Bayern brillieren in Mainz: Die Münchner in der Einzelkritik

Die Bayern haben den FSV Mainz 05 souverän aus dem Pokal befördert
Die Bayern haben den FSV Mainz 05 souverän aus dem Pokal befördert / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
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Der FC Bayern hat sein mit Abstand bestes Spiel im noch jungen Jahr 2023 absolviert und Mainz 05 glasklar mit 4:0 besiegt. Die Münchner zeigten sich von Beginn an konzentriert und effizient. Für die Tore sorgten Choupo-Moting, Musiala, Sané und Davies. Wir werfen einen Blick auf die Leistungen der einzelnen Bayern-Stars.


1. Yann Sommer

Yann Sommer war im ersten Durchgang nicht einmal gefordert und hätte auch ein gutes Buch lesen können. Zum ersten und einzigen Mal eingreifen musste er bei einem harmlosen Kopfball in der 62. Minute, den er jedoch locker fangen konnte. Die Mainzer tauchten in der zweiten Halbzeit häufiger vor Sommer auf, zielten aber stets neben das Tor. Im Spiel mit dem Ball am Fuß präsentierte sich der Keeper sicher.

Bewertung: 6/10

2. Joao Cancelo

Der Portugiese stellte auf der rechten Seite auf Anhieb eine Bereicherung dar. Cancelo spielte einige gute Bälle und legte auch bei den Flanken eine Präzision an den Tag, die man so in München gar nicht mehr kannte. Bezeichnend war seine Vorlage auf Choupo-Moting beim 1:0. Erst kurz vor dem Pausenpfiff verschusselte er einen Ball in der Gefahrenzone und zwang de Ligt zu einer starken Rettungstat. In der zweiten Hälfte knüpfte er leider daran an und leistete sich zu viele Fehlpässe in zum Teil gefährlichen Situationen. So leitete er unter anderem die Ingvartsen-Chance mit einer zu mittigen Kopfball-Abwehr vor. Nagelsmann nahm den Neuzugang dann aber rechtzeitig aus der Partie.

Bewertung: 6/10

3. Benjamin Pavard

Pavard agierte als rechter Innenverteidiger in der Dreierkette und zeigte, dass ihm die Position ganz gut liegt. Der Franzose spielte aufmerksam und unaufgeregt. Mit seinem Kopfball in der 44. Minute konnte er auch offensiv für Gefahr sorgen. In der zweiten Halbzeit war Pavard mehr gefordert, klärte in einigen Situationen gut und packte auch mal wieder seine starken und fairen Grätschen aus.

Bewertung: 7/10

4. Dayot Upamecano

Upamecano war in Halbzeit eins der einzige Münchner, der wirklich negativ auffiel. Zwar leistete er sich in den Zweikämpfen keine Schwächen, jedoch spielte er im Aufbau zahlreiche Fehlpässe, die auf Unkonzentriertheiten zurückzuführen sind. Im zweiten Durchgang minimierte er seine Fehler ein wenig, konnte diese jedoch nicht ganz abstellen. Trotz einem in der Abwehrarbeit gutem Spiel, war es nicht der Tag des Franzosen. Demnach bekam er auch schon relativ früh eine Pause und verließ das Feld in der 65. Minute.

Bewertung: 4/10

5. Matthijs de Ligt

Der Niederländer absolvierte eine tadellose erste Halbzeit und präsentierte sich aufmerksam, wenn er mal gefordert wurde. Seine beste Rettungstat zeigte er per Block kurz vor der Pause, nachdem Cancelo den Ball verdaddelt hatte. Die zweite Halbzeit begann er mit einem Fehlpass, jedoch blieb er hinten der Fels in der Brandung. Nach Upamecano-Fehler rettete er mit einer starken Grätsche gegen da Costa. In der 65. Minute war er gegen Barkok in höchster Not zur Stelle. De Ligt war in Summe der beste Münchner Verteidiger und hauptverantwortlich dafür, dass die Null bis zum Spielende stand. Einmal tauchte der Innenverteidiger auch gefährlich vor dem Tor auf, konnte eine minimal zu steile Musiala-Hereingabe aber nicht verwerten.

Bewertung: 9/10

6. Kingsley Coman

Coman agierte als linker Schienenspieler und bearbeitete die komplette Seite. Erstmals gefährlich wurde der Franzose in der zehnten Minute, als er aus spitzem Winkel an Dahmen scheiterte. Der Franzose war zwar nicht immer präzise in seinen Aktionen, leitete aber das 2:0 durch Musiala mit einem schönen Pass auf Müller ein. In Summe zeigte er sich ballsicher und holte einige Standards raus. Auch beim 4:0 hatte er seine Füße mit im Spiel. Ein insgesamt sehr ordentlicher Auftritt ohne ganz großem Highlight.

Bewertung: 7/10

7. Joshua Kimmich

Joshua Kimmich war im Zentrum teilweise wieder auf sich alleine gestellt, hatte jedoch nicht wirklich Probleme gegen die vor allem in Halbzeit eins harmlosen Mainzer. Offensiv konnte er in der 38. Minute erstmals für Gefahr sorgen, als sein frech ausgeführter Freistoß aus spitzem Winkel an den Pfosten klatschte. In der zweiten Halbzeit zeigte sich der Mittelfeld-Leader sehr zweikampfstark, wenngleich er sich teilweise in gefährliche Situationen verannte. Ganz stark war seine Flanke zum 4:0 von Davies.

Bewertung: 8/10

8. Jamal Musiala

Der Youngster hatte zwar erneut Probleme ins Spiel zu kommen, fand im Vergleich zu den letzten Spielen aber seine Gefährlichkeit wieder. In der elften und 14. Minute verzeichnete er zwei Abschlüsse, ehe er in der 30. Minute mit einem präzisen Schuss an den Innenpfosten traf. Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit bereitete er zwei Top-Chancen von de Ligt und Sané vor. Musiala war auch in Halbzeit zwei einer der auffälligsten Münchner und gewann zunehmend seine Sicherheit zurück. Unter anderem bereitete er zwei gute Chancen von Müller vor und holte den Platzverweis von Hack heraus. Kurz vor dem Ende landete sein Schuss aus 18 Metern nur kanpp neben dem Tor.

Bewertung: 9/10

9. Leroy Sané

Leroy Sané gab einen eher harmlosen ersten Abschluss in der sechsten Minute ab, ehe er ein wenig im Vergleich zu seinen Mitspielern abfiel. Nach dem herausragenden Assist von Choupo-Moting knipste er dann aber souverän zum 3:0. Kurz darauf hätte er sogar auf 4:0 erhöhen können, schoss jedoch als kurzer Distanz deutlich zu hoch. In der zweiten Halbzeit kam vom Offensivspieler abgesehen von einigen ordentlichen Ansätzen nicht mehr sonderlich viel. Seine Auswechslung war folgerichtig.

Bewertung: 6/10

10. Thomas Müller

Müller ist im Vergleich zur WM nicht mehr wiederzuerkennen. Der Raumdeuter überzeugte mit einem großem Arbeitspensum und war an vielen guten Szenen beteiligt. In der Anfangsphase bediente er Choupo-Moting mit einer präzisen Flanke, ehe er in der 10. Minute die Chance von Coman einleitete. In der 30. Minute bediente er Jamal Musiala mit einem starken Zuspiel mustergültig. Im zweiten Durchgang wurde er nach zwei Anspielen von Musiala in unmittelbarer Tornähe gefährlich, scheiterte in beiden Aktionen aber an Dahmen.

Bewertung: 7/10

11. Eric Maxim Choupo-Moting

Der Kameruner hat einmal mehr ein Bewerbungsschreiben für einen neuen Vertrag geliefert. Seine erste Chance hatte er schon nach wenigen Minuten, setzte einen Kopfball aber am Tor vorbei. Dies hielt ihn aber nicht davon ab, die Bayern nach Cancelo-Flanke in Führung zu schießen. Fast noch schöner war jedoch sein herrlicher Volley-Hacken-Assist auf Sané zum 3:0. In der zweiten Halbzeit rieb er sich in den Zweikämpfen auf, wurde jedoch nicht mehr wirklich gefährlich. Das lag mitunter aber auch an den fehlenden Anspielen aus dem Mittelfeld.

Bewertung: 9/10

12. Daley Blind (ab 65.)

Der Niederländer wirkte in der linken Innenverteidigung sowohl mit, als auch gegen den Ball noch ein wenig wacklig, selbst wenn er sich keine entscheidenden Fehler leistete.

Bewertung: 5/10

13. Ryan Gravenberch (ab 65.)

Der Niederländer sorgte für eine kleine Schrecksekunde, als er nach einem “Ringkampf“ im Strafraum auf dem ersten Blick mit einer Knieverletzung zu Boden sackte. Der Mittelfeldspieler konnte jedoch weitermachen und gab in der 77. Minute einen ordentlichen Abschluss ab. Ansonsten spielte er solide.

Bewertung: 6/10

14. Alphonso Davies (ab 71.)

Der Kanadier musste nach zuletzt schwächeren Auftritten auf der Bank platznehmen. Nach seiner Einwechslung sorgte er in einer etwas eingeschlafenen Bayern-Mannschaft für neuen Schwung. Mit seiner Hereingabe in der 75. Minute erreichte er Choupo-Moting nicht ganz, jedoch legte er kurz darauf für Gravenberch auf. In der Endphase markierte er per Kopf das 4:0 und machte den Deckel vollständig drauf.

Bewertung: 9/10

15. Leon Goretzka (ab 71.)

Goretzka blieb weitgehend unauffällig und konnte weder offensiv, noch defensiv für Akzente sorgen. Dies war aber auch nicht mehr nötig. Sein grundsolides Spiel reichte in der Endphase.

Bewertung: 5/10

16. Serge Gnabry (ab 79.)

Serge Gnabry fügte sich ordentlich ein, konnte in der Schlussphase aber keine klaren Akzente mehr setzen.

Ohne Bewertung


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