Sparzwang als Ausrede - Arsenal "begräbt" sein Vereinsmaskottchen

Ausgestorben während Corona: Gunnersaurus, das Maskottchen des FC Arsenal
Ausgestorben während Corona: Gunnersaurus, das Maskottchen des FC Arsenal / James Williamson - AMA/Getty Images
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Der FC Arsenal schert sich inmitten des durch die Corona-Pandemie auferlegten Sparkurses offenbar eine feuchten Kehricht um die emotionalen Belange seiner Fans - und sägt nun das langjährige Vereinsmaskottchen ab.

27 Jahre wirkte Jerry Quy als Mann in dem überdimensionierten Kostüm von Gunnersaurus, dem Dino der Gunners. Die Sinnhaftigkeit, einen Dinosaurier als Maskottchen zu installieren (wenn man nicht gerade der HSV ist!) mal beiseite gelassen, geht so etwas natürlich an die Seele der Fans. Zumal man in Quy einen Mann hatte, der sich mit dem Klub selbst über eigene Familienbanden hinweg identifizierte. Quy zog es vor einigen Jahren immerhin vor, nicht auf der Hochzeit seines Bruders zu erscheinen - weil Arsenal am selben Tag ein Spiel hatte.

Doch Undank ist der Welt Lohn. Und so fällt Quy, neben 55 Angestellten des Klubs, die bereits ihre Papiere erhalten haben, dem nun auf einmal einsetzenden Sparkurs der Londoner zum Opfer. Wobei ein nüchterner Blick auf die nackten Zahlen schon ausreicht, um dieses Argument als heuchlerisch zu entlarven. Denn wieviel mag ein Jerry Quy für seine Dienste bekommen haben? Ein Mesut Özil, Bestverdiener im Kader (kolportiertes Jahresgehalt: 20 Millionen Euro!) ohne sportliche Gegenleistungen, dürfte Quys Entlohnung schon dafür kassieren, sich vor einer Trainingssession die Schuhe zuzubinden.

Entsprechend harsch fiel die Reaktion der Fans aus. Der Journalist, Buchautor und Gunners-Fan Piers Morgan, twitterte beispielsweise: "Du gehst nirgendwo hin, Gunnersaurus. Ich weigere mich einfach, dass dich Arsenal feuert. Komm schon, Arteta - das ist nicht, wie unser Klub ist." Wobei den spanischen Trainer wohl noch die geringste Schuld an Quys Entlassung treffen dürfte.