Auch der FC Arsenal leiht sich Millionen bei der Bank of England

Marc Atkins/Getty Images
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Corona und das liebe Geld. Durch die massiven Einnahmeverluste ob fehlender Zuschauer in den Stadien sind allerorten die Klubs gezwungen, sich alternative Geldquellen zu beschaffen. Oder einschneidende Sparmaßnahmen vorzunehmen. Oder beides. Die Logik und die Moral bleiben da bisweilen auf der Strecke. Wie das Beispiel FC Arsenal zeigt.

Denn der hatte im August vergangenen Jahres angesichts der Pandemie schon angekündigt, 55 Mitarbeitern zu kündigen. Darunter auch das beliebte Vereinsmaskottchen Gunnersaurus, unter dessen grünem Polyesterfell mit Jerry Quy 27 Jahre lang (!) ein Mensch aus Fleisch und Blut stand.

Paradoxerweise sind diese Sparmaßnahmen aus Sicht der Vereinsführung durchaus kompatibel mit gleichzeitigen teuren Transfers. Denn im Oktober leisteten sich die Kanoniere mal eben für 50 Millionen Euro den ghanaischen Defensivspieler Thomas Partey, der von Atlético Madrid verpflichtet wurde.

Mit 50 Millionen Euro viertteuerster Einkauf der Klubgeschichte (noch vor Özil!): Thomas Partey kam im Oktober von Atlético Madrid
Mit 50 Millionen Euro viertteuerster Einkauf der Klubgeschichte (noch vor Özil!): Thomas Partey kam im Oktober von Atlético Madrid / Visionhaus/Getty Images

Arsenal leiht sich 133 Millionen Euro bei der Bank of England

Es sei jetzt dahin gestellt, ob die Gunners sich mit diesem Deal, in diesen Zeiten, schlichtweg überhoben haben. Fakt ist, dass der Klub aus dem Norden Londons einen 133 Millionen Euro (120 Millionen Pfund) schweren Kredit bei der Bank of England beantragt hat - und dieses Geld nun auch geflossen ist. Die Tilgung desselben ist bis zum Mai dieses Jahres vorgesehen.

Die Gunners sind indes nicht die einzigen, die sich dieser Art der Finanzierung bedienen. Der Nachbarklub aus Tottenham hatte bereits im letzten Juni eine Zahlung über 194,5 Millionen Euro (175 Millionen Pfund) erhalten.

Keine Entlastung durch Özil-Abgang

Eine finanzielle Entlastung aus eigenen Mitteln heraus, nämlich durch den Abgang des Spitzenverdieners Mesut Özil, wird es hingegen wohl nicht geben. Denn obwohl sich der Weltmeister von 2014 per sofort dem türkischen Spitzenklub Fenerbahce anschließen wird, geschieht dies bis zum kommenden Juni nur auf Leihbasis.

Zuletzt nur noch Statist bei den Gunners: Mesut Özil
Zuletzt nur noch Statist bei den Gunners: Mesut Özil / Chloe Knott - Danehouse/Getty Images

Bis dahin übernimmt sein Noch-Arbeitgeber das volle Gehalt. Erst ab dem Sommer soll der 92-fache deutsche Nationalspieler fix bei Fener unter Vertrag genommen werden. Bei Arsenal war der Deutsch-Türke im Oktober sogar komplett aus dem Kader (sowohl für die Premier League als auch für die Europa League) von Trainer Mikel Arteta verbannt worden.