Englands 2. Liga. Die Kombination aus ablösefreiem Transfer und dem vorhandenen Potenzial beim ehemaligen englischen U21-Nationalspieler ließ die Bayern jedoch zuschlagen.

Auf der Insel war man durchaus optimistisch, dass Richards zumindest als veritabler Backup beim deutschen Rekordmeister einschlagen könnte. Nach den ersten Monaten in München muss man aber festhalten, dass das bisher noch überhaupt nicht gelang.

45 Minuten gegen Bochum und 90 Minuten im Pokal gegen die Amateure des Bremer SV - mehr Einsatzzeit war für Richards bislang noch nicht drin. Trainer Nagelsmann erklärte zuletzt, dass sich der Linksverteidiger in seinem Spiel noch umstellen müsse. Erst dann könnte er für Nagelsmann eine ernsthafte Option werden.

Allerdings hat sich mittlerweile Josip Stanisic in den Vordergrund gespielt, Lucas Hernandez kann ebenfalls links verteidigen. Derzeit ist Richards nicht viel mehr als die Nummer vier auf seiner Position. Droht ein ähnliches Schicksal wie Bouna Sarr?

4/10


Omar Richards im Profil: Das Potenzial für den FCB ist da