Wovon die Flick-Zukunft beim FC Bayern abhängt

Verabschiedet sich Hansi Flick im Sommer. Entscheidend könnten einige offene Personalfragen sein.
Verabschiedet sich Hansi Flick im Sommer. Entscheidend könnten einige offene Personalfragen sein. / Pool/Getty Images
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Geht es nach Karl-Heinz Rummenigge, sollte beim FC Bayern gar keine Trainerdiskussion entfachen. "Das ist Fakt", entgegnete er gegenüber der Welt am Sonntag auf die Frage, ob Flick nächstes Jahr noch an der Seitenlinie der Bayern stehen würde. Problem bei der Sache ist jedoch, dass sich Hansi Flick bislang nicht vehement über seine Zukunft geäußert hat und weiterhin mit dem Bundestrainer-Amt in Verbindung gebracht wird.


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Während Jürgen Klopp und Julian Nagelsmann bei der Bundestrainer-Frage sofort auf ihren Job als Vereinstrainer verwiesen haben, warten die Bayern auf ein solches Zeichen von Hansi Flick bislang vergeblich. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand. So sind die Differenzen mit Hasan Salihamidzic und die verschiedenen Ansichten in Bezug auf die Kaderplanung ernsthafte Streitpunkte.

Es liegt wohl nun auch an den Bayern, ihrem Trainer so weit entgegenzukommen, dass sich dieser zu einem Verbleib durchringt. Eine Entscheidung will dieser laut Bild-Informationen erst im Sommer fällen. Besonders entscheidend werden hierbei einige offene Personalfragen sein.

Hansi Flick fordert Verstärkungen für Tor, Abwehr und Mittelfeld

Das erste Fragezeichen gibt es schon auf der Torhüterposition. So ist es noch immer unklar, ob Alexander Nübel seinen Wunsch nach einer Leihe erfüllt bekommt. Angeschlossen daran stellt sich die Frage, wie die Verantwortlichen bei einem potenzielle Ersatz planen würden. Laut Bild wäre es für Hansi Flick ein Risiko, hinter Manuel Neuer nur mit den beiden Youngstern Christian Früchtl und Ron-Thorben Hoffmann in die neue Saison zu gehen. Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass der Bayern-Coach seinen Verbleib von der Verpflichtung eines Ersatzkeepers abhängig macht.

Kritischer wird es da schon in der Innenverteidigung. So soll Hansi Flick nicht zufrieden damit sein, nur Dayot Upamecano als Ersatz für David Alaba, Jerome Boateng und Javi Martinez zu bekommen. Gerüchte um einen weiteren Top-Innenverteidiger a la Kalidou Koulibaly erwiesen sich bislang als haltlos. So verweisen die Bosse auf die angespannte finanzielle Situation aufgrund der Corona-Pandemie. Gleiches gilt Stand heute auch in Bezug auf Flicks Wunsch, einen weiteren zentralen Mittelfeldspieler zu bekommen.

Können die Bosse Flick mit Boateng und Neuhaus besänftigen?

Mögliche Lösungen, den Bayern-Trainer auch vergleichsweise kostengünstig zufriedenzustellen, gäbe es dennoch. So wäre es zum Beispiel ein Leichtes, den Vertrag mit Jerome Boateng doch noch zu verlängern. Der 32-jährige Abwehrspieler spielt eine starke Saison und ist vor allem bei Hansi Flick sehr geschätzt. Dass der Bayern-Coach froh darüber wäre, wenn sein Abwehrleader bleibt, ist jedenfalls so gut wie sicher.

Dies würde dann auch die Möglichkeiten verbessern, im Mittelfeld nochmal tätig zu werden. Hier stehen Florian Neuhaus und Eduardo Camavinga als erste Optionen auf der Transferliste. Beide würden etwa 40 Millionen Euro kosten, wobei ein Neuhaus-Transfer derzeit als wahrscheinlicher gilt. So hat sich der junge Franzose in Bezug auf seine Zukunft bislang eher zurückhaltend gezeigt, zudem ist auch Real Madrid an Camavinga dran.

Florian Neuhaus
Schlägt Bayern bei Neuhaus zu? / Lars Baron/Getty Images

Rummenigge-Nein am Ende wertlos? Bayern müssen für Flick-Verbleib wohl einlenken

Sollten sich die Bayern zu einem Boateng-Verbleib durchringen können und ein Schmankerl fürs Mittelfeld verpflichten, würden sich die Chancen auf einen Flick-Verbleib schon mal erhöhen. Am Ende ist das klare "Nein" von Rummenigge nämlich nutzlos, wenn der Bayern-Coach andere Pläne für seine Zukunft hat.

So dürfte der 56-Jährige einen Verbleib wohl nur akzeptieren, wenn er im Umkehrschluss ein "Ja" zu seinen Kaderwünschen hört. Hierbei muss letztlich aber vor allem auch Hasan Salihamidzic mitspielen. Dieser wird sicherlich nicht bereitwillig von seinem Standpunkt abrücken, um Flick im Amt zu halten. Demnach deuten sich auch in der Führungsetage Unruhen an. Beim FC Bayern wird es wohl auch nach Ende der Saison einiges zu diskutieren geben.