Hainer traut Flick zu, eine Epoche zu prägen - Löw-Nachfolge kein Thema

Im Gespräch mit Sport1 hat Herbert Hainer ein Loblied auf Hansi Flick gesungen. Den Gerüchten um eine mögliche Übernahme des Bundestrainer-Posten erteilte der Präsident des FC Bayern eine Abfuhr - stattdessen ist er davon überzeugt, dass Flick eine Epoche beim Rekordmeister prägen wird.

Vom Co- zum Chef- und kurz darauf zum Triple-Trainer. Binnen eines Jahres hat Hansi Flick seine Spuren beim FC Bayern hinterlassen. Besonders die Spielweise der Mannschaft, die ihren Gegner schon am Strafraum presst und ihm kaum Zeit und Platz lässt, um das Spiel aufzubauen, hat Klubpräsident Herbert Hainer beeindruckt: "Das ist die Handschrift von Hansi Flick", sagte der 66-Jährige, "neben seinem Fachwissen schafft er es mit seinen menschlichen Fähigkeiten, ein Team aus 25 Individualisten zu formen, in dem einer für den anderen kämpft."

Unter Flick harmoniere die Mannschaft, sie "hat Spaß", betonte Hainer. "Das sehe ich jeden Tag, wenn ich aus meinem Bürofenster auf den Trainingsplatz schaue."

Aufgrund der raschen sportlichen Erfolge seit seiner Amtsübernahme im November statteten ihn die Klubverantwortlichen im Frühjahr mit einem Vertrag bis 2023 aus. Dass die Vertragslaufzeit zu kurz ist und andere Vereine daher womöglich Abwerbeversuche starten können, fürchtet Hainer nicht: "Hansi Flick fühlt sich wohl bei uns, daher braucht man sich darüber keine Gedanken zu machen. Wo würde er eine bessere Mannschaft und Infrastruktur finden als bei uns? Wir sind happy mit ihm - und er mit dem FC Bayern."

FC Bayern statt DFB: Flick soll nicht auf Löw folgen

Eine Vertragsverlängerung sei daher zum aktuellen Zeitpunkt kein Thema. Dies sei ohnehin die "Aufgabe unserer sportlichen Leitung", so Hainer, "sie wird sich mit ihm zusammensetzen, sobald es für alle Beteiligten ein Thema wird." Infolgedessen schloss er auch aus, dass Flick neuer Bundestrainer wird, sollte Joachim Löw nach der Europameisterschaft 2021 abtreten: "Es ehrt Hansi Flick und den FC Bayern, dass wir einen Trainer haben, von dem jeder sagt, er könne Bundestrainer sein. Aber Hansi Flick hat bei uns noch einen Vertrag bis 2023."

Vielmehr traue er Flick zu, "bei uns eine Epoche zu beschreiben, die geprägt sein wird von sportlichem Erfolg, Menschlichkeit, Persönlichkeit und Freude im Klub." Denn auch in dieser anstrengenden und schwierigen Saison, in der die Mannschaft bereits 16 Gegentore in der Bundesliga kassiert hat, seien "alle voller Freude, obwohl wir auf der Tribüne manchmal angespannt wirken. Es macht uns viel Spaß, diesem Team zuzuschauen."