Nächste Bayern-Gala gegen Barca: Die Münchner in der Einzelkritik
Von Dominik Hager
Der FC Bayern hat mit einem souveränen 3:0-Sieg gegen den FC Barcelona den Gruppensieg perfekt gemacht. Die Münchner zeigten sich taktisch enorm diszipliniert und in den entscheidenden Momenten eiskalt. Die Tore erzielten Sadio Mané, Eric Maxim Choupo-Moting und Benjamin Pavard. So spielt ein Champions-League-Sieger! Der Weg bis dorthin ist jedoch noch weit. Wir werfen einen Blick auf die Leistungen der Bayern-Akteure.
1. Sven Ulreich
Der Bayern-Keeper musste eigentlich in der kompletten Partie keinen einzigen Ball halten. Ulreich strahlte prinzipiell durchaus Sicherheit aus, wenngleich seine Abstöße wohl nie so das Wahre sein werden.
Bewertung: 6/10
2. Noussair Mazraoui
Die vermeintlich offensive Alternative zu Pavard machte in den ersten 45 Minuten vor allem defensiv einen ganz starken Job und gewann einige wichtige Zweikämpfe. Kurz nach Wiederanpfiff gelang ihm ein weiteres starkes Tackling gegen Lewandowski. In der Offensive wurde der Marokkaner zwar bis auf einen abgefälschten Abschluss nicht wirklich auffällig, jedoch zeigte er sich im Passspiel im Großen und Ganzen sehr souverän.
Bewertung: 8/10
3. Dayot Upamecano
Dayot Upamecano zeigte sich hinten nerven- und zweikampfstark und ließ im ersten Durchgang nichts anbrennen. Nach der Pause wirkte er in den Zweikämpfen nicht mehr ganz so konsequent und machte auch im Spielaufbau ein, zwei kleinere Fehler. Nach einer Stunde wurde der Franzose gegen Landsmann Pavard ausgetauscht.
Bewertung: 7/10
4. Matthijs de Ligt
Der Juve-Neuzugang machte einen sehr guten Job und hielt die Barca-Offensive in Verbund mit Upamecano verlässlich vom eigenen Tor fern. Brenzlig wurde es erst kurz vor der Pause, als er gegen Lewandowski ins Duell musste und zum Glück leicht den Ball spielte, wodurch der Elfmeter auch zu Recht zurückgenommen wurde. In der zweiten Halbzeit kam der Holländer dann gänzlich ohne brenzlige Szenen aus und war für die Barca-Offensive nicht zu überwinden.
Bewertung: 8/10
5. Alphonso Davies
Der Kanadier offenbarte auf der linken Seite in Durchgang eins ungewohnte defensive Schwächen. In der 26. Minute ließ er sich böse von Dembélé vernaschen und sah auch in der ein oder anderen Szene schlecht gegen den Barca-Rechtsaußen aus. Offensiv konnte er sich zudem kaum in Szene setzen. In Durchgang zwei konnte man den bekannten Davies-Turbo dann wieder häufiger in Aktion sehen. Defensiv fand er zu seiner üblichen Stabilität zurück.
Bewertung: 6/10
6. Joshua Kimmich
Kimmich dominierte das Mittelfeld, besann sich in der ersten Halbzeit aber eher auf Sicherheitspässe. Erst in den zweiten 45 Minuten, traute er sich mehr ins Risiko, blieb dabei jedoch stets präzise. Schade nur, dass sein genialer Pass auf Gnabry minimal Abseits war. Immerhin war seine Flanke der Ausgangspunkt für das späte 3:0. Taktisch zeigte Kimmich wie Nebenmann Goretzka eine sehr reife Leistung. Da gibt es nicht viel zu kritisieren.
Bewertung: 8/10
7. Leon Goretzka
Leon Goretzka trat in der ersten Halbzeit vermehrt defensiv in Erscheinung, zeigte sich hierbei aber sehr laufstark und als robuster Abräumer. Mit Ball war der Achter selten in Aktion, blieb jedoch im Passspiel sicher. Bis zu seiner überraschend frühen Auswechslung konnte er eine Passquote von 100 Prozent vorweisen.
Bewertung: 8/10
8. Serge Gnabry
Serge Gnabry ist endlich wieder auf Touren. Der deutsche Nationalspieler bereitete das 1:0 von Mané mit einem spitzenmäßigen Steilpass vor und spielte auch den entscheidenden Pass zum 2:0 durch Choupo-Moting. Nach dem Seitenwechsel konnte Gnabry nach einem punktgenauen Kimmich-Pass selbst treffen, jedoch wurde er wegen einer minimalen Abseitsstellung zu Recht zurückgepfiffen. Der Offensivspieler tauchte im Anschluss ein wenig ab, war dann in der Nachspielzeit aber wieder da, als er das 3:0 durch Pavard mit einem leicht verunglückten Seitfallzieher vorbereitete.
Bewertung: 10/10
9. Jamal Musiala
Bei Jamal Musiala wechselten sich Licht und Schatten ein wenig ab. Der Youngster zeigte gute Bewegungen und öffnende Pässe, vertendelte hier und da aber auch den Ball. Dafür leitete er das 2:0 mit einem schönen Zuspiel auf Gnabry ein. Kurz vor der Pause vergab Musiala aus fünf Metern die Mega-Chance zum 3:0. Im zweiten Abschnitt spielte der offensive Mittelfeldspieler ein wenig sicherer, konnte aber keine ganz große Akzente setzen, ehe er 20 Minuten vor Schluss für Gravenberch wich.
Bewertung: 6/10
10. Sadio Mané
Der Senegalese nutzte sein Tempo und endlich auch seine Raffinesse im Abschluss, um den FC Bayern früh in Führung bringen zu können. Ansonsten konnte Mané den ein oder anderen guten Pass zeigen, wurde allerdings über lange Zeit nicht mehr so wirklich gefährlich. Kurz vor dem Ende scheiterte er aus kurzer Distanz an ter Stegen, jedoch fiel kurz danach ohnehin das 3:0. Gegen den Ball zeigte der 30-Jährige viel Engagement.
Bewertung: 7/10
11. Eric Maxim Choupo-Moting
Eric Maxim Choupo-Moting hat derzeit einfach einen Lauf. Zwar fand der Stürmer in der Anfangsphase kaum statt, nutzte aber seine erste Gelegenheit eiskalt aus, indem er ter-Stegen zum 2:0 tunnelte. Der Kameruner arbeitete viel mit und wurde nach einer Stunde etwas entkräftet für Thomas Müller ausgewechselt.
Bewertung: 7/10
12. Marcel Sabitzer (ab 46.)
Der Österreicher war nach seiner Einwechslung direkt griffig und gewann im Strafraum einen wichtigen Zweikampf gegen Lewandowski. Sabitzer zeigte, dass Julian Nagelsmann immer auf ihn setzen kann, selbst wenn er nicht wirklich spektakulär agierte.
Bewertung: 7/10
13. Thomas Müller (ab 63.)
Müller brachte nach seiner Einwechlung alle seine zehn Pässe zum Mann, konnte aber nicht mehr wirklich für Gefahr sorgen.
Bewertung: 6/10
14. Benjamin Pavard (ab 63.)
Benjamin Pavard agierte nach seiner Einwechslung defensiv sehr ordentlich und unaufgeregt. Kurz vor der Ende markierte er nach Gnabry-Vorlage das 3:0 per Innenseite.
Bewertung: 8/10
15. Ryan Gravenberch (ab 67.)
Der Holländer machte es in Barcelona besser, als bei seinen letzten Kurzeinsätzen. Im Passspiel zeigte sich der Youngster unaufgeregt und auch im Zweikampfverhalten überzeugte er mit vielen gewonnenen Bällen.
Bewertung: 7/10
16. Josip Stanisic (ab 79.)
Kam zehn Minuten vor dem Ende für Mazraoui und spielte souverän seinen Stiefel runter.
Ohne Bewertung