Nach HSV-Abschied: Ulreich öffnet Nübel die Tür für eine Leihe
Von Simon Zimmermann
Mit dem vorzeitigen Abschied aus Hamburg sorgte Sven Ulreich für einen Paukenschlag. Und für eine wahrscheinliche Win-win-win-Situation beim FC Bayern.
Für Sven Ulreich ist das "Abenteuer HSV" nach nur acht Monaten beendet. Der Vertrag mit dem 32-jährigen Keeper wurde aufgelöst. Nach eingehender Analyse, wie beide Seiten betonten. "Nicht immer funktionieren Dinge, wie man es plant", erklärte Ulreich zu seinem Abgang von den Rothosen.
Am Ende bleibt wohl die Gewissheit, dass Ulreich die hohen Erwartungen im Volkspark nicht erfüllen konnte. Schwächen zeigte der ehemalige Ersatzkeeper des FC Bayern vor allem mit dem Ball am Fuß. Eine Qualität, auf die der neue Trainer Tim Walter besonders viel Wert legen soll. Die finanziellen Rahmenbedingungen dürften ihr Übriges dazu getan haben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis hat für den Zweitligisten einfach nicht gepasst.
Wie geht es weiter für Ulreich?
Ulreich dagegen steht nun erstmal ohne Vertrag da. Für beide Seiten sei die Auflösung das Beste gewesen, betonte er. Viel Phantasie braucht man daher nicht, um zu erahnen, dass der 32-Jährige bereits Optionen in der Hinterhand haben wird. Eine mögliche wäre etwa die Rückkehr nach Stuttgart, wo man nach dem Verkauf von Gregor Kobel einen neuen Keeper sucht. Weiter oben in der Gunst der Schwaben dürfte aber vor allem der Mainzer Florian Müller stehen. Auch Stefan Ortega wird beim VfB gehandelt.
Die Lösung für Ulreich könnte viel einfacher sein: eine Rückkehr zum FC Bayern! Dort wäre er die gesuchte solide Nummer zwei, die sich ruhig verhält und keine großen Ansprüche auf Einsatzzeiten stellt. Bei Alexander Nübel ist das aktuell nicht der Fall. Der 24-Jährige sehnt sich nach Spielpraxis und würde am liebsten verliehen werden.
Ulreich-Rückkehr öffnet Tür für Nübel-Leihe
Bislang schoben die FCB-Verantwortlichen dem einen Riegel vor. Weil man bei einer Nübel-Leihe in eine neue Nummer zwei investieren müsste. Eine Ulreich-Rückkehr zum Nulltarif wäre jetzt die einfachste Lösung für alle Seiten. Nach AZ-Infos soll diese auch bereits in Planung sein. Demnach suche man nur noch nach dem passenden Abnehmer für Nübel, ehe Ulreich wieder beim Rekordmeister anheuert.
AZ-Reporter Patrick Strasser spricht von einer zweijährigen Nübel-Leihe, die angestrebt werde. In Betracht kommen Klubs aus der Bundesliga oder Klubs aus dem Ausland, die im Bestfall in der Champions League vertreten sind. In ersteres Profil könnte auch der VfB Stuttgart passen. In zweiteres die AS Monaco, die schon länger Interesse an Nübel zeigen soll.