FC Bayern vor komplizierter Rückrunde: Diese Stars sind besonders gefordert

Auf Musiala und Mané wird es auch in der Rückrunde ankommen
Auf Musiala und Mané wird es auch in der Rückrunde ankommen / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Der FC Bayern steht aufgrund der Verletzungen von Manuel Neuer und Lucas Hernandez sowie der für viele Spieler enttäuschenden WM vor einer schweren Rückrunde. Noch ist für die Münchner alles möglich, jedoch muss das Team besser zusammenarbeiten und jeder Einzelne voll abliefern. Wir sehen uns am, welche Spieler besonders in der Pflicht stehen.


Benjamin Pavard

Der französische Abwehr-Allrounder legt derzeit erstaunliche Star-Allüren an den Tag und hat sich bei Les Bleus ins Abseits geschossen. Ob sich dies gut auf seine Leistung auswirkt, darf bezweifelt werden. Seine forschen Ansagen und Forderungen kamen auch bei den Verantwortlichen nicht gut an. Pavard ist nun gefordert, sein Ego zurückzustecken und im Sinne der Mannschaft zu agieren. Zwar kann er gerne Verantwortung und Führungspersönlichkeit zeigen, jedoch muss er damit dem Team dienen. Ein verlässlicher Pavard ist vielleicht wichtiger denn je, da seine Flexibilität sowohl außen, als auch nach der Hernandez-Verletzung innen benötigt wird.

Matthijs de Ligt

Der zweitteuerste Transfer der Vereinsgeschichte muss zeigen, dass er das Geld wert ist und ein Abwehr-Leader sein kann. Seine Hinrunde war bis auf wenige Aussetzer vielversprechend, jedoch hat er eine enttäuschende WM hinter sich. Der Niederländer muss konstanter werden. Auch gewisse Fitness-Tiefs wie zum Saisonstart kann er sich nicht mehr leisten, da Hernandez eben nicht zur Verfügung steht. Insbesondere in den Big-Matches ist de Ligt gefordert. Es wäre auch wichtig, dass der Abwehrspieler bei Standards per Kopf für Gefahr sorgen kann.

Joshua Kimmich 

Aufgrund der Verletzung von Manuel Neuer und der nicht mehr vorhandenen Unantastbarkeit von Thomas Müller, steht Kimmich als Führungsspieler noch mehr im Fokus. Dies ist gewissermaßen problematisch, weil sich der 27-Jährige zunächst auch um sich selbst kümmern muss. Die WM-Enttäuschung scheint beim zum Überehrgeiz neigenden Kimmich gewaltig zu sein. Im Zuge dessen sprach er mitunter davon, Angst zu haben, in ein Loch zu fallen. Für den Spieler und den Verein wäre das jedoch fatal. Es gibt keinen Akteur im Verein, der Kimmich als Mittelfeld-Leader ersetzen könnte. Aus diesem Grund steht dieser auch fast immer über 90 Minuten auf dem Platz. Die Bayern brauchen die Mentalität, Kreativität und fußballerische Sicherheit von Kimmich, anders sind die ganz großen Erfolge außer Reichweite.

Kingsley Coman

Der Franzose war 2021/22 definitiv auf dem Weg, einer der besten Außenstürmer der Welt zu werden. Lediglich die Scorerpunkte fehlten im Vergleich zu den absoluten Top-Assen ein wenig. In der Hinrunde und auch bei der WM lief für Coman praktisch überhaupt nichts zusammen. Der 26-Jährige plagte sich zum Bundesliga-Auftakt mit einer Sperre herum und zog sich anschließend mehrere kleine Blessuren zu. Demnach kam der Coman-Turbo nie so richtig in Fahrt. Dem Flügelstürmer fehlte es an Selbstvertrauen und auch der letzten Explosivität. Demnach konnte er nicht nur wenige Tore erzielen, sondern sich in den Dribblings auch kaum mal durchsetzen. Coman ist definitiv der Bayern-Spieler, der im Vergleich zur Hinrunde am meisten Luft nach oben hat.

Serge Gnabry 

Kaum ein Spieler schwankt derart zwischen Kreisklasse und Weltklasse wie Serge Gnabry. Der Offensivspieler ist an guten Tagen ein wahnsinnig effizienter Vorbereiteter und Vollstrecker. An schlechten Tagen gleicht er jedoch häufig einen Totalausfall. Gnabry ist auch eher ein Spieler, der performt, wenn es für das Team gut läuft. Hingegen geht er oft mit unter, wenn es nicht nach Plan läuft. Vom 27-Jährigen wäre mehr Konstanz und Führungsstärke zu erwarten. Ein Gnabry in Topform kann schließlich unglaublich viel bewirken. Das hat er in der Triple-Saison eindrucksvoll bewiesen.

Sadio Mané

Zwar war der Senegalese bei Weiten nicht so teuer wie Matthijs de Ligt, jedoch war er trotzdem der Statement-Transfer schlechthin der Münchner. Wann verpflichtet man schon mal den Zweitplatzierten der Ballon d‘Or-Vergabe? In der Hinrunde konnte der Ex-Liverpooler aber nur phasenweise überzeugen. In Summe durfte man sich von dem Star-Neugang schon ein wenig mehr erwarten. Der 30-Jährige wurde schließlich auch als Spieler geholt, der in der Königsklasse entscheidend sein soll. Nun muss man jedoch abwarten, wie der Offensivspieler seine Verletzung überwindet und ob er wirklich ein Key-Spieler für die ganz großen Aufgaben sein kann.

Eric Maxim Choupo-Moting

Man kann schon sagen, dass Choupo-Moting für den FC Bayern in der Hinrunde ein echter Glücksfall war. Als die Offensiv-Maschinerie stockte, war der Kameruner zur Stelle und brachte diese wieder zum laufen. Nun stellt sich selbstredend die Frage, ob der Angreifer einfach überperformt hat oder seine wahrlich grandiosen Leistungen bestätigen kann. Choupo-Moting ist genau die richtige Ergänzung zur schnellen und variablen Münchner Offensive. Er dient als Anspielstation genauso gut wie als Vollstrecker und ist dadurch inzwischen ein mitentscheidender Spieler. Es wäre wirklich wichtig, dass Choupo in der Rückrunde auf einem ähnlichen Niveau performt.

 Jamal Musiala

Zwar ist Jamal Musiala erst 19 Jahre alt, jedoch ist er zu dem Spieler herangereift, der durch sein pures Talent und seine individuellen Fähigkeiten schon jetzt aus der Masse heraussticht. Der technisch herausragende und torgefährliche Zehner ist inzwischen der Dreh- und Angelpunkt in der Bayern-Offensive und für die besonderen Momente zuständig. Ob man sich nach dem frühen WM-Aus Sorgen um seine Unbekümmertheit machen muss, ist schwer zu beurteilen. Für die Münchner wäre es natürlich ungemein wichtig, wenn der gleiche Musiala wie vorher auf dem Platz steht. Zu große Bedenken sollte man aber nicht haben. Der Youngster hat ein gutes Umfeld, das ihn wieder nach vorne blicken lassen wird.


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