Nagelsmann fordert Steigerung von Nianzou: "Lässt Zuverlässigkeit vermissen"
Von Dominik Hager
Obwohl Tanguy Nianzou in seiner zweiten Saison beim FC Bayern von Verletzungen weitgehend verschont wurde, mag es für den Franzosen einfach nicht so recht laufen. Insbesondere Julian Nagelsmann scheint noch kein ganz großer Fan des Spielers zu sein.
Als hoch angepriesenes Talent machte sich Tanguy Nianzou im Sommer 2020 auf den Weg von Paris Saint-Germain zum FC Bayern. Sein Start verlief jedoch insbesondere wegen zwei schweren Verletzungen mehr als unglücklich. In dieser Saison ist der Franzose zwar konstant dabei, findet sich aber fast durchgängig auf der Ersatzbank wieder.
Schon in der Hinrunde haderte Trainer Nagelsmann, dass der Spieler zu große Risiken eingehe und keine verlässliche Größe in der Hintermannschaft darstelle. Demnach sprangen wettbewerbsübergreifend auch in dieser Saison erst 449 Spielminuten heraus. Anzeichen auf Besserung gibt es derzeit nicht wirklich.
Nagelsmann zählt Nianzou an: "Spielt einfache Fehlpässe"
Auf der PK im Vorfeld des Bochum-Spiels bemängelte Nagelsmann einmal mehr die Spielweise von Nianzou. "Er ist aggressiv und hat einen unbedingten Willen zu verteidigen, muss jedoch weniger Risiken eingehen", haderte er und wiederholte damit seinen Vorwurf von vor ein paar Monaten.
Der Bayern-Coach glaubt, dass es für junge Angreifer einfacher sei, zumal "ihre Fehler nicht direkt bestraft werden". Ein-Abwehrpatzer kann hingegen unmittelbare Konsequenzen haben, weshalb er "zuverlässig" sein muss. "Zuverlässigkeit muss immer zuerst kommen. Er lässt sie noch vermissen", erklärte Nagelsmann.
Die Leistungen des "großen Talents" seien noch immer ein wenig zu schwankend. "Manchmal spielt er toll, manchmal spielt er einfache Fehlpässe", monierte Nagelsmann, der die Schwächen des Spielers auch am fehlenden Spielrhythmus festmacht.
Nianzou noch kein Süle-Ersatz: FC Bayern muss wohl investieren
Für den FC Bayern ist die stagnierende Entwicklung des Top-Talents durchaus ein Problem. Der Innenverteidiger scheint noch nicht fähig zu sein, in der Hierarchie aufzusteigen und den Platz von Niklas Süle einzunehmen. Demnach sehen sich die Münchner Verantwortlichen vermutlich gezwungen, im Sommer nachzulegen.
Nianzou würde man damit jedoch weiter Steine in den Weg legen. Noch ist es aber auch schwer zu bewerten, ob der Franzose überhaupt bleibt. In voller Harmonie scheinen alle Beteiligten nicht miteinander zu leben.