Wegen Neuer: Nübel-Berater denkt an endgültigen Bayern-Abschied

Zurzeit spielt Alexander Nübel für Monaco
Zurzeit spielt Alexander Nübel für Monaco / Juan Manuel Serrano Arce/GettyImages
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Alexander Nübel träumte von regelmäßigen Einsätzen für den FC Bayern. Stattdessen ist er langfristig an AS Monaco ausgeliehen. Sein Berater denkt nun laut über eine endgültige Abkehr vom Rekordmeister nach.


Der Wechsel von Alexander Nübel hin zum FC Bayern im Sommer 2020 bleibt wohl eine der größten Mysterien in der Neuzeit der Bundesliga-Transfers. Es war von Beginn an klar, dass er an einem gewissen Manuel Neuer nicht vorbeikommen und die in seinem Alter so wichtige Spielpraxis nicht bekommen würde. Vermeintliche Zusicherungen seitens Hasan Salihamidzic hin oder her.

Inzwischen ist Nübel 25 Jahre alt. Seit vergangener Transferphase ist er nach Frankreich ausgeliehen, wo er bis 2023 für AS Monaco spielen soll. Immerhin hat er sich dort durchsetzen können: Unter Trainer Niko Kovac ist er, nach anfänglichen Problemen, als Nummer eins gesetzt. Das erste Mal seit grob zwei ganzen Jahren, dass er regelmäßig spielt.

Doch seine Zukunft bei den Münchenern ist und bleibt ungewiss. An Neuer wird es auch im Sommer 2023 kein Vorbeikommen geben, sollte er seinen Vertrag verlängern. Außer es kommt zu einem urplötzlichen Leistungsabfall der deutschen Nummer eins. Und davon ist nun wirklich nicht auszugehen.

Manuel Neuer
Manuel Neuer möchte noch ein paar Jahre für den FCB spielen / Alexander Hassenstein/GettyImages

Zuletzt hatte er sogar noch verlauten lassen, ein paar Jahre weiter spielen zu wollen. "Ich sage nicht, dass mit 40 Jahren Schluss ist", betonte er gegenüber der Bild am Sonntag. Nun fügt Sport1 hinzu, der gebürtige Gelsenkirchener habe intern bereits zu verstehen gegeben, dass er sein Karriereende beim FCB feiern möchte. Das würde noch mehrere Jahre als Stammtorwart bedeuten.

Nübel-Berater spricht über Bayern-Abschied: "Dann wird Alexander einen anderen Weg einschlagen"

Für Nübel selbst alles andere als eine gute Nachricht. Selbst wenn er nun zwei Spielzeiten als Nummer eins fungiert, würde er ohne großartige Perspektive auf Einsätze beim deutschen Rekordmeister zurückkehren. Zu beachten ist gleichzeitig, dass diese potenziellen zwei Saisons als Stammtorwart die allerersten zwei Jahre überhaupt in seiner Profikarriere wären, in denen er durchgehend so regelmäßig zwischen den Pfosten stehen dürfte.

"Die Situation stellt sich für mich wie folgt dar: Alexander ist ein außergewöhnlicher Torwart, der bei der AS Monaco derzeit die Nummer eins ist und immer besser wird. Manuel Neuer ist für mich der beste Torwart aller Zeiten", stellte sein Berater Stefan Backs gegenüber Sport1 fest.

Während er seinen Schützling positiv hervorheben möchte, wird klar, dass es nicht mit dem Kopf durch die Wand geht: "Wenn Manuel verlängert und in zwei Jahren im Alter von 37 immer noch unantastbar ist, dann werden wir eine Lösung finden. Dann wird Alexander einen anderen Weg einschlagen. Das ist kein Problem."

Alexander Nubel
Für Alexander Nübel gibt es Spielpraxis in Frankreich / Soccrates Images/GettyImages

Eine klare Aussage zu einem vermutlich notwendigen Bayern-Abschied. Daran gibt es durch "eine Lösung finden" und insbesondere "einen anderen Weg einschlagen" wohl keine Zweifel. So macht sein Berater klar: spielt Neuer noch weiter für die Bayern und ist dadurch gesetzt, wird Nübel den Verein endgültig verlassen müssen - und das nicht per erneuter Leihe.

Damit wäre auch seitens des Vereins die erhoffte Nachfolge-Regelung ins Wasser gefallen. Das ist schlussendlich aber kaum überraschend. Mit dem besten Torwart der Welt trainieren, schön und gut. Doch war es vorhersehbar, dass der ehemalige Schalke-Keeper einerseits so gut wie nie spielen und andererseits dadurch keine Legitimation auf das Neuer-Erbe als Nummer eins beim FCB hätte.

Immerhin scheint Monaco eine derzeit gute Station für ihn zu sein, wie Backs festhielt: "Er fühlt sich bei Monaco sehr wohl, ist im Team sehr gut integriert und wird nach anfänglicher Skepsis auch von den Fans immer mehr akzeptiert. Zuletzt hat er mit mehreren Paraden Punkte gesichert. So soll es sein."