FC Bayern eröffnet Tauziehen um Max Aarons

Die Bayern sollen bereits Gespräche über einen Aarons-Transfer aufgenommen haben
Die Bayern sollen bereits Gespräche über einen Aarons-Transfer aufgenommen haben / James Williamson - AMA/Getty Images
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Der FC Bayern steht offenbar in Verhandlungen um einen Transfer von Rechtsverteidiger Max Aarons. Im Werben um den englischen U21-Nationalspieler gibt es aber große Konkurrenz - es droht ein langwieriges Tauziehen. Bei dem auch die finanzielle Situation in München eine Rolle spielen dürfte.

Hinten rechts bleibt die Problemzone des FC Bayern. Benjamin Pavard konnte 2020/21 nicht an seine Gala-Form der Triple-Saison anknüpfen, Backup Bouna Sarr enttäuschte bislang auf ganzer Linie. Das Problem: der Franzose hat in München langfristig bis 2024 unterschrieben.

Dass der 29-Jährige bis zu seinem Vertragsende eine ernsthafte Option für den Rekordmeister bleibt, scheint angesichts seiner Leistungen nahezu ausgeschlossen. An der Säbener Straße wäre man mit Sicherheit froh, könnte man sich im Sommer vom "Missverständnis" Sarr wieder trennen - so knallhart muss man das formulieren.

Von Sarr haben sich die Bayern sicherlich mehr erhofft
Von Sarr haben sich die Bayern sicherlich mehr erhofft / CHRISTOF STACHE/Getty Images

Neue Kandidaten für die Rechtsverteidiger-Position gibt es ohnehin bereits. Wobei der Name Max Aarons nicht sonderlich neu ist. Schon vor der aktuellen Spielzeit hat sich der FC Bayern mit einem Transfer des englischen U21-Nationalspielers beschäftigt. Sein aktueller Klub, Zweitligist Norwich City, stellte sich aber quer. Eine Abfuhr erhielt auch der FC Barcelona.

Trotz eines Vertrages bis 2024 wird Aarons aber ziemlich sicher im Sommer 2021 die Canaries verlassen. Delia Smith, die gemeinsam mit Michael Wynn-Jones die Mehrheitsanteile des Klubs hält, erklärte zuletzt, dass Norwich einen "großen Transfer" von Aarons nicht verhindern könne. Als Preisschild sind dem Vernehmen nach rund 35 bis 40 Millionen Euro ausgerufen.

Tauziehen um Aarons droht zum Dauerthema zu werden

Transferexperte Fabrizio Romano berichtet nun davon, dass der FC Bayern bereits Gespräche mit Norwich führt. Mit einem schnellen Abschluss der Verhandlungen ist aber nicht zu rechnen. Das liegt auch daran, dass am 21-jährigen Rechtsverteidiger gleich eine Reihe von Topklubs interessiert sind. Neben den Bayern und Manchester United bringt Romano auch den FC Everton ins Spiel. Das Boulevardblatt Sun berichtet zudem vom Interesse des FC Arsenal, wo Aarons als Nachfolger von Hector Bellerin (könnte zu PSG wechseln) gehandelt wird.

Die Frage, wohin es Aarons im Sommer zieht, wird also noch nicht all zu schnell beantwortet werden können. Es droht vielmehr eine weitere "Saga" wie es sie zuletzt schon um eine Reihe von Spielern gab. Stichwort: Sergino Dest.

FC Bayern muss auf Transferbudget achten - und Prioritäten setzen

Auch die finanzielle Situation beim deutschen Rekordmeister dürfte eine große Rolle spielen. Große Transferausgaben sind nur dann geplant, wenn es im Gegenzug Einnahmen gibt. Das betonte Karl-Heinz Rummenigge in den vergangenen Wochen bei einigen Gelegenheiten. Mit Dayot Upamecano ist ein 40-Millionen-Euro-Transfer bereits fix.

Damit kommt man unweigerlich zurück zu Sarr. Selbst wenn es dem FC Bayern gelingen sollte, den Franzosen im Sommer zu verkaufen. Auf große Einnahmen kann man nicht hoffen. Und auch ein möglicher Verkauf von Corentin Tolisso wird durch dessen schwere Muskelverletzung deutlich komplizierter, wenn nicht sogar unmöglich.

Offen ist noch die Zukunft von Niklas Süle, der aktuell in der Kritik steht. Sollte man sich nicht auf eine Verlängerung einigen können (Vertrag bis 2022), könnte auch der deutsche Nationalverteidiger zu den Verkaufskandidaten gehören. Der FCB könnte sich dann aber gezwungen sehen, einen Ersatz zu verpflichten.

Heißt: Die Bayern können im Sommer nicht mit großen Transfereinnahmen rechnen, um die "Problempositionen" zu verstärken (zentrales Mittelfeld, Rechtsverteidiger). Vielmehr müssen sich die Verantwortlichen die Frage stellen, welche Positionen Priorität genießen. Sieht man hinten rechts den größten Bedarf, erscheint es allerdings durchaus realistisch, dass man für Aarons auch 35 bis 40 Millionen Euro zahlt. Folgen der Pandemie hin oder her - das dürfte das Bayern-Konto durchaus noch hergeben.


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