FC Bayern: Die 5 Gewinner dieser Saison

Jerome Boateng und Thomas Müller haben in dieser Saison ungeahnte Höhen erreicht (v.l.)
Jerome Boateng und Thomas Müller haben in dieser Saison ungeahnte Höhen erreicht (v.l.) / CHRISTOF STACHE/Getty Images
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Auf nationaler Ebene ist die Saison für den FC Bayern beendet, in einigen Wochen kämpft der deutsche Rekordmeister aber noch um den Titel in der Champions League. Der Traum vom zweiten Triple der Vereinsgeschichte ist berechtigt, weil eine echte Mannschaft zusammengewachsen ist und die Spieler wieder im Kollektiv brillieren. Einige sind wie der Phönix aus der Asche auferstanden, andere wiederum haben völlig überrascht. 90min listet die fünf Gewinner dieser Saison.


1. Hansi Flick

Alexander Hassenstein/Getty Images

Hansi Flick würde sich niemals den Erfolg auf seine eigene Fahne schreiben, doch der 55-Jährige hat gemeinsam mit seinem Trainerstab einen großen Anteil daran, dass die Bayern nach dem schwierigen Saisonstart die Kurve gekriegt und eine bärenstarke Rückrunde gespielt haben.

Seit 26 Pflichtspielen sind die Flick-Bayern ungeschlagen, Woche für Woche lassen sie ihren Gegnern keine Chance. Über 90 Minuten üben die Münchner Druck aus und bestimmen das Spiel dank spielstarker Innenverteidiger, die entweder das Kurzpassspiel ankurbeln oder die Linien mit langen Bällen durchbrechen. In der Offensive wirbeln Serge Gnabry, Kingsley Coman, Thomas Müller und Robert Lewandowski, die von den Außenverteidigern Alphonso Davies und Benjamin Pavard sowie dem Mittelfeld-Duo Joshua Kimmich und Leon Goretzka gestützt werden.

Dank Flick hat der FC Bayern zum 30. Mal die Meisterschaft und zum 20. Mal den DFB-Pokal gewonnen. Der langjährige Co-Trainer hat bewiesen, dass er ein Händchen für den Umgang mit Stars hat und auch in vorderster Reihe glänzen kann. Der Vertrag bis 2023 ist hochverdient.


2. Jerome Boateng

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Auf dem Platz ist Jerome Boateng die Überraschung der Saison. Noch vor einem Jahr wurde dem Innenverteidiger öffentlich ein Wechsel nahegelegt, doch weil sich kein Abnehmer fand, blieb er dem FC Bayern erhalten - und glänzt seit Monaten mit bärenstarken Leistungen.

War Boateng unter Niko Kovac nur Bankdrücker, so stieg er unter Flick wieder zum Stamm- und Führungsspieler auf. Entscheidend war die Winter-Vorbereitung. Boateng kehrte topfit aus dem Weihnachtsurlaub zurück, erarbeitete sich im Trainingslager von Katar den Stammplatz neben David Alaba und ließ keinen Zweifel daran, dass er diesen behalten würde.

Wie zu alten Zeiten verteidigt Boateng resolut, spielt zudem seine berüchtigten Diagonalbälle über die Linien des Gegners. In der Innenverteidigung ist der Konkurrenzkampf am größten, in dieser Form muss sich Boateng aber vor niemandem verstecken.


3. Thomas Müller

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Auch Thomas Müller wurde in der Hinrunde bereits abgeschrieben. Kovac deklarierte den 30-Jährigen zum Notnagel, ein Abschied schien nur noch eine Frage der Zeit. Mit der Amtsübernahme von Flick wendete sich das Blatt jedoch entscheidend.

Der ehemalige Co-Trainer von Joachim Löw weiß genau, wie man Müller einsetzen muss. Hinter Robert Lewandowski kehrte er zu seiner Bestform zurück und stellte mit 21 Torvorlagen einen neuen Bundesliga-Rekord auf. Wettbewerbsübergreifend sammelte Müller 37 Scorerpunkte (12 Tore, 25 Vorlagen) - so gut war er seit dem Abschied von Pep Guardiola vor vier Jahren nicht mehr.


4. Alphonso Davies

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Alphonso Davies ist der Shootingstar dieser Bundesliga-Saison. Der junge Kanadier hat sich in der Viererkette als Linksverteidiger etabliert, der mit seinem ungeheuren Tempo konsequent die Seitenlinie rauf- und runtermarschiert und nicht nur den Flügelspieler mit Tiefenläufen und Dribblings unterstützt, sondern genauso brenzlige Situationen in der Abwehr klärt.

Defensiv hat Davies eine Menge dazugelernt, gänzlich ist sein Potenzial aber noch nicht ausgeschöpft. Wegen seiner rasanten Entwicklung wurde er zum Bundesliga Rookie des Jahres gewählt - eine verdiente Auszeichnung, die unterstreicht, dass er schon zu Beginn seiner Karriere extrem weit ist.


5. Benjamin Pavard

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Nach einer schwachen Saison beim VfB Stuttgart wechselte Benjamin Pavard für 35 Millionen Euro zum FC Bayern. Anfangs wurde der Transfer noch belächelt, mittlerweile aber ist Pavard nicht mehr aus der Startformation des Rekordmeisters wegzudenken.

Weil Joshua Kimmich ins defensive Mittelfeld gerückt ist, hat Pavard den Stammplatz auf der rechten Abwehrseite erobert. Seine Rolle interpretiert er etwas defensiver als Vorgänger Kimmich, dennoch traut er sich viele Meter nach vorne. Dazu ist er im Spiel gegen den Ball konsequent, verteidigt in vielen Szenen resolut.

Für die neue Saison wünscht sich Flick einen weiteren Rechtsverteidiger, da Alvaro Odriozola zu Real Madrid zurückkehren wird. Klar ist, dass sich der potentielle Neuzugang zunächst mit dem Platz auf der Ersatzbank begnügen muss. An Pavard führt kein Weg vorbei. Dafür sind seine Leistungen zu stabil.