FC Bayern wirbt für Gleichberechtigung - und kriegt Gegenwind wegen Katar

Auf der einen Seite wirbt der FC Bayern für Toleranz, auf der anderen Seite hegt er Verbindungen zu Katar. Dieser Widerspruch stößt auf Kritik.
Auf der einen Seite wirbt der FC Bayern für Toleranz, auf der anderen Seite hegt er Verbindungen zu Katar. Dieser Widerspruch stößt auf Kritik. / Alexander Hassenstein/Getty Images
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In Anlehnung an den Holocaust Gedenktag am 27. Januar jährt sich zum 17. Mal der "Erinnerungstag des deutschen Fußballs". Zu diesem Anlass hat sich der FC Bayern klar gegen Diskriminierung und für Toleranz in der Gesellschaft positioniert. Allerdings kassiert der deutsche Rekordmeister aufgrund seiner Verbindungen zu Katar Kritik.

Regelmäßig wirbt der FC Bayern im Rahmen zahlreicher Aktionen für Toleranz und Vielfalt und gegen Diskriminierung und Homophobie, so auch anlässlich des "Erinnerungstag des deutschen Fußballs" am heutigen Mittwoch. "Der FC Bayern blickt nicht nur auf eine lange, sportlich erfolgreiche Tradition zurück – sondern er ist seit seiner Gründung vor nun gut 121 Jahren auch für seine tolerante und liberale Weltanschauung bekannt", wird Vereinspräsident Herbert Hainer auf der Vereinswebsite zitiert. Auch Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge betonte, der amtierende Triple-Sieger stehe "als weltoffener Verein für Toleranz und Vielfalt".

"In dieser Welt dürfen Homophobie, Hass und Ausgrenzung egal welcher Art keine Rolle spielen. Die Fußballfamilie will anlässlich des Erinnerungstags 2021 einmal mehr darauf hinweisen, dass Toleranz in jeder Form in unserer Gesellschaft eine Selbstverständlichkeit sein muss – wir alle sind gefordert, diese Haltung zu leben: Auf dem Fußballplatz, in der Kurve und in unserem Alltag", so Rummenigge weiter. "Wir wissen, dass unsere Fans diese Weltanschauung teilen – das macht uns stolz. Am Ende geht es um die Haltung jedes Einzelnen von uns – und darum, ein Klima der Toleranz zu schaffen. Ich habe es schon oft gesagt und wiederhole es sehr gerne: Mia san bunt!"

Wegen Verbindungen zu Katar : FC Bayern erntet erneut Kritik

In den Kommentaren des entsprechenden Twitter-Posts sieht sich der FC Bayern allerdings deutlicher Kritik ausgesetzt. Hintergrund dessen sind die Verbindungen des Klubs zu Katar. Seit 2011 halten die Münchner ihr Wintertrainingslager in Doha ab, darüber hinaus ziert der Schriftzug der Fluggesellschaft Qatar Airways einen Ärmel der offiziellen Trikots. Das Gastgeberland der Weltmeisterschaft 2022 wurde unter anderem im November 2020 von Amnesty International für den Umgang mit Arbeitsmitgrant:innen kritisiert, zudem ist Homosexualität verboten.

Mit den Werten des FC Bayern hat Katar also wenig zu tun - und doch bleibt die Partnerschaft weiterhin bestehen. Bereits seit einigen Jahren sieht sich der Rekordmeister teils starker Kritik ausgesetzt, so wie im Zuge des "Erinnerungstag des deutschen Fußballs".