FC Barcelona: Koemans Zukunft nach Xavis Verlängerung in Katar gesichert? Nicht wirklich!

Muss wohl mit dem "Damoklesschwert" einer Xavi-Rückkehr leben: Ronald Koeman
Muss wohl mit dem "Damoklesschwert" einer Xavi-Rückkehr leben: Ronald Koeman / Soccrates Images/Getty Images
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Wenn sich Ronald Koeman, angesichts des dröhnenden Schweigens seines Präsidenten Joan Laporta bezüglich seiner Zukunft als Trainer im Nou Camp, darüber informieren will, wie seine Aktien beim FC Barcelona stehen, muss er nach Katar schauen.

Denn genau dort fungiert seit bald zwei Jahren Barça-Legende Xavi Hernández als Coach des Spitzenklubs Al-Sadd.

Rückkehr nach Barcelona hängt von Xavi selbst ab

Es ist ein offenes Geheimnis, dass sich für Xavi die Türen zum Cheftrainer-Posten beim FC Barcelona sofort öffnen würden - wenn der Welt-und Europameister denn nur will. Während des Präsidentschafts-Wahlkampfes der Blaugrana hatten alle Kandidaten einen gemeinsamen Nenner: Xavi Hernández.

Die Vereinsikone zurückholen zu wollen, bildete für alle Prätendenten auf das Amt das Rückgrat ihrer jeweiligen Bewerbung. Xavi hätte nur "ja" sagen brauchen...

Xavier Hernández Creus, Xavi
Sah sich im letzten Jahr noch nicht bereit für die Aufgabe des Cheftrainers beim FC Barcelona: Xavi Hernández / Simon Holmes/Getty Images

Genau daran aber scheiterten bislang noch alle Versuche, den "verlorenen Sohn" zurück zu holen. Denn nach eigenen Angaben fühlte sich Xavi noch im letzten Jahr nicht genügend vorbereitet, um die Zügel der Profi-Mannschaft "seines" FC Barcelona in die Hand zu nehmen.

Nach einer weiteren turbulenten Saison, die mit einer wochenlangen Paralyse ob der Nachwirkungen des traumatischen 0:8 gegen die Bayern begann und sich mit dem ebenfalls über Wochen erstreckenden Transfer-Drama um Lionel Messi fortsetzte, sahen viele rund um den Klub den diesjährigen Sommer als möglichen Zeitpunkt für Xavis Rückkehr gekommen.

Koemans "Makel": er wurde von Bartomeu verpflichtet!

Da passte es nur zu gut ins Bild, dass der im März neu gewählte Präsident Joan Laporta eine klare Rückendeckung für seinen holländischen Trainer bislang vermissen ließ. Nicht wenige vermuten den Grund dafür in der Tatsache, dass Koemans Verpflichtung noch in die Amtszeit von Laportas Vorgänger Josep Maria Bartomeu fiel.

Also genau des Mannes, der im Oktober vergangenen Jahres nur deshalb nicht mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt wurde, weil er dieser Schmach durch seinen "freiwilligen" Rücktritt zuvorkam.

Wie in der wilden Natur auch bisweilen üblich, will ein neuer Entscheidungsträger natürlich auch alte Zöpfe abschneiden. Das führt dann bisweilen auch zu kannibalisch anmutenden Grausamkeiten.

Zwar traute sich Laporta am Ende dann doch nicht, den ganz harten Schnitt zu setzen (wohl auch aufgrund mangelnder Alternativen auf einem zu diesem Zeitpunkt eher leer gefegten Markt) - doch ein wirkliches Treuebekenntnis zu seinem Coach kam dem Präsidenten selbst bei der ausgelassenen Jubelfeier nach dem fulminanten Pokalsieg gegen Athletic Bilbao (4:0) vor knapp drei Wochen nicht über die Lippen.

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Jubel nach dem Pokal-Triumph - doch kein Bekenntnis zum Trainer: Laporta feiert mit Koeman den vielleicht einzigen Titel der Saison / CRISTINA QUICLER/Getty Images

Xavi verlängert in Doha - mit spezieller "Barça-Klausel"!

Jetzt hat Xavi jedoch zunächst einmal selbst dafür gesorgt, dass Koeman - vorerst - beruhigt weiterhin seiner Arbeit als Trainer des FC Barcelona nachgehen kann. Denn der einstige Taktgeber im Mittelfeld der Katalanen hat sich, ein wenig überraschend, für einen Verbleib in Doha entschieden - und seinen Vertrag bis zum Juni 2023 verlängert.

Einem Bericht der as zufolge, soll das Vertragswerk bereits unterschriftsreif ausgearbeitet sein und in den kommenden Tagen von beiden Parteien unterschrieben werden. Doch es gibt einen Haken: denn eine bestimmte Ausstiegsklausel würde es Xavi auch weiterhin erlauben, den Kontrakt unilateral zu kündigen.

Und zwar in dem Fall, dass der FC Barcelona an ihn herantreten würde. Unter welchen Umständen dies der Fall sein könnte - das wüsste wohl auch Ronald Koeman nur all zu gern. Bis dahin wartet er weiterhin auf entsprechende Aussagen seines Vorgesetzten - oder schaut eben nach Katar.