Kimmich: Triple ohne Fans "der ehrlichste Titel" - FC Bayern peilt das Champions-League-Halbfinale an

Joshua Kimmich (r.) bleibt weiter hungrig. Der Mittelfeldchef des FC Bayern peilt das Halbfinale in der Champions League an
Joshua Kimmich (r.) bleibt weiter hungrig. Der Mittelfeldchef des FC Bayern peilt das Halbfinale in der Champions League an / DeFodi Images/Getty Images
facebooktwitterreddit

Für Joshua Kimmich hat das Triple einen besonderen Stellenwert. Auch in dieser Saison sieht der Mittelfeldspieler den FC Bayern in allen Wettbewerben weit vorne - doch damit nicht genug. "Wir wollen jetzt eine Ära prägen", sagte Kimmich im "Sonderheft Jahresrückblick" des Stern.

Joshua Kimmich war 18 Jahre alt und stand kurz vor seinem Wechsel zu RB Leipzig, als der FC Bayern 2013 das erste Triple der Vereinsgeschichte gewann. Sieben Jahre später war der defensive Mittelfeldspieler und deutsche Nationalspieler ein wichtiger Bestandteil der Achse von Hansi Flick, der die Münchner zum zweiten Mal zum gleichzeitigen Gewinn der Meisterschaft, des Pokals und der Champions League führte.

Joshua Kimmich (Mitte) ist eine der wichtigsten Stützen von Hansi Flick
Joshua Kimmich (Mitte) ist eine der wichtigsten Stützen von Hansi Flick / Pool/Getty Images

Als erster Verein nach dem FC Barcelona (2009, 2015) hat der FC Bayern zum zweiten Mal das Triple gewonnen. Für Kimmich ist dieser Erfolg aufgrund der fehlenden Fans etwas Besonderes: "Dadurch, dass keine Zuschauer mehr da sind, ist es sehr wichtig, dass man sich innerhalb der Mannschaft pushen kann, dass man zusammenhält und sich auf dem Feld führt. Wenn man vom reinen Sport ausgeht - zwei Mannschaften, sonst nichts -, war das sicher der ehrlichste Titel."

Allerdings seien Zuschauer "ein sehr aktiver Faktor im Spiel, der derzeit leider wegfällt". Die Spieler würden die Fans vermissen, "sie machen das Gesamtgefühl auch für uns Spieler erst komplett", sagte Kimmich. "Es ist etwas anderes, ob du vor 80.000 Menschen auswärts einen Fehlpass spielst, und alle brüllen begeistert - oder pfeifen, als wenn es dir daheim passiert. Die Zuschauer wirken wie Verstärker, sie können immensen Stress erzeugen - oder eben beflügeln. Sie ändern somit auch das Spiel selbst. Ohne sie liegt der Fokus mehr auf dem Spiel an sich."

Die unermüdlichen Bayern

Ob mit oder ohne Fans, der FC Bayern reitet unter Hansi Flick auf einer Erfolgswelle. Seit dessen Amtsantritt im November 2019 wurden 48 von 55 Pflichtspielen gewonnen, im Schnitt holen die Bayern 2,69 Punkte pro Spiel und erzielen durchschnittlich 3,2. Ein so lang anhaltender Erfolg könnte sich negativ auf die Motivation der Mannschaft auswirken, nicht aber bei den Bayern-Profis: "Wir wollen jetzt eine Ära prägen", kündigte Kimmich an. "Unsere Mannschaft ist auch diese Saison wieder speziell und stark. Das Halbfinale in der Champions League sollte das Minimalziel bleiben."